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Predigten zu 1. Thessalonicher 1,9
"Ihr seid bekehrt zu Gott von den Abgöttern, zu dienen dem lebendigen und wahren Gott und zu warten seines Sohnes vom Himmel."
Mit zwei großen Worten zeichnet der Apostel die Stellung und Aufgabe eines bekehrten Christen: Dienen und Warten.Dienen. - Wir sind erlöst von der Sünde, aber nicht um fortan uns selbst zu leben, sondern dem, der für uns gestorben ist und für uns lebt. Unser Erlöser ist zugleich unser König und Herr, dem zu dienen unseres Herzens Freude ist. Seine Knechte bezeugen es:
Dein Dienst ist Freiheit, Kraft und Ruh; Denn was Du forderst, schenkest Du.
Das ganze Leben des Christen soll ein Gottesdienst sein. Ob die Aufgaben groß sind oder klein, außergewöhnlich oder ganz alltäglich, macht hier keinen Unterschied. Der Herr hat das Verfügungsrecht über uns.
Warten. - Die aus der Welt Herausgerufenen sind in der Welt Fremdlinge. Glückliche Fremdlinge sind sie; denn sie tragen ihre Heimat im Herzen. Aber sie sind dennoch Wartende. Er, der sie geliebt und erlöst hat, wird wiederkommen, und er sieht es gern, wenn sie nach seinem Erscheinen ausblicken.
Es ist köstlich, jeden Morgen auf's neue sich dieser Doppelstellung bewusst zu sein: Herr, gib mir heute meinen Dienst an! Herr, mache mich heute bereit!
Herr, schreibe selbst die großen Worte tief in Herz und Sinn: Dienen dem lebendigen Gott, und Warten seines Sohnes.
Die Bibel spricht von den sühnenden Leiden des Lammes Gottes für alle, die glauben – aber auch vom «Zorn des Lammes» über die, die Ihn verwerfen (Offenbarung 6,16). Der Glaube verläßt sich auf das vollbrachte Werk Jesu Christi, und er weiß auch, daß der Christ nur dem Gericht Gottes entgehen kann, weil sein Retter auferstanden ist. «Der zukünftige Zorn» wird im Licht der Ereignisse, die sich um uns her abspielen, etwas immer Verständlicheres. Im Verkehr der Völker untereinander geschieht so viel schamloses Unrecht – von dem Bösen und den Sünden, denen sich die Menschen in ihrem persönlichen Leben immer offener ergeben, gar nicht zu reden –, daß ja eine endgültige Abrechnung kommen muß.
Unter diesen Umständen sind wir Christen berufen, Gott zu dienen. Gott hat Seinen Sohn aus den Toten auferweckt, damit unser Dienst in der Kraft Seiner Auferstehung getan wird und wir Nutznießer der göttlichen Autorität und des Lebens eines auferstandenen Retters sind. Wir sind gewarnt vor den Dingen, die bald kommen werden. Für den Christen bedeutet das, daß er vor dem Richterstuhl Christi erscheinen wird (1. Korinther 3,10-15). Dort wird sich eine Scheidung vollziehen zwischen dem, was nur Formalismus, eigennütziger Lippendienst war, und dem Dienst, der Gott wohlgefiel, weil er der Gemeinschaft der Leiden Christi und der Selbstverleugnung entsprang. Die Welt hat ihre Wahl getroffen, aber sie weiß auch, daß das einzige Mittel gegen ihren Schaden die Bekehrung zu Gott ist. Sind wir wirklich bekehrt? Haben wir den Forderungen unseres Eigenlebens entschlossen den Rücken gekehrt? Liefern wir den Beweis, daß wir dem lebendigen, wahren Gott dienen? Warten wir wirklich auf den, der kommen wird, wie Sein Wort es sagt?
Möge die Auferstehung Jesu Christi für uns die Kraft sein, die es uns ermöglicht, «die Kräfte der zukünftigen Weltzeit» (Hebräer 6,5) zu schmecken! Dann wird der Formalismus verschwinden, und wir werden die Kraft kennenlernen, die in dem Namen des Herrn Jesus ist.