10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...
Predigten zu 2. Chronik 16,9
Zitate von Jakob Kroeker anzeigen
"Denn die Augen des Herrn überschauen die ganze Erde, damit Er seine Macht an denen erweise, deren Herz ungeteilt auf Ihn gerichtet ist." 2.Chronik 16,9
Als Gott den Menschen nach seinem Bild und Gleichnis schuf, adelte Er ihn zur inneren Wesensverwandtschaft mit sich selbst. Es gibt in der Schöpfung kein Geschöpf, das dem Schöpfer so wesensverwandt wäre, wie der Mensch. In keinem Wesen liegen so alle Keime zur Ebenbildlichkeit Gottes entwicklungsbereit, wie im Menschen. Sie warten nur auf die Belebung und Entfaltung durch den Odem Gottes und durch die Gemeinschaft mit Gott. Kein Schöpfungswesen ist daher zu solch tiefer und umfassender Gotteserkenntnis und zu solch einer innigen und unmittelbaren Gottesgemeinschaft fähig, wie der Mensch.
Daher sehnte sich Gott auch je und je nach dem Umgang mit den Menschen, und zwar nicht allein um des Menschen, sondern auch um seiner selbst willen. Wie es uns in unserem Leben erquickt, wie wir uns freuen, wenn wir geistesverwandte Seelen sowohl unsere höchsten als auch unsere schmerzlichsten Erlebnisse mitteilen können, so auch Gott.
Diese Gottesgemeinschaft war es, die die alten Väter und Propheten, die Jesusjünger und Apostel, die Gottsucher und Anbeter aller Zeiten immer wieder an innerlichem Gotterleben so reich machte. Durch ihr Gottschauen wurden sie Gott verwandt, durch ihren Umgang mit Gott so vertraut mit Ihm, dass Er ihnen zu ihrem und der Welt Heil Dinge anvertrauen konnte, die sonst ewig ein Geheimnis geblieben wären. Wie auch wir uns letzthin nur von denen am besten verstanden sehen, die uns innerlich am meisten geistesverwandt sind, so kann sich auch Gott in seinen Höhen und Tiefen, in seinen Erlösungsplänen und Segensabsichten, in seinen Warnungen und Gerichten allein denen mitteilen, die durch ihre innere Herzenseinstellung auf Ihn hin empfänglich geworden sind für seine göttlichen Offenbarungen.
Trägt doch jeder Mensch zwei Möglichkeiten in sich: die der höchsten Gottesverwandtschaft, ohne je Gott zu werden, aber auch die der tiefsten Gottferne. Löst erst der Mensch seine Verbindung nach oben, dann verpflichtet er sich nach unten. Findet er seinen Gott nicht mehr im Schöpfer, so vergöttert er eines Tages das Geschöpf. Liegt seine Seligkeit nicht mehr im Verkehr mit Gott, so berauscht er sich an den Segnungen der Erde. Eines Tages sieht er sich unbedingt vor die Wahl gestellt, sich entweder für die Gottesgemeinschaft oder für die Gottesferne zu entscheiden.
"Des Herrn Augen schauen über alle Lande, dass er stärke die, so von ganzem Herzen an ihm sind."
Von seinem Himmelsthron schaut Gott hernieder auf die Menschenkinder. O, wie muss sein Herz betrübt sein über die Greuel der Sünde, die er sieht! Wie klein und gering mag vor ihm alles das Große und Hohe erscheinen, dessen sich die Menschen rühmen!Seine Augen suchen nach etwas anderem, nämlich nach denen, die "von ganzem Herzen an ihm sind". Er kennt sie als die Seinen. Sie sind köstlich, so wertlos sie an sich sind. Sie sind die Kleinodien, die einst seine Krone zieren sollen. Sie sind die lebendigen Steine, aus denen der geistliche Tempel zusammengesetzt ist. Sie sind die Glieder der heiligen Brautgemeinde, die im neuen Jerusalem mit ihm vereinigt sein wird in Ewigkeit. In allen Landen, wo sie zerstreut wohnen, unter allen Völkern und Rassen, in allen Lagen und Verhältnissen findet er sie. Er sieht sie auch da, wo des Satans Stuhl ist (Off. 2, 1 3). Welch ein erhebender Gedanke ist dies! Bin ich von ganzem Herzen an ihm, so schaut er jetzt auch auf mich, auf meine Geliebten in der Ferne, auf seine teuren Boten im dunklen Heidenland. Sein Auge ruht auf allen. Und aus diesem Blick fließt Kraft und Leben.
Herr, Deine Augen sehen nach dem Glauben. Unsere Augen schauen, Herr, zu Dir. Stärke uns, dass wir von ganzem Herzen an Dir seien.
Zitate von Wilhelm Busch anzeigen
Der König Asa kannte den Herrn und wollte Ihm auch angehören. Aber dann kam auf einmal eine schreckliche Zeit. Der feindliche König Baesa bedrohte ihn und Gottes Land.
Da verlässt Asa den Weg, den er bisher gegangen ist. Bisher hat er gemeint, er fahre am besten, wenn er seinem Herrn und Heiland vertraue. Aber als nun die Schwierigkeiten kommen, da kommt ihm sein Glaube kindlich vor: Er sucht Hilfe bei dem heidnischen Syrerkönig. Er handelt schlau, nach der Weise der Welt, – aber sein Weg ist Ungehorsam gegen seinen Gott. Und da erscheint eines Tages der Seher Hanani in seinem Schloss und spricht zu ihm im Auftrag Gottes: „Des Herrn Augen schauen alle Lande, dass er stärke die, so von ganzem Herzen an ihm sind."
Ein unheimliches Wort für Leute wie Asa. An diese Augen über ihm hat Asa gar nicht mehr gedacht. Seine Geschäftigkeit nahm ihn gefangen. So wie wir diese Augen vielleicht vergessen über all unserem „Rennen und Laufen". – Aber sie sind da, diese Augen, ungeblendet von dem Glanz, den wir uns und unserem Werk geben wollen. Sie prüfen und – verwerfen.
Oder aber – sie schauen voll Liebe und Barmherzigkeit die, so von ganzem Herzen an Ihm sind und mit Ihm rechnen und Ihm vertrauen. Lasst uns doch diese prüfenden Augen Gottes über uns nicht vergessen in allem, was wir tun. Amen.
Jehovahs Augen durchlaufen die ganze Erde, um sich mächtig zu erweisen an denen, deren Herz ungeteilt auf Ihn gerichtet ist
Der Nachdruck liegt auf dem Wörtlein ungeteilt. Darauf wollte Hanani, der Seher, den König aufmerksam machen. Assa hatte darin gefehlt, dass er seine Zuflucht nahm zu Benhadad, dem Könige von Syrien, als seinem Verbündeten gegen Baesa. Offenbar vertraute er der erlösenden Macht Gottes nicht völlig, und durch diesen Mangel an Glauben brachte er sich um die göttliche Hilfe, die seinem Bedürfnis vollkommen entsprochen hätte. Wie der Seher es so wahr betonte, war Israel durch das einfache Vertrauen auf Gott, von den Mohren und Lybiern erlöst worden, obschon ihrer ein viel größeres Heer war, als Baesas; dieselbe Stellung diesem Könige gegenüber hätte ihnen auch denselben Erfolg zugesichert.
Lieber Bruder, dies ist wichtig für dein Leben sowohl als für das meinige. Auch wir klagen oft, dass wir aller Hilfe entbehren, und senden dann nach Benhadad. Indessen sind die Augen des HErrn voll Liebe und Erbarmen auf uns gerichtet; nichts würde Ihn mehr freuen, als sich uns zu gute mächtig zu erweisen. Allein Er kann es nicht tun, bis wir allen anderen Vertrauten und Helfern entsagen, und unser Herz in der Einfalt und Aufrichtigkeit des Glaubens ungeteilt auf Ihn richten. Welch ein köstlicher Gedanke wird uns nahe gelegt durch die Aussage, dass des HErrn Augen die ganze Erde durchlaufen! Mit einem Blick erkennt Er unsere Lage; kein Schmerz, keine Trübsal, keine Versuchung naht sich uns, ohne seine Beachtung und liebevolle Teilnahme zu erregen. Auf der ganzen weiten Erde ist kein Plätzchen so verborgen, kein Herz so verdunkelt, dass es diesen Augen entgehen könnte. Hätten wir doch das völlige Vertrauen, das es Ihm möglich machen würde, zu handeln! Weil es uns daran mangelt, entbehren wir seiner Hilfe so häufig und bringen unsere Tage zu in Sturm und Streit.