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Predigten zu 1. Petrus 1,7

"auf dass die Bewährung eures Glaubens, viel köstlicher als die des Goldes, das vergeht, aber durch Feuer erprobt wird, erfunden werde zu Lob und Herrlichkeit und Ehre in der Offenbarung Jesu Christi;"

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Auf dass euer Glaube rechtschaffen erfunden werde."

Ein Glaube, der nicht durch Prüfungen hindurch gegangen ist, mag ein echter Glaube sein, aber dann ist er jedenfalls ein kleiner Glaube, und er wird ohne Zweifel winzig und zwerghaft bleiben, so lange ihm die Bewährung durch die Prüfung fehlt. Der Glaube gedeiht nie so herrlich, als wenn sich alles gegen ihn vereinigt: Stürme sind seine Zuchtmeister, und Blitze seine Lehrer. Wenn Windstille herrscht auf dem Meere, so mögt ihr Segel aufhissen, so viel ihr nur immer wollt, das Schiff kommt dem Hafen nicht näher; denn auf einem schlummernden Meere ruht auch das Steuer. Wenn aber die Winde heulend stürmen, wenn die Wogen sich erheben, dann eilt das Schiff mit Adlersschnelle dem ersehnten Hafen zu, ob auch das Verdeck von den Wellen überflutet wird, und die Masten unter dem Druck der vollen, schwellenden Segel seufzen und ächzen. Keine Blumen sind von so glänzend blauer Farbe wie die, die am Fluss der eisigen Gletscher wachsen; keine Sterne schimmern so hell wie die, die am nördlichen Himmel strahlen; kein Wasser schmeckt so erquickend wie das, das mitten in der öden Wüste entspringt; und kein Glaube ist so köstlich wie der, der mitten im Unglück sich lebendig erhält und allen Widerwärtigkeiten siegreich widersteht. In Trübsal geduldiger Glaube bringt Erfahrung. Du hättest nicht an deine Ohnmacht glauben können, wärest du nicht genötigt worden, durch die reißenden Ströme zu gehen; du hättest nie Gottes Macht erfahren, wenn sein Arm dich nicht mitten in den Wasser-Fluten getragen hätte. Der Glaube wächst an Festigkeit, Gewissheit, und Innigkeit umso freudiger, je mehr er durch Trübsale bewährt wird. Der Glaube ist köstlich; nicht minder köstlich ist auch seine Prüfung. Aber das entmutige euch nicht, die ihr noch jung seid im Glaubensleben. Ihr werdet noch Prüfungen genug zu ertragen bekommen, ohne dass ihr sie sucht: zur rechten Zeit wird euch ein volles Maß der Prüfung zuteil werden. Wenn ihr aber jetzt noch nicht die Früchte einer langen Erfahrung geniessen könnt, so dankt Gott für die Gnade, die ihr empfangen habt; lobet und preiset Ihn für die Stufe heiliger Zuversicht, zu welcher ihr hindurchgedrungen seid; gehet einher nach dieser Regel, so werdet ihr je mehr und mehr von Gott gesegnet und begnadigt werden, bis dass euer Glaube Berge versetzt und euch auch das Unmögliche möglich macht.


Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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Deine zukünftige Belohnung hängt direkt von deinem gegenwärtigen Dienst ab.

"... damit die Bewährung eures Glaubens ... befunden wird ... zu Lob und Herrlichkeit und Ehre in der Offenbarung Jesu Christi"

Die Freude, die du erfährst, nachdem dein Glaube als echt erprobt worden ist, besteht weitgehend aus deinen gegenwärtigen Segnungen und deiner Heilsgewissheit. Aber es gibt auch noch einen zukünftigen Aspekt: Das ist die Freude auf den zu erwartenden Lohn, den du vom Herrn empfangen wirst, wenn du Ihn von Angesicht schauen und Ihn sagen hören wirst: "Recht so, du guter und treuer Knecht! ... Geh hinein in die Freude deines Herrn" (Mt. 25,21). Petrus spricht von "Lob und Herrlichkeit und Ehre ... [die du empfangen wirst] in der Offenbarung Jesu Christi" (1. Petr. 1,7).

Mit "Lob" ist in diesem Zusammenhang der Zuspruch des Herrn gemeint. Die "Herrlichkeit" besteht darin, dass wir Ihm gleich sein werden. Der Herr ist die Inkarnation der Herrlichkeit Gottes (Joh. 1,14) und wir wissen, dass, wenn Er erscheint, wir Ihm gleich sein werden, weil wir Ihn sehen werden, wie Er ist (1. Joh. 3,2). Paulus spricht von solchen, "die mit Ausdauer in gutem Werk Herrlichkeit und Ehre und Unvergänglichkeit suchen" (Röm. 2,7). Als Ergebnis werden sie empfangen, was sie gesucht haben (Vers 10).

Vielleicht braucht Petrus das Wort "Ehre" als Synonym für den Lohn, welchen Gott denen darreicht, die Ihm treu gedient haben. Ich glaube, dieser Lohn besteht aus den unterschiedlichen Fähigkeiten zu himmlischen Diensten, die in direkter Beziehung zum Dienst des Gläubigen auf der Erde stehen. Der Herr sagt uns: "Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, um einem jeden zu vergelten, wie sein Werk ist" (Offb. 22,12). Paulus sagt: "Der aber pflanzt und der begiesst sind eins; jeder aber wird seinen eigenen Lohn empfangen nach seiner eigenen Arbeit" (1. Kor. 3,8).

Gott allein hat Lob und Herrlichkeit und Ehre verdient; aber Er will dir all das geben, weil du im Bilde Jesu Christi bist - ohne Sünde und vollkommen verherrlicht (1. Joh. 3,2). Bis dahin: "Seht auf euch selbst, damit ihr nicht verliert, was wir erarbeitet haben, sondern vollen Lohn empfangt!" (2. Joh. 8).


Autor: Hermann Friedrich Kohlbrügge (* 15.08.1803; † 05.03.1875) niederländischer reformierter Theologe

Wozu alle jene Grübeleien, alle Beschwerden, wobei der Mensch immerdar auf sich selbst sieht und auf seine Sünden und mit dem Gesetze unterhandelt, um heute zu glauben und morgen mit Werken umzugehen? Menschenkind, vernimm Gottes Wort! Was zerplagst du dich immerdar mit deinen Sünden, mit deinem Grübeln, nur um dich zu behaupten, als wolltest du etwas für Gott sein, für ihn etwas tun oder darstellen; nur um dich zu behaupten, als ginge dir Gottes Gerechtigkeit zu Herzen? Schaue hinauf nach dem Unsichtbaren, und sollte es dennoch Nacht um dich herum bleiben, verliere den Mut nicht, um anzuhalten, bis Gott das ganze Füllhorn seiner Gnade mit allerlei Art von Bedeckung auf und in dein Herz ausschüttet. Ist es aber das Blut allein, was macht denn deine Heiligkeit oder deine Sünde dir Sorge? Lass dem Blut seine Geltung, dem Lamme seine Herrschaft, und du wirst rein sein in einer Reinheit, wovon die Engel in der Weise nichts verstehen.

Dass aber keiner sich erhebe in Selbsterhebung. Wer es im heiligen Geiste, von ganzem Herzen also und von ganzer Seele so ausspricht, dass diese Wahrheit um sein Herz herum gleichsam ein Meer von Güte Gottes wird, der hat Elend gesehen, der hat sein Verderben kennen gelernt, der war getötet und lag versunken in dem untersten Schlamm; der hat erfahren, dass nur eines ihn hat retten können, eines ihn aber auch völlig errettet hat: Gott mit seinem Blut.

Es ist ein Born, draus heiliges Blut
für arme Sünder quillt,
ein Born, der lauter Wunder tut
und jeden Kummer stillt.


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Wir lieben Christus wirklich, obwohl wir Ihn nicht gesehen haben

Der Apostel Petrus, der Jesus Christus mit eigenen Augen gesehen hatte, teilt jedem Gläubigen die Versicherung mit, es sei auch ihm möglich, den Retter zu lieben und zu Seiner Ehre zu leben, obwohl er ihn nicht gesehen hat! Es ist, als dränge Petrus darauf: »Liebt Ihn und arbeitet für Ihn und lebt für Ihn. Ich versichere euch: Das wird sich alles auszahlen, wenn ihr Sein Angesicht seht – denn ich habe es mit eigenen Augen angeschaut, ich weiß, was ich sage!« In seinem Brief ging es Petrus, der Jesus dem Fleische nach gekannt hatte, darum, die zerstreuten Fremdlinge – die Christen in der Diaspora – zu erinnern, sie möchten doch Jesus Christus lieben, auch wenn sie Ihn im Fleisch nicht gesehen hatten. Der Herr Jesus selbst hat Sein Anerkennungssiegel und Seinen Segen auf alle Christen gelegt, die an Ihn glauben würden, ohne Ihn jemals während Seiner Erdenzeit gesehen zu haben. Er sagte Thomas nach der Auferstehung: »Weil du mich gesehen hast, hast du geglaubt. Glückselig sind, die nicht gesehen und doch geglaubt haben.« Gott ist sehr wohl in der Lage, uns wunderbare und geheimnisvolle Fähigkeiten zu verleihen, und ich glaube ganz sicher, dass Gott dies tut, damit wir tatsächlich – ohne Ihn zu sehen – Jesus kennenlernen und Ihn mehr lieben sollen, als Petrus es tat, als er Ihn auf Erden sah!


Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Auf dass euer Glaube rechtschaffen und viel köstlicher erfunden werde, denn das vergängliche Gold, das durch's Feuer bewähret wird, zu Tode, Preis und Ehren, wenn nun geoffenbaret wird Jesus Christus.

Der Apostel nennt in Vers 6 die Christen Leute, die jetzt, wo es sein soll, traurig sind in mancherlei Anfechtungen, oder Versuchungen. Versuchungen kommen von der Sünde, vom Bösen. Alle, welche die Sünde lieben, sind nicht traurig in Versuchungen, weil sie der Lust folgen. Ist uns die Sünde sündig geworden, so können wir nicht anders, als traurig sein in Versuchungen und uns im Glauben ihr gegenüber stellen. In der Versuchung muss der Glaube sich bewähren; er bewährt sich, wenn er den Sieg behält über die Versuchung. Das wird er tun, wenn die Traurigkeit rechter Art ist, und der Wille des Menschen los ist von der Sünde. Wo solche göttliche Traurigkeit ist, die der heilige Geist wirkt, kann der Glaube sich sieghaft und köstlich erweisen, köstlicher, als das Gold im Feuer bewährt. Gold gehört zu den vergänglichen Gütern; aber das Werk des bewährten Glaubens ist ewig. Der Glaube hält sich an Jesum Christum; gegenüber aller Versuchung stellt er sich aus Christi Seite, vertraut ihm, gibt sich ihm hin, so dass Christus sich offenbart als der, der die Traurigen tröstet, erquickt, erfreut und ihnen tausend Mal mehr geben kann, als alle Versuchungen und Lockungen der Welt bieten könnten. Wo es an solch bewährtem Glauben fehlt, da ist eitel Niederlage und Sünde. Am bewährten Glauben hängt das ganze Werk Christi in unsern Herzen, alle Lebens- und Geistesgemeinschaft mit ihm, so dass alles, was in der Zukunft unseres Herrn Jesu Christi offenbar werden wird, als Werk des Glaubens an ihn sich erweisen wird, und er das Lob, den Preis und die Ehre bekommt, als der Treue und Wahrhaftige, der die, welche ihm vertrauten, nicht zu Schanden werden ließ, sondern ihnen in allen Anfechtungen durchhalf, sie von der Sünde reinigte, durch seinen Geist heiligte und ihnen sein Leben mitteilte. Es ist nichts anderes als Christi Leben, das an uns soll offenbar werden, und das allein wird ihn verherrlichen, wenn er offenbar werden wird.

Herr! Wo es sein soll, will auch ich eine kleine Zeit traurig sein. Hilf mir durch alles hindurch zur Bewährung des Glaubens, damit Du am Tage Deiner Offenbarung auch durch mich Lob, Preis und Ehre bekommest. Amen