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Predigten zu 2. Korinther 10,4
"denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern göttlich mächtig zur Zerstörung von Festungen;"
Autor: Carl Eichhorn (* 11.07.1810; † 08.02.1890) deutscher lutherischer Pastor
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Die Schanzen und Bollwerke des Menschenherzens
"Unsere Waffen sind nicht fleischlich, sondern mächtig vor Gott, zu zerstören Befestigungen."
Das Menschenherz ist eine Festung, die nur Gott erobern kann. Er muss die Waffen dazu geben, nämlich sein geistesmächtiges Wort. Ein Menschenherz gewinnt man nicht durch fleischliche Waffen, durch treiberisches und drängerisches Wesen. Wenn man in dieser Art Sturm läuft und die Bekehrung erzwingen will, gibt es höchstens Scheinerfolge. In Wahrheit erreicht man das Gegenteil. Wir müssen uns mit Waffen aus der Rüstkammer Gottes versehen, uns das durchschlagende Wort des Geistes von ihm schenken lassen und außerdem das ummauerte und fest verschanzte Herz mit unseren Gebeten umlagern. - Ein solcher Eroberer auf dem Seelengebiet war Johannes, der Täufer. Er hat die Befestigungen erkannt, hinter denen die Leute seiner Zeit Deckung suchten. Es sind im Grunde dieselben Leute wie heute. "Wir sind Abrahams Kinder", wir gehören zum Volke Gottes. Heute heißt es: Wir sind getauft und konfirmiert, gehen unter Gottes Wort, wir sind doch keine Heiden! Was soll die Bekehrungspredigt? - Der Apostel Paulus hat die Taufe nicht zum Ruhekissen und Beruhigungsmittel gemacht. Er weist hin auf ihre verpflichtende Kraft. "Wisset ihr nicht, dass alle, die auf Christus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft?" Wer getauft ist, der wandle als einer, welcher der Sünde und der Welt gestorben ist! Sonst hilft ihm seine Taufe nichts. Das Volk Israel empfing auch seine Taufe, als sie durchs Rote Meer zogen. Sie empfingen ihr Abendmahl, als sie in der Wüste wunderbar gespeist und getränkt wurden. Aber die meisten blieben in der Wüste liegen. "Sie sind alle auf Mose getauft mit der Wolke und mit dem Meer und haben alle einerlei geistliche Speise gegessen und haben alle einerlei geistlichen Trank getrunken; sie tranken aber von dem geistlichen Fels, der mitfolgte, welcher war Christus. Aber an ihrer vielen hatte Gott kein Wohlgefallen" (1. Kor. 10, 2 - 5). Trotz Taufe und Abendmahl gehen alle verloren, die nicht mit ganzer Wendung ihren Gang dem himmlischen Kanaan zukehren. Geistgesalbte Zeugen schneiden der Seele alle Ausflüchte ab, gehen ihr in alle Schlupfwinkel und Nester nach, wo sie sich verstecken will, nehmen ihr alle Schlaf- und Betäubungsmittel, bis sie sich endlich ergibt, sich dem Heiland ausliefert: "Wir nehmen gefangen alle Vernunft, nämlich alle fleischliche Vernunft, mit ihren Vorwänden und Ausreden, mit ihren falschen Trostgründen und Einbildungen, wir nehmen sie gefangen unter den Gehorsam Christi" (2. Kor. 10, 5). - Sind die Befestigungen bei uns auch schon niedergelegt worden, oder beharren wir noch im Widerstand? Wollen wir uns noch nicht ergeben? Wie lange noch? Muss Gott neben dem Wort gröberes Geschütz gegen uns richten? Und bei ihm gibt es keine Blindgänger, sondern nur Volltreffer.