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Predigten zu 2. Korinther 5,8

"wir sind aber gutes Mutes und möchten lieber ausheimisch von dem Leibe und einheimisch bei dem Herrn sein."

Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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AUSHEIMISCH VOM LEIB UND EINHEIMISCH BEIM HERRN

In dem Moment, wo ein Gläubiger diese Welt verlässt, tritt er unmittelbar in die Gegenwart Christi. Da gibt es keinen „Seelenschlaf “ oder zwischenzeitlichen Warteort, und die Bibel lehrt auch nirgends, dass es ein Fegefeuer gibt. Beachte, dass Paulus sich danach sehnte, „abzuscheiden und beim Herrn zu sein“ (Phil 1,23).

Unser heutiger Vers lehrt, dass, während wir ausheimisch vom Leib sind, der bis zur Auferstehung „schläft“, unser Geist in der Gegenwart des Herrn sein wird. Paulus erklärte auch den Thessalonichern, dass Christus „für uns gestorben ist, damit wir, ob wir wachen oder schlafen, zusammen mit ihm leben“ (1Thes 5,10). Paulus wollte klarstellen, dass – ob wir nun physisch wach (am Leben) oder physisch schlafend (tot) sind – wir als Gläubige immer in und mit Christus sind. Im geistlichen Sinne sind wir bereits jetzt in seiner Gegenwart, und im wörtlichen Sinne werden wir nach unserem leiblichen Sterben bei ihm sein.

Als Gläubiger hast du wirklich Grund zur Freude, denn es gibt keinen Moment, in dem du nicht in der Gegenwart Jesu Christi bist.


Autor: Samuel Keller (* 15.03.1856; † 14.11.1924) deutscher protestantischer Theologe und Schriftsteller

"Wir sind aber getrost und haben vielmehr Lust außer dem Leibe zu wallen und daheim zu sein beim Herrn."

Der Weltmensch klebt an des Daseins süsser Gewohnheit; der blosse Gedanke an ein Ende dieses Erdenlebens erzeugt den kalten Schauer der Todesfurcht. Wie anders Paulus! Ihm ist das Leben "außer dem Leibe", jenseits des Todes eine solche Gewissheit und eine so selige Aussicht, dass er bei solchem Gedanken zweimal kurz nacheinander betont: wir sind getrost. Dann muss der Gedanke an solche Zukunft einen starken Reiz im Gefolge haben. Daheim sein beim Herrn Jesu Christo! Das ist keine Gefühlssteigerung eines müssigen Träumers, sondern die klare Aussicht eines Mannes, der hier auf Erden mehr gearbeitet hat als sie alle! Jetzt mit aller Kraft sich täglich einspannen in die Arbeit, dem Reiche Gottes Wege in alle Welt zu bahnen, als gäbe es nichts anderes und zu gleicher Zeit, als sein zartes, süsses Geheimnis, das Heimweh nach der Herrlichkeit der ewigen Vollendung in der Brust tragen - das macht starke, freie Persönlichkeiten. Das ist unser Trost, dass alles, was wir jetzt unter Tränen und im Kampf arbeiten, ein Echo in der ewigen Herrlichkeit haben soll. In dem Maß, als wir uns dem Arbeitsvorbild des Apostels nähern, wächst auch jenes heilige Ruhebedürfnis nach dem Feierabend.

Tröste uns, Herr Jesus, jetzt im Sturm und Regen der Fremde damit, dass jeder erkämpfte Schritt uns der Heimat näher bringt. Dann wollen wir getrost sein und niemals über Lasten klagen. Es geht doch nach Hause zu dir! Amen.