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Predigten zu Jeremia 45,5

"Und du, du trachtest nach großen Dingen für dich? Trachte nicht danach! denn siehe, ich bringe Unglück über alles Fleisch, spricht der HERR; aber ich gebe dir deine Seele zur Beute an allen Orten, wohin du ziehen wirst."

Autor: William MacDonald (* 07.01.1917; † 25.12.2007) US-amerikanischer Prediger der Brüdergemeinden
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"Und du, du trachtest nach großen Dingen für dich? Trachte nicht danach!

Es gibt eine ganz heimtückische Versuchung, sogar in der Arbeit für den Herrn, "groß" werden, seinen Namen in Zeitschriften sehen oder im Radio hören zu wollen. Aber das ist ein gefährlicher Fallstrick. Es raubt Christus die Ehre. Es raubt uns selbst Frieden und Freude. Und es macht uns zu Zielscheiben für die Geschosse des Teufels.

Es raubt Christus die Ehre. C.H. Mackintosh sagte: "Es besteht immer höchste Gefahr, wenn ein Mann oder sein Werk bekannt wird. Er kann sicher sein, dass Satan sein Ziel erreicht, wenn die Aufmerksamkeit auf irgendjemand oder irgendetwas außer dem Herrn Jesus selbst gelenkt wird. Vielleicht wurde eine Arbeit in der grösstmöglichen Einfachheit begonnen, aber aufgrund mangelnder heiliger Wachsamkeit und Geistlichkeit von Seiten des Arbeiters, erregen er oder die Früchte seiner Arbeit das allgemeine Interesse, und er fällt leicht in den Fallstrick des Teufels. Satans großes und unablässig verfolgtes Ziel ist es, dem Herrn Jesus die Ehre zu rauben. Und wenn er das durch anscheinend christliche Arbeit erreicht, hat er vorläufig einen umso grösseren Sieg erreicht." Auch Denney (James, 1956-1917, schottischer Theologe) hat es gut ausgedrückt: "Niemand kann gleichzeitig beweisen, dass er selbst groß und dass Christus herrlich ist."

Wir berauben uns selbst. Jemand hat gesagt. "Ich habe nie wirklichen Frieden und echte Freude im Dienst für den Herrn gekannt, bis ich aufhörte, groß sein zu wollen."

Und das Bestreben, groß sein zu wollen, macht uns zu riesigen Zielscheiben für die Angriffe Satans. Der Fall einer öffentlich bekannten Person macht der Sache Christi viel grössere Schande.

Johannes der Täufer wies alle Gedanken an Grösse hartnäckig von sich. Sein Wahlspruch war: "Er muss wachsen, ich aber abnehmen."

Auch wir sollten uns auf den untersten Platz setzen, bis der Herr uns ruft, höher hinaufzurücken. Ein gutes Gebet für jeden von uns ist: "Lass mich klein und unbekannt sein, geliebt und geschätzt von Christus allein."


Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
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Und du begehrst dir große Dinge? Begehre es nicht! Denn siehe, ich will Unglück kommen lassen über alles Fleisch.

Wir hören von den Heimsuchungen, die unsere Kirche treffen, von dem Schweren, was andere erfahren – und wir begehren allzumal große Dinge, Ausnahmen, sonderliche Behandlungen, begehren, dass der Herr ein Übriges bei uns tue. Siehe, o Seele, tue es nicht, sondern beuge dich unter den Machtspruch des Herrn. Wenn das Glück einem Hause lächelt, dann will jeder an solchem Glück teilhaben; denn er hat es wohl verdient. Wenn aber Unglück hereinbricht und alles wankt, dann will jeder von diesem Unglück verschont werden; denn er hat es wohl verdient. Ach, Gott redet so ernst in diesen Tagen, und viele Christen leben doch nur sich selbst. Ach, er ist so zornig über uns geworden, und sehr wenige spüren diesen Zorn; denn man kann sich auch dagegen verhärten. Wohl den Menschen, die aus der Tiefe heraus sagen: Ich will den Zorn des Herrn tragen, denn ich habe wider ihn gesündigt, die sagen: Ich brauch’s, Herr, schlage zu!


Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
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Aber deine Seele will ich dir zur Beute geben, an welchen Ort du ziehest.

Der Herr, ein treuer Gott, der da weiß, was von euch zu ihm verlangt, der in den Herzen aller der Seinen auch das verborgenste Sehnen versteht, der wolle nach seiner Gnade noch einmal Einblick tun in die Herzen derer, die vor ihm stehen, er wolle verleihen, dass sie sich unter seine Züchtigung beugen, den alten Hochmut ausgeben, damit sie in der seligen Absolution vernehmen dürfen: „Deine Seele will ich dir zur Beute geben.“ Es mag alles zerfallen, was er gebaut hat, und alles ausgereutet werden, was er gepflanzt hat, aber die Seele, für die der ewige Erbarmer am Stamm des Kreuzes gelitten hat, die Seele, der Jesus Christus ein ewiger Friede geworden ist, die soll bleiben, an welchen Ort uns auch das Leben führt, wohin uns auch die Wellen treiben werden.