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Predigten zu Galater 6,1
Zitate von Aiden Wilson Tozer anzeigen
Wie reagieren Christen? Mit Sanftmut und Barmherzigkeit
Es ist ganz natürlich und sogar geistlich, Kummer und Lasten zu empfinden, wenn man einen bekennenden Nachfolger Christi in den Wegen der Welt wandeln sieht. Unser erster Impuls mag uns dazu bringen, sofort auf ihn zuzugehen und ihm deutlich zu machen, wie empört wir sind – aber diese Methode ist nur selten erfolgreich. Der Eifer in unserem Herzen braucht nicht vom Heiligen Geist zu kommen, und wenn das nicht der Fall ist, können wir mehr Schaden anrichten als Nutzen stiften. Satan hat einen echten Sieg errungen, wenn er es schafft, dass wir in ungeistlicher Weise auf Sünden und Versagen der Brüder reagieren. Wir können weder Sünden mit Sünden bekämpfen noch Sünder zu Gott zurückbringen, indem wir sie in fleischlichem Zorn anschnauzen – »denn eines Mannes Zorn wirkt nicht Gottes Gerechtigkeit.« Oft haben Handlungen, die wir in religiöser Irritation begingen, weiter reichende Folgen, als wir uns vorstellen können. Mose gestattete sich, über Israel zu zürnen, und in einem unbedachten Augenblick schlug er den Felsen. Mit demselben Streich verschloss er sich lebenslang die Tür zum verheißenen Land. Es ist keine leichte Aufgabe, heute so vor Gott zu stehen, wie wir es sollten, und trotzdem einen freundlichen Geist gegenüber denen zu bewahren, die wir zu ermahnen gesandt sind – aber unmöglich ist es nicht! Hierbei ist uns Christus – wie überall – das vollkommene Vorbild, und Er kann das Unmögliche vollbringen, wenn wir uns Ihm ergeben und Ihm gehorchen. Er wird uns dann gewiss zeigen, wie wir mit Sanftmut Widerstand leisten und mit Barmherzigkeit ermahnen können, und die Kraft des Heiligen Geistes wird uns befähigen, Seinem gesegneten Beispiel zu folgen!
Zitate von Adolf Schlatter anzeigen
Wenn eine Christenschar aufgeregt wird wie die in Galatien, so geht es ohne schwere Fehltritte nicht ab. Da gab es manches böse Wort und manchen unbedachten Schritt, der schwere Folgen haben konnte, mancherlei Verwundungen des inwendigen Menschen. Vielleicht kam der Brief des Paulus für manche zu spät, so dass sie sich schon beschnitten hatten, um es hernach bitter zu bereuen. Es müssen aber nicht erst besonders schwierige Zeiten kommen, um uns zu zeigen, dass Menschen stürzen, auch solche, deren Sturz uns überrascht, weil wir meinten, sie seien gegen die Verblendung, die uns sündigen macht, geschützt. Dann sollen wir erleben, wozu es Geist Gottes bei uns gibt, „geistliche Männer“, das heißt solche, die in der Leitung des Geistes stehen und durch ihr Verhalten der Gemeinde sichtbar machen, was der Geist will und gibt. Ihnen ist ihre besondere Begnadigung nicht dazu gegeben, dass sie nur sich selber vor dem Sturz bewahren; vielmehr richten die, die im Geist zu handeln vermögen, Gefallene wieder auf. Wenn sie dazu fähig sind, erweisen sie sich als die Träger des Geistes. Nicht wer klagt und schilt, sondern wer hilft und den Fehlenden zurück zu Christus führt, hat den Sinn des Geistes verstanden und die Kraft des Geistes offenbart.
Es liegt auf uns, barmherziger Heiland, viel gemeinsame Schuld. Wir lassen die anderen stürzen und stehen ohnmächtig neben ihrem Fall. Schenke uns die, die helfen können. Reiche uns dar die Waffen des Lichts. Amen.