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Predigten zu 1. Mose 15,1
Zitate von Charles Haddon Spurgeon anzeigen
"Fürchte dich nicht, Abram, ich bin dein Schild und dein Lohn!" 1. Mose 15,1
Wie zärtlich möchte der Herr die Furcht seiner Kinder verscheuchen! Es ist, als ob er sagte: "Du bist ganz allein; aber fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir. Du hast viel Arbeit; aber fürchte dich nicht, ich will dir helfen. Fürchte dich nicht im Blick auf die Gegenwart und auch nicht im Blick auf die Zukunft."
Der Herr wusste, dass Abraham nach seinem Kampf und Sieg in Gefahr stand, den Mut sinken zu lassen. Das ist bei kühnen Männern oft der Fall. Solche Leute fürchten sich nicht, wenn die Schlacht wütet; sie sind der Gefahr und dem Kampf gewachsen. Aber wenn alles vorüber ist, werden sie mutlos, und dann bedürfen sie dieses "Fürchte dich nicht!" des Herrn. Oft sind wir im Sturm ruhig und in der Stille aufgeregt. Wir sind uns manchmal selbst ein Rätsel, aber gepriesen sei sein Name, dass er uns versteht und uns im rechten Augenblick Trost zuspricht.
Der Herr fügt seinen Worten hinzu: "Ich bin dein Lohn." Er sagt nicht: "Ich will dich belohnen", sondern: "Ich bin dein Lohn." Das ist der einzige Lohn, über den sich ein Christ völlig freuen kann. Sagte nicht der Vater im Gleichnis zu dem älteren Sohn, als dieser über die Aufnahme seines Bruders murrte: "Kind, du bist allezeit bei mir, und alles Meinige ist dein." War das nicht Lohn genug? Es ist einem Gläubigen Reichtum genug, seinen Gott zu haben, Ehre genug, seinem Gott zu gefallen, und Glückseligkeit genug, sich seines Gottes zu erfreuen. Kann Gott mehr geben als sich selbst?
Der Herr ist dein Beschützer und Belohner. Durch diesen doppelten Titel verscheucht er alle Furcht und macht dich zweifach sicher. Gib daher alle Sorgen auf, sei still im Herrn und warte auf ihn!
Zitate von Watchman Nee anzeigen
"Danach erging an Abram in einem Gesichte das Wort des Herrn:"Fürchte dich nicht, Abram; ich bin dir ein Schild und dein sehr großer Lohn."
Wenn Gott sagt: "Fürchte dich nicht", dann tut er es deshalb, weil er im Herzen seines Dieners Furcht oder Besorgnis sieht. Beachten wir, was unmittelbar vorher berichtet wird. Nachdem Abram von Melchisedek Brot und Wein empfangen hatte, hatte er die Belohnung, die der König von Sodom ihm anbot, anscheinend leichten Herzens ausgeschlagen. Nach der Heimkehr aber stiegen dann wahrscheinlich viele Zweifel und Bedenken in ihm auf. War es klug gewesen, jede Hilfe so entschieden abzulehnen? Hatte er sich durch seine klare Haltung neue Feindschaften zugezogen?Von allen Zweifeln und Besorgnissen befreit ihn Gott durch Zusagen und Verheißungen. "Das Wort des Herrn erging an Abram." Er brauchte keine Furcht zu haben, keine Sorgen vor der Zukunft - Gott wird ihm ein schützender Schild sein; sich selbst gab er ihm als wunderbaren Lohn. Wie sehr wird Abram ihm gedankt haben, dass er Sodoms Angebot nicht als kläglichen Ersatz für diese ungeheure Gabe angenommen hatte!
Zitate von Wilhelm Busch anzeigen
Er war ein sehr gottloser Mann. Nach manchem Gespräch brachte ich ihn schließlich dazu, daß er mir versprach, das Neue Testament einmal vorurteilslos durchzulesen. Er tat es. Und von da ab fehlte er an keinem Sonntag mehr in der Kirche.
„Wie ist es Ihnen denn mit diesem Buch ergangen?" fragte ich ihn. Er erwiderte: „Da war vieles, was ich nicht verstand. Und ich hätte es aufgegeben, weiter zu lesen, wenn ich's nicht versprochen gehabt hätte. Und dann war da vieles, was mich beunruhigte, daß ich das Buch am liebsten weggeworfen hätte. Und dann war da sehr vieles, das hat mich getröstet, wie mich noch nie im Leben etwas getröstet hat. Und darum will ich mein Leben auf dies Buch bauen." Seht, der Mann hat erfahren: Gottes Wort kann trösten. Das erlebte vor mehr als 3000 Jahren schon Abraham. Es war eine Zeit, in der er wie verwirrt war. Er wurde nicht fertig mit den Führungen Gottes. Da kommt Gottes Wort zu ihm: „Fürchte dich nicht!" Es ist, wie wenn eine liebe Mutterhand über die heiße Stirn eines fieberkranken Kindes streicht, hinter der wilde Phantasien es quälen.
„Fürchte dich nicht!" Als Student hörte ich aus dem Mund eines Philosophen ein Wort, das ich damals nicht ganz verstand: „Weltangst". Unsere Zeit versteht dies Wort. Und gegen Weltangst hilft kein Trost der Welt. Aber das Wort Gottes, das in Jesus Fleisch wurde und unter uns wohnte, tröstet: „Fürchte dich nicht. Ich bin dein Schild." Amen.
Zitate von Wilhelm Busch anzeigen
Das ist ein Wort für Leute, die schutzlos sind. Sind wir das nicht? Oh, wir haben es erschütternd erfahren, wie die empörten Wogen der Welt unser armes Lebensschifflein zerschlagen können. Aber nicht nur nach außen hin sind wir schutzlos, sondern ebenso nach innen. Wer schützt uns vor den Wogen anstürmender, zerstörender Leidenschaften? Wer schützt uns vor den quälenden Sorgengeistern, die uns Schutzlose in schlaflosen Nächten überfallen und peinigen? Wer schützt uns vor falschen und gottlosen, zersetzenden Gedanken? In der Tat, wir sind unheimlich schutzlos.
Nur — wir wollen das nicht wahr haben. Unser stolzes Herz will es nicht gern zugeben. Und so behelfen wir uns vielleicht lange Zeit mit allerlei Täuschungen, bis es eines Tages nicht mehr zu verheimlichen ist, wie es um uns steht. Wie herrlich ist dann das Wort des lebendigen Gottes: „Ich bin dein Schild." Was brauchen wir mehr?! Ein feines Bild verwendet der Herr: Wir sehen einen mittelalterlichen Ritter vor uns, der in schwerem Kampf steht. Da fliegen die Pfeile, und da sausen die feindlichen Speere heran. Aber hinter seinem starken Schild ist er wohl gedeckt und wunderbar sicher. „Ich bin dein Schild", sagt der Herr. Es war im ersten Weltkrieg. Wir standen in einer Wiesenmulde, als plötzlich aus einem nahen Gehöft MG-Feuer auf uns losrasselte. Wir suchten den einzig möglichen Schutz: eine kleine Kapelle, in der sich nichts an Schmuck fand als ein Bild des Gekreuzigten. Als wir hier kauerten, ging es mir durch den Sinn: Ist das nicht symbolhaft? Der Gekreuzigte hat uns Bedrohte aufgenommen. Ja, Er ist unser einziger Schild. Aber Er ist es wirklich. Amen.
Zitate von Wilhelm Busch anzeigen
Krieg und Kampf und Schwerterklingen gehen diesem Wort voraus. Wir sehen brennende Städte und Schlachtfelder mit Toten. Wir hören das Klagen derer, die in Sklaverei geschleppt werden, und das Keuchen derer, die in grauenvollem nächtlichen Kampf ringen. Und all dem gegenüber war Abraham nicht unbeteiligter Zuschauer. Nein, er stand mitten drin. Das Schwert in der Hand, der siegreiche Anführer seiner 318 Knechte. Und seht, da kommt das Wort: „Fürchte dich nicht! Ich bin dein Schild." Es ist gesagt einem Manne in einer bedrückenden Welt von Feinden. Selig, wer solch ein Wort bekommt! „Ich jauchze unter Gottes Schilde . . . " , heißt es da. Der Apostel Paulus nennt im Römerbrief die rechten Christen Leute, „die in den Fußstapfen des Glaubens Abrahams gehen". Und denen gilt dies Wort nun in derselben Kraft und Lebendigkeit wie dem Abraham. Was ist das für ein wunderbares Wort! „Ich bin dein Schild." Wie ein Krieger der alten Zeit seinen Schild zwischen sich und die Wut seiner anstürmenden Feinde stellte, so will Gott selbst sich stellen zwischen uns und das, was uns verderben will.
Das ist ja nun ein liebliches Wort für einen Christen, der in Kampf und Not des Lebens steht. Es ist tröstlich für einen Christen, der um Jesu willen die Feindschaft der Welt tragen muß. Aber ganz besonders herrlich ist es, wenn Anfechtungen kommen, wenn die Welt uns verwirren will, wenn der Teufel unseren Heilsstand anfechten will. „Ich bin dein Schild." — „Im Herrn habe ich Gerechtigkeit und Stärke." Amen.
Zitate von Wilhelm Busch anzeigen
„Lohn"? — Steht da wirklich „Lohn"? Ja, es steht da! Es steht da, daß Gott einen ganz unermeßlich großen Lohn geben will — nämlich sich selbst. Ja, aber „Lohn"?! Lohn hat doch nur der zu bekommen, der einem anderen etwas geleistet hat. Der Arbeiter, der auf dem Feld oder in der Fabrik gearbeitet hat, der bekommt seinen Lohn. Und wer nichts getan hat, der bekommt eben nichts. Das ist doch klar. Und nun redet Gott von „Lohn". Wem in aller Welt will Er denn Lohn geben? Wer hat Ihm denn etwas geleistet? Wer könnte denn vor Gott hintreten und Lohn fordern? „Wer hat ihm etwas zuvor gegeben, daß ihm werde wiedervergolten?" (Römer 11,35).
Ja, was könnten wir Ihm überhaupt tun? Er braucht uns ja in keiner Weise. Gottfried Daniel Krummacher sagt: „Will Ihm jemand ein Haus bauen wie David, dann sagt Er: ,Was soll das für eines sein, da die ganze Erde meiner Füße Schemel ist?' — Will jemand durch Psalter und Lieder Gott ein Vergnügen machen, dann heißt es: ,Tu von mir das Geplärr deiner Lieder!' — Will jemand Gott einen Dienst tun mit Beten, dann sagt Er: ,Ob ihr schon viel betet, höre ich euch doch nicht.' " Nein, Gott braucht uns nicht. Und wenn einer etwas Gutes tun will zu Seiner Ehre, muß Gott selbst es zuvor in uns wirken. So steht es.
Und nun redet Er von Lohn? Oh, es ist das Geheimnis des Glaubens* daß Gott Lohn gibt — aus Gnaden — ohne Leistung. Er selbst gibt sich in Jesus als unverdienten Lohn denen, die in ihrer Armut zu Ihm sagen: „Herr, wir verdienen nur Zorn und sonst nichts. Aber wir können ohne Dich nicht leben." Amen.
Zitate von Wilhelm Busch anzeigen
„Warum sind Sie denn aus Ihrer letzten Stellung weggelaufen?" wurde ein junger Mann gefragt. „Ich habe zu wenig verdient", war die Antwort. Nun, man kann das verstehen. Wenn man sich mit seiner Arbeit quält, dann will man auch einen entsprechenden Lohn haben. Es braucht ja nicht immer Geld zu sein. Es ist vielmehr so: An dem Lohn, den wir für unsere Lebensarbeit beanspruchen, wird unsere Herzensgesinnung offenbar. Wer immer nur Geld, Geld! will, der ist eben vom Gott „Mammon" beherrscht. — Der Ruhmsüchtige will als Lohn für seine Anstrengungen die Anerkennung der Mit- und Nachwelt. So soll Alexander der Große gesagt haben: „O wie sauer lasse ich mir's werden, daß man nur in Athen von mir spreche!" — Dem Genußsüchtigen ist es der schönste Lohn seiner Arbeit, wenn er „was vom Leben hat".
So ist's: Wir offenbaren unser Herz, wenn wir sagen, was unser schönster Lohn ist. Nun war da ein Mann namens Abram. Den hatte Gott aus seinem Vaterland, aus seiner Freundschaft und aus seinem Elternhaus herausgerufen. Und der war um Gottes willen ein einsamer, bedrängter Mann geworden. Ihm sagt der Herr: „Sieh deinen Lohn an! Dein Lohn — bin ich!"
Ja, darüber lächelt ein moderner Mensch wohl verächtlich und sagt: „Das wäre mir zu wenig! Davon habe ich nichts Greifbares." Aber damit offenbart er nur sein eigenes ungeistliches Herz, das Gottes Herrlichkeit nicht kennt. Und so wird deutlich: Man muß neu, geistlich, wiedergeboren sein, um diesen Lohn zu begehren und sich an ihm zu freuen. Amen.