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Predigten zu 2. Petrus 3,18

"Wachset aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus. Ihm sei die Herrlichkeit, sowohl jetzt als auch auf den Tag der Ewigkeit! Amen."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Wachset in der Gnade und Erkenntnis unsres Herrn und Heilandes Jesu Christi."

Wachset in der Gnade - nicht nur in einer einzelnen Gnade, sondern in aller Gnade. Wachset in der Grund-Gnade, dem Glauben. Vertraue, teure Seele, fester als bisher auf die Verheißungen. Dein Glaube werde völliger, beständiger, einfältiger, kindlicher. Und so wachse auch in der Liebe. O, bitte, dass deine Liebe umfassender, inniger, tätiger werde, dass sie alle deine Werke, Worte und Gedanken durchdringe. Auch in der Demut wachse. Suche recht niedrig zu werden und erkenne mehr und mehr deine Dürftigkeit, und dass du so gar nichts bist. Und wie du in die Demut hinabwurzelst, so suche auch nach oben zu wachsen, schwinge dich im Gebet höher empor zu Gott und ringe nach innigerer Gemeinschaft mit Jesu, deinem Seelenbräutigam. Gott und der Heilige Geist mögen dir auch Gnade schenken, zu "wachsen in der Erkenntnis unsres Herrn und Heilandes." Wer nicht wächst in der Erkenntnis Jesu, verschmähet das Heil. Ihn erkennen, ist "ewiges Leben," und in seiner Erkenntnis zunehmen, ist Wachstum in der Glückseligkeit. Wer sein Verlangen nach grösserer Erkenntnis Christi fühlt, weiss noch nichts von Ihm. Wer einmal von diesem Wein gekostet hat, dürstet immer mehr danach; denn obgleich Christus volles Genüge gibt, so ist dies doch solch eine Befriedigung, dass das Verlangen nicht gestillt, sondern nur gemehrt wird. Wenn ihr die Liebe Jesu einmal kennt, dann dürstet eure Seele nach volleren Zügen seiner Liebe, "gleichwie der Hirsch schreiet nach frischem Wasser" (Ps. 42, 1). Wenn ihr euch nicht danach sehnt, Ihn inniger zu lieben und zu kennen, dann liebt ihr Ihn gar nicht; denn die Liebe schreit beständig: "Komm, o komm!" Ferne von Christo sein, ist die Hölle; aber die Gnadengegenwart Jesu ist der Himmel. Darum gib dich nicht zufrieden, wenn du nicht zunimmst in der Erkenntnis Jesu. Suche Ihn näher kennen zu lernen in seiner göttlichen Herrlichkeit, in seiner menschlichen Natur, in dem, was Er vollbracht hat, in seinem Tod, in seiner Auferstehung, in seinem stellvertretenden Hohenpriesteramt und in seiner herrlichen Zukunft als König seines Reiches. Bleibe am Fuß des Kreuzes und forsche im Geheimnis seiner Wunden. Wachstum in der Liebe zu Jesu und ein völligeres Verständnis seiner Liebe zu uns sind die sichersten Zeichen vom Wachstum in der Gnade.


Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Demselben sei Ehre, nun und zu ewigen Zeiten."

Der Himmel ist erfüllt von dem ununterbrochenen Lob und Preis Jesu. Ewigkeit! Deine unzähligen Jahre mögen ihre ewige Strömung noch so sehr beschleunigen, dennoch tönt's von Ewigkeit zu Ewigkeit: "Ihm sei Preis, und Ehre, und Dank." Ist Er nicht "ein Priester in Ewigkeit, nach der Ordnung Melchisedeks?"Demselben sei Ehre."Ist Er nicht ein König ewiglich? Der König aller Könige und der Herr aller Herren, der Ewig-Vater?"Ihm sei Ehre zu ewigen Zeiten."Nie wird sein Lob ein Ende nehmen. Was mit Blut erkauft ward, ist wert, zu dauern, solange die Unsterblichkeit währt. Die Ehre des Kreuzes kann sich nie verdunkeln; der Glanz des Grabes und der Auferstehung kann nie ermatten. O Jesu! gelobt seist Du in Ewigkeit. Solange die unsterblichen Geister leben, solange des Vaters Thron stehen bleibt, ewig, ewig, sei Dir Ehre. Gläubige Seele, du eilst voraus in die Zeiten, wo du in Gemeinschaft mit den Heiligen dort oben Jesu allein alle Ehre geben wirst; aber verherrlichst du Ihn auch schon jetzt? Die Worte des Apostels heißen:"Demselben sei Ehre, nun und zu ewigen Zeiten."Willst du nicht heute im Gebet flehen:"Herr, hilf, dass ich Dich möge verherrlichen; ich bin arm, hilf, dass ich Dich preise durch Geduld; es sind mir Pfunde anvertraut, gib, dass ich Dich erhöhe, damit, dass ich sie Dir weihe; ich habe Musse, Herr, lass mich sie verwenden zu Deinem Dienst; ich habe ein fühlendes Herz, Herr, lass es nur in Deiner Liebe glühen und nichts andres empfinden als den Liebesdrang zu Dir; ich habe einen denkenden Verstand, gib, dass ich an Dich und für Dich denke; Du hast mich nicht umsonst in diese Welt gestellt, Herr, zeige mir, was ich tun soll, und stehe mir bei in der Erfüllung meiner Lebensaufgabe: ich kann nicht vieles wirken; aber gleich wie die Witwe ihre zwei Scherflein, all ihre Nahrung, in den Gotteskasten legte, so, Herr, lege ich meine Zeit und meine Ewigkeit in Deinen Schatz; ich bin ganz Dein; nimm mich und schaffe, dass ich Dich jetzt verherrlichen möge in allem, was ich rede, durch alles, was ich tue, und mit allem, was ich habe. "Nimm an den schwachen Preis und Ruhm Von Deinem Volk und Eigentum."


Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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DER SCHLÜSSEL ZU GEISTLICHEM WACHSTUM

Geistliches Wachstum hat nichts mit Mystizismus, Schwärmerei, Andächtigkeit oder Psychologie zu tun. Es ist nicht das Resultat einer ausgeklügelten Methode oder von etwas Geheimnisumwobenen. Schlicht ausgedrückt, bedeutet geistliches Wachstum, deinen Wandel mit deiner Stellung in Einklang zu bringen. Als Gläubige sind wir der Stellung nach in Christus vollkommen (Kol 2,10); wir haben alles, was zum Leben und zur Gottseligkeit nötig ist (2Petr 1,3), und wir haben alle geistlichen Segnungen empfangen (Eph 1,3). Jetzt geht es darum, dass wir im täglichen Leben das Empfangene in richtiger Weise umsetzen. Unser heutiger Vers liefert uns das wichtigste Prinzip im Hinblick auf das Verstehen und Erfahren geistlichen Wachstums. Gott zu verherrlichen, hängt direkt mit geistlichem Wachstum zusammen. Deshalb ist es auch von entscheidender Bedeutung, dass wir erkennen, was es heißt, ihn zu verherrlichen.


Autor: Watchman Nee (* 04.11.1903; † 30.05.1972) chinesischer Prediger
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"Wachset in der Gnade und in der Erkenntnis unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus."

Wir möchten, dass Menschen vor dem Verderben bewahrt und für die Herrlichkeit Gottes gewonnen werden. Aber bleiben wir dabei stehen? Wenn wir auf drei- oder viertausend Bekehrte blicken - oder auch nur auf drei oder vier! - , alle errettet und im Glauben einigermassen fortschreitend, meinen wir, unser Auftrag sei dann erfüllt? Stehen wir dann nicht erst an seinem Anfang? Müssten wir uns nicht fragen, wie viele jener Drei- oder Viertausend eine Ahnung haben von dem einen Leib, in welchen sie Gott hineingefügt hat? Sind sie bloss "Fische im Netz", Ziffern in der Liste, "Evangelisationsergebnisse", Isolierte, die weiter aneinander vorbeileben - oder herrscht in ihnen das Bewusstsein der großen Einheit? Das kann nur geschehen, wenn dieses Bewusstsein zunächst einmal in uns Verkündigern lebt. Deshalb frage ich: Liegt es uns - wie den Aposteln - am Herzen, dass die Bekehrten in allen Stücken hineinwachsen in Christus, das Haupt, das alles vereint?


Autor: Carl Olof Rosenius (* 03.02.1816; † 24.02.1868) schwedischer Laienprediger und Initiator einer neuevangelischen schwedischen Erweckungsbewegung

"Wachset in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilandes Jesu Christi!"

Hier sagt jemand: "Ich habe wohl angefangen zu glauben, fühle aber doch in dieser oder jener Beziehung eine große Schwachheit. Wie werde ich mehr Kraft und Wachstum in der Heiligung erlangen?" - "Soll man denn in allen Dingen von Christus abhängig sein?" fragt der alte Adam. Aber was hilft es? Für ein abgearbeitetes, gedemütigtes, in Christus aber getröstetes Gnadenkind ist dies doch der herrlichste Trost. Viele haben erfahren, dass die gleiche Sache, die ihnen zu der Zeit, als sie aufs ernstlichste dafür arbeiteten und kämpften, ganz unmöglich war, zu einer anderen Zeit aber, als der Herr ihnen Glaube, Frieden und Kraft gab, unendlich leicht wurde, ja, gleichsam von selbst ging. Nichtsdestoweniger vergisst man dies unausgesetzt. Die Selbstgerechtigkeit in uns erhebt immer wieder ihr Schlangenhaupt. Man will selbst etwas versuchen und vermögen, indem man sagt: "Ich sollte, ich müsste ja dies und jenes. Ich kann doch nicht glauben, wenn ich so schwach bin."

Man will nicht wahrhaben, dass man gar nichts vermag als nur das, was böse ist. Hieraus entstehen oft unaussprechliche Qualen, Anfechtungen, Verwirrungen, Irrtümer, besonders dann, wenn man außerdem noch ein ganz anderes Bild von einem Christen vor Augen hat, als die Schrift es darstellt, und wenn man von einem ganz anderen Weg und einer ganz anderen Kraft träumt, als Gott sie verheißen hat - nämlich von einer ganz gleichmässigen, beständigen, gleichsam unseren eigenen Händen überlassenen Kraft zum Glauben, zum Frieden und zur Stärke. Die Verwirrung und Verzweiflung werden auch dadurch grösser, dass man im Gebet unbemerkt Gott Zeit und Maß der Gebetserhörung vorschreibt. Man denkt: "Gott hat ja verheißen, Gebete zu erhören, und das, um welches ich jetzt bete, muss doch unbedingt Sein eigener Wille sein. Er kann ja nicht wollen, dass ich so schwach und sündenvoll, ja, wie ein Sklave unter dem Teufel sein soll! Wenn Er mich nun nicht erhört, dann sehe ich ja, dass Er mich ganz verlassen hat." Es ist dann bald geschehen, dass man in eine Torheit fällt, den Herrn verleugnet oder in Verzweiflung gerät.

Dann wäre es gut, dessen tief eingedenk zu sein, dass der Herr die Seinen wundersam führt. Als z. B. Paulus Ihn dreimal um Erlösung von des Satans Engel bat, erhielt er die Antwort: "Lass dir an Meiner Gnade genügen; denn Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig." Und welche Lehre zog der Apostel daraus? "Darum will ich mich am allerliebsten meiner Schwachheit rühmen, auf dass - beachte! - auf dass die Kraft Christi bei mir wohne. - Denn, wenn ich schwach bin, so bin ich stark." Dies ist das Geheimnis der Stärke eines Christen! Als wollte der Apostel sagen: Das einzige Hindernis meiner Stärke ist, dass ich in mir selbst zu stark bin; je mehr mir meine Schwachheit fühlbar wird, desto grössere Kraft Gottes erhalte ich, und desto leichter kann Gott das mit mir tun, was Er will.

An einer anderen Stelle (2. Kor. 1, 8) berichtet der Apostel von einer ebenso schweren Not, indem er sagt: "Wir waren über die Maßen beschwert und ohne Macht, also dass wir auch am Leben verzagten und bei uns beschlossen hatten, wir müssten sterben. Das geschah aber darum, damit wir unser Vertrauen nicht auf uns selbst stellten, sondern auf Gott, der die Toten auferweckt und der uns von solchem Tod erlöst hat und noch täglich erlöst." - In gleicher Weise muss Gott auch unsere alleinige Hoffnung werden, so dass wir auf nichts anderes als auf Ihn uns zu verlassen haben, der die Toten auferwecken kann. Darum bedürfen wir wohl der Übung, wenn der rechte Glaube und die rechte Stärke jemals in uns gewirkt werden sollen. So heißt es auch von Abraham, dass er, als er hinging, um Isaak zu opfern, "Gott geglaubt hat, der da die Toten lebendig macht und ruft dem, das nicht ist, dass es sei. Und er hat geglaubt auf Hoffnung, da nichts zu hoffen war." Und 5. Mose 8 steht die denkwürdige Erklärung der Absicht Gottes: "Er wollte dich demütigen und versuchen, dass Er dir hernach wohltäte. Du möchtest sonst in deinem Herzen sagen: Meine Kraft und meiner Hände Stärke haben mir dies Vermögen ausgerichtet. Sondern gedenke an den Herrn, deinen Gott; denn Er ist es, der dir Kraft gibt."

Je eher wir zur gründlichen Verzweiflung an aller eigenen Kraft kommen, desto eher wird es besser mit uns. Dann fallen wir in die Hand des Herrn, und Seine Barmherzigkeit ist groß. Dann sprechen wir zu Ihm: "Du siehst und weißt ja, dass ich gar nichts zu tun vermag, dass ich eher tausendmal zur Hölle fahren müsste, als dass ich von mir selbst etwas besser glauben oder leben könnte. Verlässt Du mich, dann stürze ich von Sünde in Sünde, von Torheit in Torheit. Auf Dich allein hoffe ich, denn Du hast ja gesagt:"Ohne Mich könnt ihr nichts tun. Ich, Ich will es tun, Ich will heben, tragen und erretten."Sieh, dann werden auch wir es bald erfahren; denn wenn Christus nur unser alles geworden ist, dann kommen die sehnsuchtsvoll erwartete Erlösung, der Friede und die Kraft wieder. Dann bleiben wir in einer seligen Verwunderung über den Herrn stehen und sagen:"Wie leicht ging es doch jetzt, und früher war es mir ganz unmöglich! Ich merke, dass alles vom Geben Gottes abhängt."

Die Gnad' ist genug. Wenn auch Meine Liebe zu Boden dich schlug; Ja, kannst du sie oftmals nicht schmecken noch sehn, Im Wohl und im Weh, sie wird dennoch bestehn. Ich immer auf liebendem Herzen dich trug; Die Gnad ist genug.


Autor: Dora Rappard (* 01.09.1842; † 10.10.1923) Schweizer Missionarin und evangelische Kirchenlieddichterin

"Wachset in der Gnade und in der Erkenntnis unseres Herrn und Heilandes Jesu Christi."

Wo Leben ist, da ist auch Wachstum. Ein Kindlein im Mutterarm ist ein gar lieblicher Anblick, aber wenn es nach Jahren immer noch da läge, wäre es eine Ursache bitteren Leides. Auch der aus Gott geborene Christ muss wachsen. Das innere Leben muss erstarken, die Liebe sich betätigen, die Hoffnung klar hervorleuchten.

Wachstum ist nicht mühsame Arbeit. Es ist ein Prozess, der sich in den richtigen Bedingungen ganz still, kraft eines inneren Lebensgesetzes vollzieht. Was sind diese Bedingungen? Wir wollen sie an einem Bild kennenlernen. Der Baum muss in den Obstgarten gepflanzt werden, um darin wachsen zu können. Er muss da bleiben, seine Wurzeln immer tiefer in den Boden gründend, seine Zweige ausstreckend nach Luft, Regen und Sonnenschein.

So muss ein Mensch gepflanzt werden in die Gnade, um dann in der Gnade zu wachsen. Man wächst nicht von selbst in die Gnade hinein. Die starke, liebende Hand des Heiligen Geistes muss uns vom harten Naturboden in das gute Erdreich der Gnade versetzen. Wenn wir da bleiben, unsere Seelen an der Erkenntnis Jesu Christi täglich nährend, dann werden auch wir, uns selbst meist unbewusst, wachsen und Früchte bringen.

Herr, wir möchten gern wachsen und zunehmen in allen Stücken. Du zeigst uns den Weg dazu. O gründe uns so tief in Dich hinein, dass wir nicht mehr herauszureißen sei'n!


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Das Christentum hat aufgehört, Heiligung hervorzubringen

Es besteht die Möglichkeit, dass eine ganze Generation bekennender Christen das Opfer armseliger Predigt, niedriger Moralvorstellungen und unbiblischer oder außerbiblischer Lehren wird, was sich in Wachstumshemmungen und Entwicklungsstörungen äußert. Es ist schon eine echte Tragödie, dass ein Christ als solcher von seiner Jugend an bis zum Greisenalter hin in einem Zustand der Wachstumslosigkeit leben kann und sich zeitlebens darüber im Unklaren bleibt! Wer die Wahrheit dieser Worte bezweifelt, braucht nur den ersten Korintherbrief und den Brief an die Hebräer zu lesen. Auch die Kirchengeschichte liefert zahllose Beweise dafür. Im heutigen Christentum haben wir uns so lange mit uns selbst verglichen, bis der Antrieb, höhere Ebenen in geistlichen Dingen zu erreichen, ganz und gar verschwunden ist! Tatsache ist, dass wir keine Heiligen mehr hervorbringen. Wir bekehren Menschen zu einer kraftlosen Form des Christentums, die mit dem des Neuen Testaments wenig zu tun hat. Der durchschnittliche sogenannte Bibelchrist ist nur eine traurige Parodie auf wahres Heiligsein! Ganz klar: Wir müssen bessere Christen produzieren! Wir müssen bei unseren Bekehrten auf neutestamentlicher Heiligung bestehen, auf nichts weniger. Und wir müssen sie in einen Zustand der Herzensreinheit, feuriger Liebe, der Trennung von der Welt und völliger Hingabe an die Person Christi bringen. Nur auf diesem Wege kann der niedrige geistliche Zustand wieder bis auf jenes Niveau angehoben werden, das er im Licht der Schrift und der ewigen Werte erreichen sollte!


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Da ist in einem Hause große Freude: Ein Kindlein ist zur Welt gekommen. Alles drängt sich um die Wiege: „Wie süß! Wie niedlich!" Die kleinen Händchen und Füßchen findet jeder entzückend. Aber nun stelle man sich einmal vor, wie die Bewunderung dieser niedlichen kleinen Gliederchen sich wandeln würde in Entsetzen und Betrübnis, wenn sich nach drei Jahren herausstellte: Heute sind diese Glieder noch genau so klein wie bei der Geburt.

So groß die Freude ist und das Entzücken über das kleine Kind – das Kind muss wachsen!

So ist es auch im geistlichen Leben. Es ist etwas wunderbar Schönes, wenn der innere Mensch die Augen aufschlägt – wenn ein Mensch wiedergeboren wird in Buße und Bekehrung zu einem neuen Leben aus Gott. Aber es ist schlimm, wenn so ein Mensch nach einem schönen Anfang stecken bleibt. Leider gibt es eine ganze Menge anomaler und verkrüppelter Kinder Gottes. Gott bewahre uns vor solch traurigem Fortgang eines guten Anfangs! Darum schreibt Petrus: „Wachset in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilandes Jesu Christi!" Ja, der Herr Jesus selbst hat Seinen Jüngern gesagt: „Eine jegliche Rebe an mir, die da Frucht bringt, wird der Vater reinigen, dass sie mehr Frucht bringe." Amen.