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Predigten zu 2. Samuel 13,31
Da stand der König auf, zerriss seine Kleider, und legte sich auf die Erde
Bei den Ereignissen, die dieses Kapitel erzählt, musste die Seele Davids in die Tiefe des Meeres von Herzeleid und Jammer herabsinken. Die Umstände waren an sich schon traurig genug; aber für David war darin noch ein besonders bitterer Tropfen, denn er wusste, dass dies die Ernte sei der Sünde, die er gesät hatte. Hier fing die Erfüllung des Urteilsspruchs an, den ihm Nathan im Namen Gottes verkündigt hatte: „Das Schwert soll von deinem Hause nicht lassen ewiglich.“
Er hatte den Frieden eines anderen heimatlichen Herdes zerstört, und der Friede hatte nun sein Haus verlassen, um nie wieder zurückzukehren. Er hatte die Reinheit des Weibes Urias befleckt, und nun war seiner eigenen Tochter Reinheit zu Boden getreten. Er hatte Uria erschlagen lassen, und jetzt hatte Absalom seinen Bruder Amnon getötet. In jenen schauerlichen Stunden, da das Schicksal seiner ganzen Familie auf der Waagschale schwebte, da musste David den bittern Kelch bis auf die Hefe trinken. O wie wahr sind doch des Apostels Worte: „Was der Mensch säet, das wird er ernten.“
Die Sünde gleicht jenem australischen Unkraut, das, wo sein Same in fließendes Wasser fällt, sich mit solcher Schnelligkeit ausbreitet, dass es bald dessen Lauf aufhält und seine Schönheit zerstört. Wir müssen aber zu unterscheiden wissen, zwischen den richterlichen und den natürlichen Folgen der Sünde. Die Strafe der Sünden hat Jesus ein für allemal getragen und sie sind uns völlig vergeben; aber die natürlichen Folgen bleiben auch bei dem begnadigten Sünder nicht aus, wie wir es bei David sehen. Dennoch kann Gottes Gnade sie in Segnungen umwandeln, so dass da Perlen erglänzen, wo vorher klaffende Wunden waren. Bitte Gott, die natürlichen Folgen deiner Sünden in seine Hand zu nehmen, und sie zu Mitteln der Gnade und der Veredlung für dich umzugestalten.