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Predigten zu Esra 10,3
Mardochai suchte das Wohl seines Volkes, und förderte den Frieden seines ganzen Geschlechts
Diese Überschrift über das Leben eines einfachen, aufrichtigen Mannes kann auch dir gelten. Warum solltest du dir nicht von diesem Augenblicke an jene beiden Charaktereigenschaften aneignen? Auf deinem Gang durch diese Welt,
1. Suche das Wohl der Leute
Dies will nicht immer sagen, dass du ihnen einen Traktat oder ein gutes Büchlein geben sollest. Es ist viel leichter dies zu tun, als etwas von deinem Wohlsein daran zu geben, um das ihrige zu suchen. Du kannst dessen gewiss sein, dass irgend eine bescheidene Tat der Selbstverleugnung für eine übermüdete Mutter, ein weinendes Kind, einen kranken Freund, oder für jemand, der dich beständig durch üble Nachrede schädigt, sehr viel dazu beitragen wird, dem Evangelium Eingang in die Herzen zu verschaffen. Auf diese Weise lockert der warme Hauch des Frühlings die Erde und bereitet das Keimen des mannigfaltigsten Pflanzenlebens vor. Halte den Tag für verloren, an dem du nicht das Wohl eines deiner Mitmenschen gesucht hast. Der Wahlspruch der frommen Quäker werde der deine: „Tue möglichst viel Gutes, an möglichst vielen Leuten, auf jede mögliche Weise.“
2. Fördere den Frieden
Besänftige erregte und aufgebrachte Gemüter; gieße Öl auf die sturmbewegten Wasser. Rings um uns her gibt es der umgetriebenen, ängstlichen Herzen gar viele; ein Wort der Teilnahme, ein gemeinsames Gebet kann oft die schwere Last entfernen und die Falten der Sorge glätten. Das Gesetz der Freundlichkeit sei in deinem Munde. Erlaube dir nicht, von Abwesenden scharf und unfreundlich zu reden, und hüte deine Lippen, dass sie keine Worte aussprechen, die Bitterkeit und Zorn erregen könnten. Suche Frieden und jage ihm nach. Das kannst du aber nur, wenn der Friede Gottes, der alle Vernunft übersteigt, dein Herz und deinen Sinn bewahrt in Christo Jesu.