Predigten zu Hesekiel 10,18

Die Herrlichkeit des HErrn ging aus von der Schwelle des Hauses und stellte sich über die Cherubim

Der allmähliche Wegzugs aus seinem Hause wird hier mit furchtbarer Genauigkeit beschrieben. Zuerst erhebt sich die Herrlichkeit des HErrn von der Schwelle; dann schwebt sie empor; hierauf bewegen sich auch die Cherubim und Kap. 11,23 wird die Stadt verlassen. Es ist wohl der Mühe wert, dieses tiefe, durchforschende Bild näher zu betrachten und zu bewegen. Das Tageslicht schwindet ganz langsam; durch fast unmerkliche Stufen geht das Jahr dem Herbste zu, da die Blätter fallen; graue Haare zeigen sich auf unserem Haupte, ohne dass wir's merken; ehe wir es uns gewahr werden, führt uns der Zug viele Meilen weit von der rechten Linie ab. So können auch unsere Herzen allmählich rückwärts gleiten. Satan ist viel zu listig, als dass er uns veranlasste, plötzlich einen Sprung in den Abgrund zu tun; er führt uns unmerklich auf abschüssige Bahn. Wir werden träge im Bibellesen, vergessen zu wachen und zu beten und gleiten unmerklich einer weltlichen Richtung zu.

Aber schlage Kap. 43,2 – 4 auf. Die Herrlichkeit des HErrn kehrt zurück zu dem erneuerten Tempel. Gleich der Morgenröte eines neuen Tages, – wie ein großes Wasser brauset – kommt sie wieder daher. Das ist der Ort meines Thrones, spricht der HErr . . . und das Haus Israel soll ihn nicht mehr verunreinigen.“ O du Abtrünniger, Gott will zu dir zurückkehren. Deine Reue mag ungenügend sein; aber wenn sie nur echt ist; – wenn du dich aufrichtig von deiner Sünde abkehrst und dich zum HErrn wendest, so wird dein Herz wieder erleuchtet werden, mit dem hellen Lichte der Freude.

Ohne diesen Worten irgendwelche Gewalt anzutun, können wir sie auch anwenden auf jenes Wiederkommen, dessen wir sehnsüchtig warten, wenn Er, der hinaufgefahren ist, wieder herabfahren wird, um bei uns und in uns zu bleiben ewiglich.