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Predigten zu Hesekiel 11,25
Was ich rede, das soll geschehen es soll nicht länger verzogen werden
Auf verschiedene Weise versuchte das Volk Israel die Wirkungen der Gerichtsankündigungen Hesekiels abzuschwächen. Sie leugneten nicht, dass er ihnen Gottes Wort bringe; aber sie trösteten sich mit dem Gedanken, dass es wahrscheinlich noch lange nicht erfüllt werden würde. „Das Gesicht, das dieser siehet, da ist noch lange hin.“ Gott dagegen sprach: „Es soll nicht länger verzogen werden.“
Wir sind alle geneigt, die Wunder Gottes in die längst vergangene Zeit oder in die ferne Zukunft zu verlegen; wir sagen entweder: „ Er hat Wunder getan;" oder; „ Er wird Wundertun.“ Dahin zielt die Richtung unserer Gedanken, und deshalb gehen wir der Offenbarungen der Gnade und Kraft Gottes verlustig, wodurch unser Leben bereichert werden könnte. Jetzt ist die angenehme Zeit, jetzt ist der Tag des Heils. Ebenso viel göttliche Macht umgibt uns ringsum, als damals zu Pfingsten jenen Söller erfüllte, oder die Welt im tausendjährigen Reiche überströmen wird. Sehen wir nur zu, dass wir die Aneignung dieser Güter nicht hinausschieben. Den Gedanken dürfen wir nicht aufkommen lassen, als ob Gott seine Verheißungen nicht jetzt, oder nicht an uns erfüllen wollte. Klagen wir doch nicht immer darüber, dass die vergangenen Tage besser gewesen seien, und erwarten wir nicht nur Großes für unsere Kinder und Kindeskinder.
Hierzu wird uns die Unterscheidung zwischen Glaube und Gefühl sehr behilflich sein. Selten, ja sogar nie, bis der heilige Geist selbst es uns lehrt, stellen wir diese beiden in die rechte Reihenfolge. Wir versuchen die göttlichen Taten zu fühlen, anstatt sie einfach anzunehmen und darnach zu handeln, als hätten sie sich in unserem Empfinden bewährt. Eine Tatsache ist wahr, ob du sie glaubest und fühlest, oder nicht, Glaube! Handle! Dann wird das Gefühl nicht ausbleiben.