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Predigten zu 2. Könige 8,11
Der Mann Gottes weinte
Elisa sah das ganze Unglück voraus, das Hasael über Israel bringen würde, und dies bewegte ihn zu Tränen. Ob er wohl ein starker Mann war, der Königreiche erzittern machte, durch seine Botschaften und seine Gebete, so war er doch auch sehr zart und mitleidsvoll angelegt. Er war es, der in dem einen Augenblick dem König Israels furchtlos seine Sünde vorhielt und gleich darauf einen Spielmann forderte, der seinen aufgeregten Geist durch die Klänge der Musik beruhigen sollte. Wer auf andere einen Einfluss ausüben kann, ist selbst auch empfindsam und leicht bewegt. Je näher wir zu Gott stehen, je mehr wir als seine Kinder bekannt sind, desto mehr werden unsere Tränen fließen um die Erschlagenen unsers Volkes. Vergegenwärtige dir einmal die Verheerung, die in unseren Tagen geschieht durch die Trunksucht, das Spiel, die Unsittlichkeit; siehe, wie viele Heimstätten verödet sind, wie so manches junge Leben Schiffbruch leidet, wenn es kaum den Hafen verlassen hat; siehe die schreckliche Schmach, die dem weiblichen Geschlecht angetan wird, – dann wirst du sie gewiss auch kennen, die Stunden, da deine Tränen fließen, schon um der entwürdigten Menschheit willen, geschweige denn um des tiefen Erbarmens willen, das dich ergreift.
Jesus sah die Stadt an und weinte über sie. Gib uns heute, o Menschensohn, dein Erbarmen, deine Liebe, deine Tränen, dass wir von deiner Gnade, von deiner Liebe zeugen können mit zartem Herzen, und selbst von deinen Gerichten, nur mit überfließenden Augen.
Ein weiches Herz, des Mitleids Tränen Erflehe dir; Gott stillt dein Sehnen.
Willst du die traurigen Folgen der Sünden abwenden? So fange an bei den Kindlein in der Wiege. Gewinne sie für Gott; lehre sie die Leidenschaft unterdrücken und sich selbst überwinden. Zarte Liebe, mit Weisheit verbunden, kann noch manchen Hasael in seinem Lauf aufhalten.