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Predigten zu Hosea 2,15
Das Tal Achor zum Tor der Hoffnung
Wir kennen die Geschichte des Tales Achor, wo Achan, der Israel betrübt hatte, zu Tode gesteinigt wurde. Es ist uns, als sehen wir vor uns das lange, steinige Tal, durch das Israel aufs neue hindurchziehen sollte. Der Prophet sah die schweren Gerichte voraus, die über das Land hereinbrechen sollten, wenn Gott sein Korn, seinen Wein und Flachs ihm entziehen, und die Ölbäume und Feigenbäume wüste machen würde. Das Volk war wieder in dem Tal der Trübsal; aber auf der schwierigen Wanderung, da es vor Müdigkeit und Erschöpfung fast zusammenbrach, – siehe, da öffnete sich plötzlich eine Türe in der kahlen Felsenwand, und dadurch ging es ein in ein Land voll Korns und Weins, wo es die eheliche Treue seinem wahren Manne wieder halten wollte. So kann der Reisende in den Alpen, im Lauf einer Stunde, die nördlichen Eis- und Schneefelder verlassen, um hinauszutreten in die fruchtbare Ebene Italiens.
Es ist dies ein schönes Gleichnis, das auch in unserer eigenen inneren Erfahrung sein Gegenstück hat. Du bist vielleicht auch im Tale Achor – infolge deiner Sünden; dein Leben ist verdunkelt, dein Herz verlassen. Ach, wie steht es jetzt so ganz anders mit dir, als in jenen ersten, glücklichen Tagen, da du den HErrn suchtest, in den Zeiten deiner Jugend, in der Glut der ersten Liebe! Aber Gott kann dich nicht verlassen. Er kommt und bittet: „Kehre wieder um zu mir; du bin mein.“ Willst du auf seinen zärtlichen Ruf, Ihm eine Antwort der Reue, des Glaubens, der Liebe geben? Willst du flehen: „Ach, dass es mir ginge, wie in den früheren Tagen!“ Dann wird sich alsbald dicht vor dir das Tor der Hoffnung erschließen: du wirst vom Winter zum Sommer übergehen, – vom Eise zur Frühlingswärme. Wage es zu glauben, dass in deinem Tale Achor nur eine Türe ist zwischen dir und deinem göttlichen Verlobten – nur ein Schritt!