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Predigten zu 1. Korinther 9,24

"Wisset ihr nicht, dass die, welche in der Rennbahn laufen, zwar alle laufen, aber einer den Preis empfängt? Laufet also, auf dass ihr ihn erlanget."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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Ein guter Anfang

"Wisset ihr nicht, dass die, so in der Rennbahn laufen, die laufen alle, aber einer erlangt das Kleinod? Laufet nun also, dass ihr es ergreifet!"

Ich habe Menschen gekannt, welche im Wettkampf des Glaubens dem vorgesetzten Ziel nachjagten aus aller Macht und es doch nicht erreichten, weil sie den Lauf nicht recht angefangen hatten. Ihr sagt: "Wie kommt aber das?" Seht, es gibt manche Leute, welche plötzlich anfangen, sich um das Christentum zu kümmern. Sie ergreifen es rasch und halten eine Zeit lang daran fest; aber endlich kommen sie wieder davon ab, weil sie das Heil nicht auf die rechte Weise zu erlangen suchen. Sie haben vernommen, bevor ein Mensch errettet und selig werden könne, müsse er durch die Erleuchtung des Heiligen Geistes die Last seiner Sünden empfinden, seine Schuld bekennen, allem Vertrauen auf die eigenen Werke entsagen und einzig und allein den Blick auf den Herrn Jesus richten. Sie sehen jedoch in allen diesen Stücken nichts als lästige Vorbedingungen, und darum glauben sie, sich für lebendige Glieder der Gemeinde halten zu dürfen, auch ohne vorausgegangene Reue, ohne die Frucht eines gottseligen Wandels in guten Werken durch den Heiligen Geist, oder ohne dass sie es dazu gebracht haben, ihr Vertrauen allein auf Christus zu setzen und alles andere fahren zu lassen: Das heißt ein Geschäft betreiben wollen ohne Kapital und Waren, und darum muss es bald zum Bankrott kommen.

Wenn einer kein Geld in sein Geschäft stecken kann, so mag er dem wohl eine kurze Zeit lang ein glänzendes Ansehen geben, aber es ist wie das Krachen der Dornen unter dem Topf, es macht viel Geräusch und gibt einen flackernden Schein, aber bald nachher ist alles wieder tot und finster. Wie viele gibt's, die sich nie einfallen lassen, dass es sich in Glaubenssachen um ernstliche innerliche Herzensarbeit handelt! Vergessen wir darum, dass bei keinem Menschen eine völlige Herzensumwandlung stattfinden kann, wenn das Herz nicht zuvor gedemütigt und zerschlagen ist. Wir müssen durch die dunkle Höhle des Sündenbewusstseins hindurchgehen, ehe wir auf die Hochebene heiliger Freude gelangen können; wir müssen erst den Sumpf der Verzweiflung durchwaten, ehe wir auf die Mauern des Heils zueilen können. Erst muss der Pflug tiefe Furchen ziehen, ehe die Saat gesät werden kann; es muss mancher Reif und mancher tüchtige Regen kommen, ehe die Ernte reif wird. Aber wir handeln oft wie die kleinen Kinder, welche Blumen vom Busch pflücken und sie ohne Wurzeln in ihre Gärtchen setzen; dann sagen sie, wie schön und niedlich ihr kleiner Garten wäre, aber nach einer kleinen Weile sind alle ihre Blumen welk, weil sie keine Wurzeln haben. Das ist die Folge, wenn einer Sache der rechte Anfang fehlt, wenn sie nicht von Grund auf gesund und lebensfähig ist. Wozu dient eine oberflächliche Gottseligkeit, wenn sie bloss Laube und Blüte, aber keine Wurzel und keinen Saft hat, wenn wir nicht gepflügt worden sind mit der Pflugschar des Heiligen Geistes, und den heiligen Samen haben in der Hoffnung auf eine überschwänglich reiche Ernte? Beim Wettlauf des christlichen Lebens muss man einen ernstlichen Anfang nehmen, denn es ist nicht zu hoffen, dass wir den Sieg erlangen, wenn wir nicht von Anfang an recht laufen.


Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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LAUF MIT IN DER RENNBAHN!

Da ich in meiner Jugend sehr sportlich war, spielte ich in verschiedenen Mannschaften mit und übte mehrere Sportarten aus. Ich kann mich noch gut an einige Jungs erinnern, die wirklich keine Sportskanonen waren und trotzdem versuchten, einen Platz in der Mannschaft zu bekommen. Es kam immer wieder mal vor, dass der Trainer Mitleid empfand für einen dieser armen Kerle und ihn trotz seiner mangelhaften Leistung in die Mannschaft aufnahm. Er erhielt ein Mannschaftstrikot und hatte das Gefühl, zum Team zu gehören – obwohl er nie ein Spiel bestreiten würde. Glücklicherweise verhält es sich im Christenleben nicht so. Der Herr holt uns nicht in sein Team, damit wir nur die Bank warm halten. Seine Absicht ist es, uns spielen zu lassen. Durch seine Gnade sind wir errettet; sein Wille sendet uns in die Welt, um ein Zeuge für ihn zu sein. Tatsächlich sind wir alle wie diese untalentierten „Sportskanonen“. Aber Gott ruft uns in seiner großen Barmherzigkeit in sein Team – nicht wegen unserer Begabung oder Tüchtigkeit, sondern aufgrund seiner souveränen Gnade. Und er befähigt uns, das Spiel zu spielen. Worauf wartest du also noch? Spiel mit und danke Gott für das Vorrecht, Jesus Christus dienen zu dürfen!


Autor: Dora Rappard (* 01.09.1842; † 10.10.1923) Schweizer Missionarin und evangelische Kirchenlieddichterin

"Wisset ihr nicht, dass die, so in den Bahnen laufen, die laufen alle, aber Einer erlangt das Kleinod? Laufet nun also, dass ihr es ergreifet."

Der Christenlauf auf Erden ist eine ernste Sache. "Niemand kommt von ungefähr in den Himmel," hat ein Alter gesagt. Es braucht unseren ganzen Willen, unseren vollen, heiligen Entschluss.

Wisst ihr nicht, sagt Paulus, wie ernst die es nehmen, die in den großen Wettspielen mitlaufen? Wie sie sich abhärten und stählen? Wie sie gern manches entbehren, nur um geschickt zu werden zum Lauf? Wie sie jede unnötige Last ablegen und sich durch Kleider nicht hemmen lassen? Wie sie nur Eines im Auge haben: Das Ziel und den Lorbeerkranz? Wisset ihr das, und wisset nicht, dass es im Lauf zum himmlischen Kleinod ebenso sein muss?

Jene liefen, um eine verwelkliche Ehrenkrone zu erlangen. Ihr aber, ihr Streiter und Streiterinnen Jesu Christi, seid berufen, die Krone des Lebens zu tragen. Laufet nun also, dass ihr es ergreifet. Werft alles weg, was hindern kann: Eitelkeit und Sinnenlust, ungute Lektüre und Gesellschaft, weltliche Vergnügungen, auch manche Dinge, die an und für sich nicht böse sind, aber euch dennoch aufhalten und träge machen. Und fragt man euch: Warum tut ihr das? so sprecht leise: Wir wollen das Kleinod erlangen!

O Kleinod, das im Himmel strahlt, Nach Dir nur will ich laufen! O Perle, die kein Weltkreis zahlt, Dich will ich hier noch kaufen! Herr, gib Dich mir und nimm mich Dir!


Autor: Ludwig Hofacker (* 15.04.1798; † 18.11.1828) deutscher evangelischer Pfarrer
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Wir können schon aus diesem merken, daß man laufen, ja vielleicht lange laufen kann, und erlangt den Siegespreis doch nicht, und kommt zuletzt doch um den Gnadenlohn. Dasselbe sagt auch der Heiland zu seinen Jüngern, als sie ihn einmal fragten: »Herr, meinst du, daß nur wenige selig werden?« Da antwortete er ihnen und sprach: »Ringt darum, daß ihr durch die enge Pforte hineingeht; denn viele, das sage ich euch, werden danach trachten, wie sie hineinkommen, und werden's nicht können.« Wie ging's dem Volke Israel? Sie zogen alle aus aus dem Lande der Knechtschaft: aber wie viele kamen von den sechsmalhunderttausend Mann in das Land der Verheißung? O nur zwei, die andern sind alle in der Wüste geblieben und liegen dort begraben um ihres Unglaubens willen und haben die Verheißung nicht gesehen. Sie sind gelaufen, aber nicht recht, und haben darum den Siegespreis nicht davongetragen. Wie ging's den fünf törichten Jungfrauen?

Sie wollten doch gewiß alle in das Hochzeithaus; sie hatten sich aufgemacht, dem Bräutigam entgegen; als ihnen nun aber das Öl mangelte und sie an das Hochzeithaus kamen, da mußten sie dahinter bleiben und die Antwort hören: »Wahrlich, ich sage euch: Ich kenne euch nicht.« So kann man laufen und läuft doch nicht recht. Ich sage nicht von denen, die schon zur Erkenntnis der Wahrheit gekommen waren und wieder ganz abgefallen sind, wie der Apostel von Demas sagt: »Denn Demas hat mich verlassen und diese Welt liebgewonnen...« - nein, von solchen, die den Sohn Gottes aufs neue kreuzigen, rede ich hier nicht, son- dem von solchen, die, nachdem sie einmal zum Heiland gekommen sind, nicht geradewegs wieder von ihm sich entfernen, aber nach und nach matt und träge werden, und den Eifer nicht beweisen in seiner Nachfolge, den sie beweisen sollten. O ihr alle, die ihr laufet nach dem himmlischen Siegespreis, bedenket es doch, lasset es euch doch tief in's Herz geschrieben sein, daß man laufen kann und erreicht das Ziel doch nicht, daß man beginnen kann und wird doch am Ende seines Laufes als eine törichte Jungfrau abgewiesen.

Als berufen zu den Stufen vor des Lammes Thron, will ich eilen, das Verweilen bringt oft schlechten Lohn. Wer auch läuft und läuft zu schlecht, der versäumt sein Kronenrecht.