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Predigten zu 2. Chronik 11,16
Die ihr Herz darauf richteten, Jehovah, den Gott Israels, zu suchen, kamen gen Jerusalem
Alle Stämme Israels waren vertreten bei jenen großen Versammlungen vor dem Tempel und der Bundeslade des HErrn. Das Gebiet der nördlichen Stämme stand jetzt unter Jerobeam, und die Kluft zwischen den zwei Reichen war aufs genaueste bestimmt. Der Sohn Nebats hatte alles getan, um seinem Volke das Überschreiten der Grenze zu erschweren; aber der Zug des Geistes überwog alles. Er war mächtiger als der Mutwillen, den Rehabeams stolzes Benehmen erregt hatte; mächtiger als die Furcht, bei ihrem neuen Könige in Ungnade zu fallen; mächtiger als die Beschwerden der langen Reise. Trotz alledem kamen diejenigen, deren Herz darauf gerichtet war, Jehovah, den Gott Israels, zu suchen, nach Jerusalem, um dort dem Gott ihrer Väter zu opfern.
Ist das nicht schon ein Hinweis auf die innere Einheit der Kirche Christi? Nationale Unterschiede, die Gefahr, irgendwelche Ungunst auf sich zu ziehen, die Notwendigkeit, ein Opfer zu bringen – alle diese Dinge sind nichts im Vergleich mit der Anziehungskraft unsers gemeinsamen HErrn. Bei aller Verschiedenheit besteht doch ein mächtiges Band, das die Gläubigen aller Nationen, Geschlechter, Völker und Sprachen eng zusammenschließt. Jeden Morgen besteigen wir alle die Stufen desselben Tempels des Gebets; jeden Abend stimmen wir einen gemeinsamen Lobgesang an; beim heiligen Abendmahle vereinigen wir uns um denselben Tisch. Wir essen von einem Brote und wissen, dass wir ein Leib sind; wir trinken aus einem Kelche, und bekennen dadurch, dass dasselbe teure Blut, der alleinige Grund ist, worauf unsere Hoffnung auf Annahme bei Gott sich stützt.
Wir alle fest in Jesu verbunden Stehen vor Ihm, in geweihten Stunden!