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Predigten zu 2. Chronik 23,21

"Und alles Volk des Landes freute sich, und die Stadt hatte Ruhe. Athalja aber hatten sie mit dem Schwerte getötet."

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Die Stadt ward stille, nachdem sie Athalja mit dem Schwert erwürgt hatten

Das war eine heilsame, wohl durchdachte und gut ausgeführte Empörung gewesen. Länger konnte es doch nicht geduldet werden, dass ein Weib wie Athalja den Thron und den Tempel entweihe. Jojada hatte sich durch seine Klugheit und seinen Mut um das ganze Volk verdient gemacht, als er die Welt von ihr befreite. Hier hätten halbe Maßregeln durchaus nicht genügt. Es gibt zu jeder Zeit Anlässe, wo kräftiges, energisches Eingreifen unvermeidlich ist, wenn die Sache Gottes gefördert und seine Ehre gerettet werden soll. Bei vielen tritt uns eine Neigung entgegen, das Böse zu ertragen, anstatt sich aufzumachen, mit fester Hand es anzugreifen und, wenn es nötig ist, es mit den Wurzeln auszurotten. Es wäre für Jojada das bequemste gewesen, er hätte sich im Tempel eingeschlossen und den Dingen ihren Lauf gelassen. Aber desto edler war es von ihm, dass er hervortrat, und mit Tapferkeit dem schleichenden Übel seiner Zeit entgegenging. Gottes Ruf erschallt je und je nach Mithelfern im großen Kampf gegen die Sünde. Dieser Ton dringt durch, bis in die Zurückgezogenheit christlicher Heimstätten; der Ruf ergeht an hochherzige Männer und Frauen und verlangt, dass sie hervortreten, der Unzucht widerstehen, die Trunksucht, die starke Neigung zum Luxus, zur Verschwendung und Vergnügungssucht bekämpfen. In der Welt gibt es der Athaljas gar viele; da geziemt es sich nicht, dass die Nachfolger Jojadas ruhig bei ihren heiligen Übungen bleiben, wenn auf dem Kampfplatz der Welt, im Krieg gegen das Unrecht, die dringende Notwendigkeit nach befreienden Taten sich geltend macht.

Wohl sind die Kinder Gottes Bürger des neuen Jerusalems; aber ebenso gewiss sind sie jetzt auch noch Bürger hienieden; deshalb dürfen sie bei den großen öffentlichen Fragen nicht stumm beiseite stehen und warten, bis diese von den Feinden Gottes entschieden werden.