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Predigten zu 2. Korinther 5,9

"Deshalb beeifern wir uns auch, ob einheimisch oder ausheimisch, ihm wohlgefällig zu sein."

Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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EIN VERANTWORTLICHES LEBEN

Der Gedanke, dass du ein treues und fruchtbringendes Christenleben auf der Grundlage von guten Absichten und netten Gefühlen führen kannst, ist absurd. Das Leben als Christ hat mit Verantwortung und Rechenschaft zu tun und basiert auf bestimmten Prinzipien und Maßstäben. Von Gott offenbarte Werte und Glaubensinhalte bilden die Grundlage für uns.

Ein junger Mann fragte mich einmal: „Wie kann ich wissen, dass ich tatsächlich ein Christ bin? Wie kann ich sicher sein, dass meine Entscheidung für Christus nicht nur rein emotional begründet war?“ Ich antwortete ihm: „Der einzige Weg, um festzustellen, ob wir wirklich gerechtfertigt wurden, in der rechten Beziehung zu Gott stehen und Teil seiner Familie sind, ist, indem wir unser Herz und unser Leben prüfen. Ist Christus tatsächlich unser Retter und Herr, dann wird es unser tiefster Herzenswunsch sein, ihm zu dienen und zu gefallen. Sowohl unser Streben nach Heiligung als auch unsere rechtschaffene Lebensführung zeugen von der Echtheit unseres Glaubens.“


Autor: Samuel Keller (* 15.03.1856; † 14.11.1924) deutscher protestantischer Theologe und Schriftsteller

"Darum befleißigen wir uns auch, sind wir daheim oder auswärts, dass wir ihm wohlgefallen.."

Ein Herr, der vor dreissig Jahren am russischen Hof viel verkehrt hatte, schilderte mir einst in anschaulicher Weise die Abhängigkeit der Hofgesellschaft von den Launen des Herrschers, und schloss mit den Worten: "Eine Miene, ein Blick, ein Ton der Stimme des Zaren schafft Sonnenschein oder Regen bei jenen Leuten." Was dort erbärmlich ist, weil es sich um einen sündigen Menschen handelt - in unserem Verhältnis zu Jesus ist es wirklich so, und hier hat es volle Berechtigung. Ruht sein Wohlgefallen auf uns, dann können wir jauchzen mitten im Leiden; ist er mit uns unzufrieden, so freut uns kein Erdenglück. Ein Sonnenstrahl seiner Gunst belebt uns, so dass wir keine Worte für die Schilderung dieses Glückes haben. Das Bewusstsein aber, dass wir durch Untreue oder Lauheit uns sein Missfallen zugezogen haben, liegt wie eine Bleilast dumpf und drohend über unserem ganzen Wesen. Dauert das länger, wird die Spannung unerträglich. Wie recht hat da Paulus das ausgesprochen, dass die wirklichen Geistesmenschen sich überall befleißigen, der Gegenstand seines Wohlwollens zu sein. Das ist schon ein Stück der himmlischen Glückseligkeit, die man hier im Staub geniessen kann.

Ohne dich, Herr Jesus, kann ich's nicht mehr aushalten. Wend' von mir nicht dein Angesicht! Ich müsste verschmachten und vergehen, wenn du dein Antlitz im Zorn vor mir verbirgst. Lass mir leuchten dein Antlitz, so genese ich. Amen.


Autor: Dora Rappard (* 01.09.1842; † 10.10.1923) Schweizer Missionarin und evangelische Kirchenlieddichterin

"Wir fleißigen uns, wir sind daheim oder wallen, dass wir ihm wohlgefallen."

Gefallen wollen liegt tief in der menschlichen Natur. Eitle Gefallsucht ist eine schädliche Pflanze, die mit allem Ernst ausgejätet werden muss. Den Menschen gefällig sein wollen, ist geradezu ein Hindernis im Dienst des Herrn (Gal. 1, 10). Aber hier ist von einem Gefallenwollen die Rede, das eine andere Wurzel und ein anderes Ziel hat. Glücklich sind die zu nennen, die in großen und kleinen Dingen aufrichtig danach streben, dem Herrn zu gefallen. Das offenbart sich unbewusst in ihrem ganzen Verhalten: in den Worten, die sie sprechen; in den Kleidern, die sie tragen; in dem Umgang, den sie pflegen; in den Erholungen, die sie suchen; in den Entscheidungen, die sie treffen.

Es wäre eine fruchtbare Beschäftigung, an der Hand der Schrift zu forschen nach den Dingen, die Gott wohlgefallen: Ein gedemütigtes Herz (Ps. 51, 19); ein Wandel im Glauben (Hebr. 11, 6); wohlzutun und mitzuteilen (Hebr. 12, 16). Solche Opfer gefallen Gott wohl.

Wollen wir es uns nicht zur Lebensregel machen, zu tun, was dem Herrn gefällt? Es geht nicht von selbst. Es gilt, sich fleißigen. Aber wer hier an der Hand des besten Führers "wallt", lernt es immer besser, bis er einst "daheim" ihn vollkommener Schönheit schauen darf.

Es kann Dir nichts gefallen, Herr, als was Du selbst bewirkst. Hilf mir, mit allem Fleiß danach zu streben!


Autor: Ludwig Hofacker (* 15.04.1798; † 18.11.1828) deutscher evangelischer Pfarrer
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Es kommt nicht sowohl darauf an, was wir gewesen, was wir geworden sind, sondern hauptsächlich darauf, was wir gegenwärtig sind. Denn dem Apostel Paulus, der sich der Gnade Gottes getröstete, lag hauptsächlich das von nun an am Herzen, mehr und mehr ein rechtschaffenes, gereinigtes und fruchtbares Glied am Leibe Christi zu sein.

Darum suchte er, wie er selbst sagt, die Sünde zu dämpfen in seinem sterblichen Leibe; darum überließ er sich willig der Bearbeitung des Geistes Gottes und wünschte geheiligt zu werden an Leib, Seele und Geist; es war sein höchstes Anliegen, daß die Sünde in ihm ersterben und er selbst etwas werden möchte zur Ehre und zum Wohlgefallen seines großen Gottes und Heilandes. Ist es bei uns auch also? Ist es auch unser höchstes Anliegen, daß Christus in uns wohne und eine Gestalt in uns gewinne, daß alle Finsternis und alle satanischen Kräfte in uns ausgetilgt und wir in das Element des Lichts getaucht werden? Bestreben wir uns auch, dem Heiland von innen und außen mit unserem Reden und Handeln zu gefallen, und unverrückt in seiner Gemeinschaft erfunden zu werden? Wenn wir also Reben sind an Christo, dem Weinstock, dann sind wir dem Vater angenehm in dem Geliebten; dann strahlt seine vollkommene Gnade auf uns hernieder, und ob alle Stürme der Trübsal von außen und innen über uns tobten und alle Wogen der Anfechtung über unserem Haupt zusammenschlügen, so bleibt doch die Gnade Gottes unverrückt und unser Vertrauen auf sie soll nicht zuschanden werden. Ja, so wir an ihm bleiben, dem treuen Heiland, so wird er die Krone der Gerechtigkeit auf unser Haupt und die Palme der Überwinder einst in unsere Hände geben; denn die Glieder der streitenden Kirche sollen zur Gemeinschaft der triumphierenden versammelt werden.

Wie muß, o Jesu, doch bei falschen Christenherden dein heiliges Verdienst der Sünde Schutzbrief werden! Man treibet alle Schand und Laster ohne Scheu, und meint, daß alles schon durch dich gebüßet sei.