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Predigten zu 1. Mose 14,21
"Und der König von Sodom sprach zu Abram: Gib mir die Seelen, und die Habe nimm für dich."
Autor: William MacDonald (* 07.01.1917; † 25.12.2007) US-amerikanischer Prediger der Brüdergemeinden
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"Und der König von Sodom sagte zu Abram: Gib mir die Seelen, die Habe aber nimm für dich!"
Fremde Eindringlinge waren in Sodom eingefallen und hatten Lot gefangengenommen, auch seine Familie und eine große Menge an Beute hatten sie mitgenommen. Sobald Abram davon hörte, rüstete er seine Knechte mit Waffen aus und verfolgte die Eindringlinge; nahe bei Damaskus holte er sie endlich ein und rettete die Gefangenen und ihre Habe. Der König von Sodom ging nun Abram entgegen, als der zurückkehrte, und sagte zu ihm: "Gib mir die Seelen, die Habe aber nimm für dich!" Doch Abram antwortete, er würde noch nicht einmal einen Schuhriemen von dem König annehmen, damit der nicht sagen könnte, er hätte Abram reich gemacht.In einem gewissen Sinn steht der König von Sodom hier für Satan, der immer will, dass sich die Gläubigen für materielle Dinge interessieren und darüber die Menschen um sie herum vergessen. Abram widerstand dieser Versuchung, aber viele andere sind seitdem in ähnlichen Situationen nicht so erfolgreich gewesen. Sie haben die Ansammlung von Besitztümern für das Wichtigste gehalten und ihren Nächsten und Freunden nur wenig Aufmerksamkeit gewidmet, die doch vor einer Ewigkeit ohne Gott standen, ohne Jesus Christus und ohne Hoffnung.
Menschen sind immer wichtig; Dinge nicht. Ein junger Christ ging einmal ins Wohnzimmer, wo seine Mutter gerade nähte und sagte unvermittelt: "Mutter, ich bin froh, dass Gott mir für Menschen eine grössere Liebe geschenkt hat als für Dinge." Diese Mutter war darüber genauso froh.
Es scheint wirklich unangemessen, wenn wir darüber weinen, dass jemand unsere wertvolle chinesische Teetasse aus Knochenporzellan zerbrochen hat, aber niemals auch nur eine Träne deswegen vergiessen, dass Millionen von Menschen ohne Gott zugrundegehen. Ich lasse mir anmerken, dass mein Wertempfinden aus dem Gleichgewicht gekommen ist, wenn ich mich bei einem Unfall mehr über den Schaden an meinem eigenen Wagen aufrege als über den Verletzten im anderen Auto. Wir ärgern uns sehr leicht, wenn wir gerade bei der Arbeit an unserem Lieblingsvorhaben gestört werden, doch die Unterbrechung geschieht vielleicht aus einem wichtigen Grund, der viel mehr Bedeutung hat als unsere Pläne.
Oft haben wir mehr Interesse an Gold und Silber als an Männern und Frauen. A.T. Pierson hat gesagt: "In christlichen Häusern ist ein Schatz vergraben an Gold und Silber und nutzlosen Schmuckgegenständen; das wäre genug Geld, um eine Flotte von 50000 Schiffen auszurüsten, sie mit Bibeln vollzuladen und mit Missionaren auszusenden. So könnte eine Kirche in jedem elenden, armen Dörfchen errichtet werden und nach einigen Jahren jeder lebende Mensch mit dem Evangelium erreicht werden." Und ein anderer Prophet Gottes, J.A. Stewart, hat geschrieben: "Wir haben unseren Reichtum dazu verwendet, uns Luxusgüter anzuschaffen, die wir eigentlich nicht brauchen. Wir haben Geschmack an Kaviar gefunden, während Millionen von Menschen in anderen Teilen unserer Welt in der Sünde verhungern. Wir haben unser geistliches Erstgeburtsrecht für ein Linsengericht verkauft."
Mein Herz fragt sich oft, wann wir Christen wohl das verrückte Jagen nach materiellen Besitztümern lassen und uns auf das geistliche Wohlergehen der Menschen konzentrieren werden. Eine menschliche Seele ist mehr wert als aller Reichtum der Welt. Dinge spielen keine Rolle, nur Menschen.