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Predigten zu Hesekiel 11,16
Ich will ihr Heiligtum sein in den Ländern, wohin sie gekommen sind
Ferne von ihrem äußeren Heiligtum und den gottesdienstlichen Ordnungen sollten die Verbannten in Gott selbst den Ersatz dafür finden. Mitten in ihrem selbst verschuldeten Leiden sollten innen in Ihm eine tiefe Quelle geistlichen Trostes erschlossen sein. Dies gilt auch euch:
1. Die ihr der Gnadenmittel entbehren müsset
– die ihr in Krankenzimmern schmachtet; die ihr in der Fremde einsam herumwandert; die ihr als Gottes Sendboten unter den Heiden steht. Wie oft schwebt solchen die Erinnerung vor an das Kirchlein auf dem Lande, wo die herrliche Sommerluft zum offenen Fenster eindrang und den Duft der Blumen mit sich führte; oder an die große schöne Kathedrale, wo sie der wohlbekannten Stimme eines geliebten Seelsorgers lauschten! Sie sehnen sich darnach zurück; aber Gott selbst will ihnen dieses und noch mehr ersetzen.
2. Die ihr von dem Gottesdienst, den ihr besucht, keinen Gewinn habt
Der Geistliche ist vielleicht ein Ritualist, oder er hat eine zu freie Anschauungsweise, oder bringt einer tieferen Geistesrichtung kein Verständnis entgegen. Dennoch mag es eure Pflicht sein, dem Gottesdienste beizuwohnen, schon um des Beispiels willen; und wenn ihr auf den HErrn wartet, so wird Er selbst sich zu euch nahen und euer Heiligtum sein.
3. Die ihr Gefahren und Verfolgungen ausgesetzt seid
– Zur alten Zeit war das Heiligtum auch ein Zufluchtsort. Wer dorthin floh, war in Sicherheit. Also darf die gejagte Seele zu der Hütte des HErrn eilen. Niemand kann ihr dorthin in das verborgene Heiligtum nachfolgen. Kein Pfeil kann sie dort treffen und selbst neidische Stimmen müssen dort in leisem Flüstern herabsinken. Wer das Brot des Lebens isst, – wer Jesum bekennt, dass Er Christus sei, – wer in der Liebe bleibt, – der bleibt in Gott, und Er bleibt in ihm.