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Predigten zu 1. Mose 15,5
"Und er führte ihn hinaus und sprach: Blicke doch gen Himmel und zähle die Sterne, wenn du sie zählen kannst! Und er sprach zu ihm: Also wird dein Same sein!"
Autor: Alfred Christlieb (* 26.02.1866; † 21.01.1934) deutscher Theologe
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"Der Herr sprach zu Abram: Siehe gen Himmel, zähle die Sterne."
Unser Stammvater Adam hat die Sünde in die Welt gebracht dadurch, dass er dem Zweifel an Gottes Wort Raum gab in seinem Herzen. Abram, der Vater der Gläubigen, hat die Gerechtigkeit vor Gott gewonnen dadurch, dass er unverbrüchlich Gottes Wort durch Glauben als zuverlässig ehrte. Gott hat dem Abram den Glauben schwer gemacht. Abram und seine Frau waren hoch betagt. Er verhiess ihnen einen Sohn. Nach dem natürlichen Lauf der Dinge war das unmöglich. Der Glaube aber sagt: "Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich" (Lk. 1 8, 27). Weil das "Unmöglich" den Abram besonders schwer bedrücken musste, hat Gott (wie Hebr. 6, 17 sagt) dem Abram durch einen Eid die Verheißung bekräftigt. In Abrams Tagen war ein Eidschwur sehr eindrucksvoll. Wer schworen wollte, musste eine dreijährige Kuh, eine dreijährige Ziege, einen dreijährigen Widder, eine Turteltaube und eine junge Taube bringen. Diese Tiere musste der Betreffende eigenhändig schlachten. Dann musste er sie in je zwei Stücke auseinanderschlagen, die Stücke je eines rechts und links legen und die Tauben je eine rechts und eine links. Dann musste er zwischen den blutigen Stücken durchgehen und dabei sprechen: "Wenn ich den Eid breche, soll man mich so in Stücke hauen wie diese Tiere." Es war nicht leicht, einen also bekräftigten Eid zu brechen. 1. Mose 15 erzählt nun, dass Abram die Tiere gebracht, geschlachtet und zerstückt habe, dass dann aber, als es dunkel geworden war, Gott selber in Gestalt einer Rauch- und Feuersäule zwischen den Stücken hergefahren sei und gesagt habe: "Deinem Samen will ich dieses Land geben." Man kann verstehen, dass Abram gelernt hat, aufs allergewisseste zu wissen, "was Gott verheißen hat, das kann er auch tun!" (Röm. 4, 21). Wohl dem, der glaubt wie Abram.