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Predigten zu 1. Thessalonicher 1,6
Zitate von Wilhelm Busch anzeigen
Ein merkwürdiger Widerspruch! Als die Thessalonicher den Hern Jesus aufnahmen, kamen im Gefolge des Herrn Jesus zwei Gäste zu ihnen: die Trübsal und die Freude. Ist das denn möglich? Schließen sich „Trübsal" und „Freude" nicht gegenseitig aus? Ist es nicht so: Je mehr Freude — desto weniger Trübsal? Nein, so mag ein Weltmensch denken, der von den geistlichen Dingen nichts versteht und nichts ahnt von dem Reichtum und — der Paradoxie eines rechten Christenstandes. Im Christenstand ist es tatsächlich wunderlich: Je mehr Trübsal, desto mehr Freude im Heiligen Geist. Und: Je mehr Freude am Herrn, desto größere Trübsal.
Wo das Evangelium aufgenommen wird, da erweckt es Trübsal. Da verliert nämlich der Mensch alle eigene Gerechtigkeit, alle eigene Weisheit, alle eigene Kraft. Er wird an sich ganz zu Schanden; denn er wird vor Gott offenbar als ein armer, verschuldeter, sehr erlösungsbedürftiger Sünder. — Zugleich aber erhebt sich Trübsal von außen: Not, Feindschaft der Welt, Schwierigkeiten aller Art. Als sei „die Hölle los". Ja, sie ist auch los. Der Teufel haßt nichts mehr als ein erwachtes, zerschlagenes, heilsverlangendes Gewissen. Darum will er es in den alten Todeszustand zurückscheuchen.
Aber wer durchbricht, erfährt nun „die Freude". Der Sohn Gottes tritt auf den Plan, Jesus. Er heilt das Gewissen. Er schenkt Kraft, Trost, neues Leben. Er geht als Sonne hell auf. So nimmt man „das Wort auf unter vielen Trübsalen mit Freuden". Und so bleibt's im Christenstand. Je dunkler es von außen und innen ist, desto größer wird die Freude im Herrn. Es ist ein Geheimnis. Aber man kann es erfahren. Amen.