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Predigten zu 1. Korinther 9,25
Zitate von Ludwig Hofacker anzeigen
Wie ernstlich waren jene griechischen Kämpfer; viele Monate lang bereiteten sie sich oft auf den Tag des Kampfes vor; sie nahmen keine Speise zu sich, durch die sie in ihrer Kraft geschwächt werden konnten; sie hielten sich sehr nüchtern und mäßig. Und wie ging es auf dem Kampfplatz selber zu? Wie geschwind, wie behende, wie hurtig vermochte einer immer besser zu laufen und zu ringen, als der andere, und sie kämpften um eine vergängliche Krone: Uns aber ist eine unvergängliche vorgesteckt. Wenn die Nachricht käme, du habest in einem entfernten Weltteil eine bedeutende Erbschaft zu erheben, das würde dich hoch erfreuen; das würde dich munter und regsam machen; da würdest du gar emsig zu den Leuten laufen, die dir zum Besitze jenes Gutes verhelfen könnten; da würdest du gar begierig sein nach gutem Rat und ihn willig befolgen, und wenn etwa die Erbschaft nicht flüssig werden wollte, so würdest du es gewiß nicht für eine zu große Aufopferung halten, dich selbst auf den Weg zu machen; du bestiegest im Notfall ein Schiff und steuertest durch entlegene Meere, und zwar nur, um deinen Mammon in Empfang zu nehmen. Sehet, solche Mühe gibt man sich, solche Aufopferungen läßt man sich gefallen um irdischer Schätze und Güter willen. Uns aber ist die Erbschaft Gottes und die Miterbschaft Christi angeboten: ewige, unveräußerliche, bleibende Güter, welche nicht von dem Rost und den Motten gefressen werden, und die uns niemand entwenden kann, und doch lassen es sich die wenigsten einen Ernst sein, sich darnach zu strecken und darnach zu trachten. Sind wir nicht die Torheit selber? Der Heiland streckt den Kämpfern die unvergängliche Lebenskrone entgegen und spricht: »Sei getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben!« Darauf achten aber die wenigsten, und diejenigen, die darauf achten, schleppen sich so träge und matt herbei, wie wenn es sich um die allergeringfügigste Sache von der Welt handelte. Zum Lauf nach dem himmlischen Kleinod gehört also ein ganzer Ernst; dieser belohnt sich schon auf dem Wege, wievielmehr aber am Ende! Denn der ernstliche Kämpfer erlangt schon hier das große Glück, daß er mehr und mehr lernt, gewisse Schritte zu tun, daß er mehr und mehr versiegelt wird mit dem heiligen Geist, daß er mehr und mehr schmeckt den Trost der Vergebung der Sünden und den Frieden, der von Christo stammt; die Lahmen und die Trägen aber kommen zu keiner Ruhe, zu keinem Frieden, zu keiner Stärkung, und was das Ärgste ist, sie verscherzen ihren Anteil am Erbteil der Heiligen im Licht.
Auf, auf, mein Geist, ermüde nicht, dich durch die Macht der Finsternis zu reißen! Was sorgest du, daß dir's an Kraft gebricht? Bedenke, was für Kraft uns Gott verheißen! Wie gut wird sich's doch nach der Arbeit ruhn! Wie wohl wird's tun!