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Predigten zu Galater 5,17
Zitate von Charles Haddon Spurgeon anzeigen
"Denn das Fleisch gelüstet wider den Geist, und den Geist wider das Fleisch."
In jeder gläubigen Seele ist ein beständiger Kampf zwischen dem alten und neuen Menschen. Der alte Mensch ist gar rührig und nimmt jede Gelegenheit wahr, wo er mit den tödlichen Waffen seiner furchtbaren Rüstung gegen die neugeborne Gnade zu Felde ziehen kann, während auf der andren Seite der neue Mensch stets auf der Hut ist, wie er seinem Feinde kräftigen Widerstand zu leisten und ihn zu vernichten vermöchte. Die Gnade in uns ficht mit den Waffen des Gebets, des Glaubens, der Hoffnung, der Liebe, um das Böse niederzuwerfen; sie ergreift den "Harnisch Gottes" und ringt aus aller Kraft. Diese beiden feindseligen Naturen hören nicht auf, miteinander zu kriegen, solange wir in der Welt leben. Der Kampf des Pilgers "Christ" mit dem Riesen "Apollyon" dauerte drei Stunden, aber der Kampf des Christen mit sich selber währt die ganze Reise hindurch von der "engen Pforte" an bis zum Jordanstrom. Der Feind hat sich in uns so fest verschanzt, dass er nicht kann vertrieben werden, solange wir im Leibe sind; aber obgleich wir eng eingeschlossen sind, und häufig in schwere Kämpfe verwickelt werden, so haben wir doch einen allmächtigen Helfer und Heiland, Jesum, den Herzog unsrer Seligkeit, welcher allezeit bei uns ist und uns die Versicherung gibt, dass wir in dem allen weit überwinden um seinetwillen. Mit einem solchen Verbündeten ist die neugeborne Natur ihren Feinden weit überlegen. Kämpfst du heute mit deinem Widersacher? Stehen Satan, Welt und Fleisch gegen dich? Werde nicht matt noch mutlos! Kämpfe fort! denn Gott selbst stehet dir bei: Jehovah Rissi ist dein Panier, und Jehovah Rophi ist der Herr, dein Arzt, der Heiler deiner Wunden. Fürchte dich nicht, du musst überwinden; denn wer kann wider den Allmächtigen bestehen? Kämpfe fort, im "Aufsehen auf Jesum"; und sei der Streit auch lang und hart, siehe, so wird dein Sieg herrlich, und dein Verheißungslohn lieblich sein. "Auf denn, Gottesstreiter, geht Mutig durch die kurze Wüste! Seht auf Jesum, wacht und fleht, Dass Gott selbst zum Kampf euch rüste! Der in Schwachen mächtig ist, Gibt uns Sieg durch Jesum Christ!"Zitate von Watchman Nee anzeigen
"Das Fleisch gelästet wider den Geist, und den Geist wider das Fleisch; denn diese sind widereinander. dass ihr nicht tut, was ihr wollt."
Überlegen wir genau, was dies bedeutet. "Das Fleisch" in uns steht nicht uns selbst, sondern Gottes Heiligem Geist feindlich gegenüber. Er ist es, nicht wir, der den Antrieben unserer irdischen Natur entgegentritt und sie bekämpft. Und was ist das Ergebnis? "Dass ihr nicht tut, was ihr wollt." Ich glaube, die Bedeutung dieses letzten Satzes ist uns oft nicht klar. Was "wollen wir" denn von Natur aus? Wir wollen den Willen Gottes ignorieren und so handeln, wie es uns unsere eigenen Triebe vorschreiben. Verbleiben wir jedoch im Schutzbereich Christi, und lehnen wir es ab, aus unserem Eigenen zu handeln, dann hat der Heilige Geist die Möglichkeit, selber zu wirken, das heißt, er tritt dem natürlichen Menschen in uns entgegen und hält ihn in Schach, so dass wir jetzt tatsächlich nicht mehr das tun, was wir von Natur aus wollen. Statt dass wir eigene Wege gehen und unseren eigenen Plänen folgen, finden wir dann unsere Freude und Befriedigung in dem vollkommenen Plan Gottes.
Zitate von Aiden Wilson Tozer anzeigen
Das Ich stirbt nur mit unserem vollen Einverständnis
Der Heilige Geist und das Ich des gefallenen Menschen stehen sich diametral gegenüber, weil – wie der Apostel Paulus an die Römer schreibt – »die Gesinnung des Fleisches Feindschaft gegen Gott ist, denn sie ist dem Gesetz Gottes nicht untertan, denn sie kann das auch nicht«. Bevor der Geist Gottes schöpferisch an unseren Herzen wirken kann, muss Er das »Fleisch« in uns verdammen und töten – das heißt, Er muss unser volles Einverständnis erreichen, unser Ich mit der Person Christi zu tauschen! Dieser Tausch wird in Römer Kapitel 6, 7 und 8 sorgfältig beschrieben. Wenn der suchende Christ durch die Erfahrungen des Kreuzes gegangen ist, wie sie in Kapitel 6 und 7 dargestellt werden, betritt er die weiten, freien Regionen von Kapitel 8. Da ist das Ich entthront, und Christus nimmt für alle Zeit den Thron ein! Im Licht dieser Wahrheit fällt es nicht schwer zu erkennen, dass die Haltung des Christen seinem Ich gegenüber ein prächtiger Test für die Echtheit seiner religiösen Erfahrungen ist. Viele, die in das tiefere Christenleben eingedrungen sind, haben vor pseudoreligiösen Erfahrungen gewarnt, die dem »Fleisch« viel Freude machen, das Ich hätscheln und das Herz mit Eigenliebe füllen. Eine gute Regel ist folgende: Nichts, was von Gott kommt, wird meinem Stolz dienen und mein Ich bestätigen. Wenn ich mit Selbstzufriedenheit versucht werde und mich wegen fortgeschrittener geistlicher Erfahrung anderen überlegen fühle, sollte ich wieder auf die Knie gehen und für all das Buße tun – denn ich bin eine Beute des Feindes geworden!
Auf dass ihr nicht tuet, was ihr wollt
Es ist leider möglich, rückwärts zu gehen, und wieder unter die tyrannische Herrschaft des alten bösen Wesens, des Fleisches, zu geraten, sei es in grober oder feinerer Gestalt. Aber so lange wir vom Geiste regiert werden, im Geiste leben und im Geiste wandeln, da bezwingt Er das Fleisch, hält es an der ihm gebührenden Stelle – am Kreuz, und verschafft dem Lebenstriebe Jesu freien Lauf.
Nach der christlichen Sittenlehre muss zuerst ein bestimmter Ausdruck des Willens geschehen, unser Fleisch dem Tode preiszugeben. Sodann soll eine beständige Hingabe an die innewohnende Gnade und Kraft des heiligen Geistes stattfinden. Er wird schon in den tiefen Abgründen unsers Wesens, mit unseren alten, selbstsüchtigen Trieben fertig werden. Wo die antiseptische Wirkung der Karbolsäure die Luft durchdringt, da macht sie die Keime der Krankheit unschädlich und verhindert sie, gesunde Körper mit ihrem Gift anzustecken. Ein bedeutender Chirurg sagte mir kürzlich, er habe es sich angewöhnt, seine Operationsinstrumente in einer antiseptischen Lösung zu sieden, damit sie den offenen Wunden keine Krankheitsstoffe mitteilen. O lasset uns, die Gott als seine Werkzeuge gebraucht, recht vorsichtig sein.
Ist einmal die unheilvolle Wirkung des eigenen Wesens stille gestellt, so reifen die Früchte des Geistes auf ganz natürliche, ungezwungene Weise. Beachten wir den Unterschied zwischen dem Werk , das eine Anstrengung voraussetzt, und der Frucht, die durch die innere Triebkraft unmerklich sich am Zweig ansetzt und wächst. Jede Frucht des Geistes steht im Zusammenhang mit der ersten, der Liebe. Die Freude in beflügelte Liebe; Friede, die dadurch bewirkte Ruhe; Geduld in Liebe im Leiden; Freundlichkeit – im Geschäftsverkehr; Sanftmut – im geselligen Umgang; Selbstbeherrschung (Keuschheit) – im Gebiet der Enthaltsamkeit um anderer willen.