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Predigten zu 2. Samuel 14,14
Gott sinnt darauf, dass der Verstoßene nicht von Ihm verstoßen bleibe
Die Mittel, die David ersann, waren wahrlich nicht die richtigen. Er erlaubte seinem Herzen, das königliche Gefühl für Gerechtigkeit und Wahrheit zu unterdrücken, und ließ Absalom in sein Land und in seine Heimat zurückkehren, ohne ein Wort des Bekenntnisses oder ein Zeichen der Reue über seine Sünde.
Der König musste sich dem Vater unterordnen und die Folge davon war eine unglückselige. Dadurch wurde die Achtung seines Volkes erschüttert, die Familienbande wurden gelockert und Absalom ward in seinem trotzigen, eigenwilligen Lauf bestärkt. „Wie!“ musste er sich sagen, „erlaubt mir mein Vater heimzukehren, ohne mir irgendwelche Bedingungen zu machen? Verlangt er kein Bekenntnis, keine Reue? Dann erlässt er mir meine Sünde.“ Dass doch Eltern sich hierdurch warnen ließen! Sind eure Kinder ungehorsam und widerstreben der Ordnung eures Hauses, so habt ihr kein Recht, sie zu behandeln wie ehedem, bis sie ihre Sünde eingestanden haben. Ihr müsst darauf bestehen, dass sie ihr Unrecht bereuen, bekennen, und wo möglich wieder gut machen, sollte es auch hierzu bitteren Leidens und Flehens bedürfen.
Wie wird durch Davids Missgriff die Art, wie Gott vergibt und zurechtbringt, hell beleuchtet! Hätte Er gehandelt wie David, so hätte Er die menschliche Familie wieder in das Paradies seiner Liebe aufgenommen, ohne auf die Versöhnungstat des Mittlers, oder auf das reuige Bekenntnis der Verlorenen zu warten. Durch eine willkürliche Tat seines Herrscherwillens hätte Er die Liste unserer Sünden einfach durchgestrichen; aber dies hätte die unwiederbringliche Entfremdung der Menschen von Ihm zur Folge gehabt. Darum war es notwendig, dass Jesus litt und durch sein Blut die Versöhnung für unsere Sünden zustande brachte, während sein Geist in unseren Herzen Reue und Bekenntnis der Sünde bewirkt.