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Predigten zu Hosea 1,3
Er ging hin und nahm Gomer, die Tochter Diblaims
Unter der glänzenden Herrschaft Jerobeams, war Israel sehr empor gekommen; aber diese Zeit des Wohlstands war zugleich auch eine Zeit schmählichen Götzendienstes, der Verweichlichung und der Unterdrückung der Armen. Das Volk war seinem Ehebunde mit Jehovah ungetreu geworden; aber Er liebte es dennoch. Mit der Liebe eines Mannes zu der Frau, die seiner Kinder Mutter ist, die sich ihm gegenüber aber als unwürdig und verworfen bewiesen hat, so liebte Gott Israel noch immer, so suchte Er es zurückzubringen. Alles dieses sollte Hosea in seinem persönlichen Leben darstellen.
Er heiratete eine am Hofe ihrer Untreue wegen, wahrscheinlich wohlbekannte Persönlichkeit. Die Namen ihrer Kinder waren alle bedeutungsvoll. Der Erste hieß Jesreel, um des prophetischen Zusammenhangs willen; die Tochter hieß: Lo – Ruhama, = Nicht begnadigte; das dritte Kind: „Lo – Ammi, = Nicht mein Volk. Welch ein treffendes Bild ist dies von Gottes Verhältnis zu uns! Er hat uns geliebt, nicht weil wir rein, heilig und liebenswürdig gewesen wären; wusste Er doch, dass das grade Gegenteil von uns gesagt werden musste. Aber trotz seines klaren Einblicks in unsere natürliche Sünde und Untreue, ging Er ein Bundesverhältnis mit uns ein. Nicht weil wir gut waren, sondern um uns gut zu machen; nicht weil wir treu waren, sondern um uns zu Treue zu führen. Er hat uns mit allerlei Segnungen überschüttet. Aber ach, wie übel haben wir es Ihm vergolten! Wir haben Ihn verlassen und sein Vertrauen gröblich missbraucht; bis Er, wiewohl ungern, genötigt ward, uns unseren eigenen Wegen zu überlassen. Aber Er wartet darauf, dass Er könne gnädig sein; wenn wir Buße tun und uns zu Ihm wenden, so wird Er zu uns sprechen: „Ammi, mein Volk; und Ruhama, du hast Barmherzigkeit erlangt.“