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Predigten zu 2. Mose 17,14
Zitate von Alfred Christlieb anzeigen
"Und der Herr sprach zu Mose: Schreibe das zum Gedächtnis in ein Buch und befiehl es in die Ohren Josuas; denn ich will den Amalek unter dem Himmel austilgen, dass man sein nicht mehr gedenke"
Gott befiehlt am Schluss des Gebetssieges über Amalek dem Mose, das ganze Ereignis aufzuzeichnen in einem "Buch zum Gedächtnis" . Wir wollen uns das Buch anschauen. Was predigt uns sein Inhalt?1. Wann greift der Feind Israel an?
Das Buch erzählt uns zunächst, wann der Feind das Volk Gottes angreift. Dieses geschah damals in einer Zeit, als Israel dem Geist des Zankens und Murrens Raum gegeben hatte. Wegen Wassermangels hatte Israel mit Mose gezankt und gehadert, so stark, dass Mose sagte: "Es fehlt nicht viel, so werden sie mich noch steinigen" (2. Mose 17, 4). Ob Amalek von dem Zank in Israel etwas gehört hatte, wissen wir nicht. Soviel aber ist gewiss, dass die finstere höllische Macht, die den Kampf gegen das alttestamentliche und neutestamentliche Volk Gottes liebt und betreibt, damals und heute noch zum Schaden der Gläubigen solche Stunden ausnutzt, wo sich Zank und Murren bei ihnen erhebt.
2. Israel hat keine eigene Kraft
Israel wird durch dieses Buch an seine Ohnmacht erinnert. Es muss immer wieder lesen, wie es in eigener Kraft dem Feind nicht gewachsen ist. Wohl uns, wenn wir uns täglich an unsere Ohnmacht erinnern lassen! Das macht klein und abhängig.
3. Israel wird stark durch Gebet
Israel wird durch dieses Gedächtnisbuch auch erinnert an die Macht des Gebetes. Amalek war mächtig, aber kein Betervolk. Israel war ohnmächtig, aber stark durch die Gebetsmacht Moses. Täglich sollen wir uns daran erinnern lassen: Durch Gebet können wir die größten Dinge erreichen. Durch Gebet werden Feinde besiegt, Häuser und Herzen bewahrt. Lasst uns die List des Feindes und unsere Ohnmacht, aber auch die Macht des gläubigen Gebets täglich in Erwägung ziehen! Dann haben wir von jenem "Buch des Gedächtnisses" den gottgewollten Gewinn.
Zitate von Adolf Schlatter anzeigen
Die Stämme der Wüste leben vom Raub. Sie säen nicht und ernten nicht; denn ihre Heimat versagt ihnen die reifende Ernte. Wovon sollen sie leben? Der Amalekiter handhabt den Speer und das Schwert, wie der Löse die spitzigen Krallen seiner starken Pfoten und die Zähne seines mächtigen Gebisses gebraucht. Eine durch die Wüste wandernde Schar wie die, die Mose führte, galt den Amalekitern als unerwünschte Beute. Sie versuchten, sie zu berauben; aber ihr Plan scheiterte, und nachdem ihr Überfall abgewehrt war, ergeht der Spruch: Amalek soll ausgerottet werden. Nicht bleibender Hass in immerwährender Fehde, die sich von Geschlecht zu Geschlecht ohne Ende forterbt, soll das Ergebnis dieses Kampfes sein. Das menschliche Raubtier muss verschwinden. So wurde Amalek zu einem der sterbenden Völker und die Zahl derselben ist groß. Sie sterben daran, dass sie nichts anderes haben als das, was die Natur ihnen gab. Denn das, was die Natur aus uns macht, ist nicht ewiges Leben. Sie brachte üppig wachsende Wälder von Pflanzen hervor, die wieder versanken, und gewaltige Tiergeschlechter, die wieder starben; so schafft sie auch Menschengeschlechter mit mannigfaltiger Ausrüstung und auch sie empfangen damit, dass die Natur sie schafft, noch nicht den bleibenden Bestand und einen ewigen Beruf, sondern welken dahin, wie sie aufblühten, dem Gesetz der Vergänglichkeit untertan. Neben dem sterbenden Amalek stand die durch die Wüste ziehende Schar und diese hat einen ewigen Beruf. Woher stammt er? Nicht aus der Natur, nicht aus der Eigenart ihrer Rasse oder ihrer bevorzugten natürlichen Ausstattung. Es bleibt beim Wort des Paulus: was gab dem Juden den Vorzug und der Beschneidung den Nutzen? Gottes Worte wurden ihnen anvertraut. Unvergängliches Recht und ewiges Leben entsteht nur durch das, was Gottes Gnade uns als ihr Geschenk darreicht. Das Geschick unseres Volks steht unter demselben heiligen Gotteswillen. Wenn wir das, was uns die Natur gewährt, noch so eifrig ausnützen und auch ihre unsichtbaren Kräfte mit großer Geschicklichkeit packen und uns dienstbar machen, die Natur macht die Völker sterblich, auch wenn sie in die feinste Kultur verwandelt wird. Nur ein Bau steht unbeweglich, Gottes lebendiges Haus, aus den lebendigen Steinen erbaut auf den Eckstein, der den Tod durch Auferstehung bezwang. Gottes Wohnung im Geist zerfällt nicht.
Ich sehne mich, Herr, heraus aus der Eitelkeit unseres natürlichen Lebens und danke Dir für Deine himmlische und ewige Gabe, die uns Dein Wort beschert. Das Fleisch ist nichts nütze, der Geist ist es, der lebendig macht. Schreibe mir dies Dein Wort in die Seele, damit ich es glaube und es mich in allem leite, was ich denke und will. Amen.