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Predigten zu 1. Johannes 3,8
Zitate von Alfred Christlieb anzeigen
"Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre."
In diesem Wort ist uns eine der wichtigsten Aufgaben des Herrn Jesu offenbart worden. Er ist vom Himmel auf die Erde gekommen, um hier die Werke des Teufels zu zerstören. Das Kommen Jesu war gewissermassen ein Feldzug. Das satanische Reich der Finsternis hatte sich hier auf der Erde festgesetzt, seine Festungen und Bollwerke errichtet, die Menschen in schweren Bann geschlagen, sie geknechtet und gequält. Die Befestigungen, hinter denen Satan sich verschanzt, sind stärker als die Mauern Jerichos mit ihren zwanzig Metern Höhe und zwölf Metern Breite. Menschliche Kraft reicht nicht aus, sie niederzulegen. Da musste ein Stärkerer kommen, als wir sind. Und er ist erschienen: Jesus, der Sohn Gottes. Er sah wie kein anderer die Werke des Teufels in den Herzen und den Gemeinschaften der Völker. Jesus nahm den Kampf gegen den Satan auf. Wir dürfen gewiss sein, dass er seine Aufgabe auch ganz erfüllt, denn der allmächtige Gott ist in ihm erschienen. Das ist ein Stück unserer Weihnachtsfreude. - Bis heute ist die Welt noch voll von Satanswerken. Das erkennt man besonders am Wirken Satans, sofern er der Vater der Lüge ist. Wie lügen die Menschen heutzutage! Die Lüge macht sich breit in der Politik, im Handel, im Wirtschaftsleben. Die Menschen lügen aus Eigennutz, aus Furcht, aus Höflichkeit. - Der Teufel ist ein hochmütiger Geist. Daher all die Eitelkeit, der Stolz, das Niedertreten der Schwachen, um über ihrem Elend sich selber zu erheben. Satan ist auch der Verkläger der Brüder. Daher all der Streit und Zank, der Hass und die Bitterkeit. Fast möchte man verzagen im Anblick all der Teufelswerke auf Erden. Aber es bleibt bei dem Wort: Jesus ist Sieger! Dieses Wort wird sich so gewiss im Kampf gegen Satan erfüllen, wie das Licht stärker ist als die Finsternis.
Zitate von Carl Eichhorn anzeigen
Niemals dürfen Wiedergeborene auf der Taufe ausruhen.
Wenn es nicht zu einem persönlichen Ergreifen des Heils kommt, wenn wir im Gegenteil uns gegen Jesum verschließen und der Welt und unsern sündlichen Neigungen leben, dann sind wir trotz der Taufe Kinder des Teufels. Denn "wer Sünde tut, der ist vom Teufel". Dies schreibt Johannes an Christen, die sämtlich getauft waren. Ein Gotteskind ist man nur im Glauben an Jesum (Gal 3,26). Wer den Glauben verleugnet und sich dem Argen hingibt, seinen Willen der Sünde ausliefert, ist ein Kind des Teufels. - siehe 1.Petr. 1,23
"Wer Sünde tut, der ist vom Teufel."
Beachte hier den Unterschied zwischen "Sünde haben" und "Sünde tun". In Joh. 1, 8 lesen wir: "So wir sagen, wir haben keine Sünde, so verführen wir uns selbst." Im 3. Kapitel desselben Briefes heißt es dann: "Wer Sünde tut, der ist vom Teufel."Wer aus Gott geboren ist, der tut nicht Sünde." Sünde haben bedeutet, dass die Sünde im Fleisch eines Christen wohnt und sich regt, ja, dass er auch im Streit von ihr übereilt werden und fallen kann, dies aber zu seinem Schmerz, dass er also die Sünde als ein Leiden, ja, als das schwerste Leiden empfindet, das er gern los wäre. Sünde tun dagegen bedeutet, sie als seine Tat zu seiner Gewohnheit zu haben und nicht daran zu denken, sie abzulegen, sondern sie eher zu verteidigen und ihr zu huldigen - obwohl der Heuchler sie zwar mit Worten missbilligen kann, ihr aber doch in der Tat unausgesetzt huldigt. Viele Menschen können meisterhaft von der Sünde reden und über sie klagen, nehmen sich aber nie vor, sie wirklich abzulegen, sondern hegen eine geheime Lust, sie zu behalten. Oder sie beschließen, sie abzulegen, aber nicht gleich; oder sie legen viele Sünden ab, um die eine oder andere, die ihnen am liebsten ist, zu behalten, und sie suchen sie darum oft mit guten Erklärungen zu verteidigen oder zu verbergen. Die redliche Seele sucht im Worte nach Rat und Hilfe, um ihre Sünde loszuwerden. Die falsche Seele dagegen sucht nach etwas, was ihre Sünde entschuldigen könnte. Sieh da den Unterschied zwischen Sünde haben und Sünde tun, zwischen einem redlichen und einem falschen Geist!
Hier müssen wir auch einen Unterschied der Sünden selbst beachten. Sie sind nämlich von zweierlei Art. Die eine besteht aus solchen, die ganz ausgetrieben oder abgelegt werden können, wie z. B. Fluchen, Missbrauch des Namens Gottes, Entheiligung des Sonntags, weltliche und den Christen unwürdige Vergnügen, ferner die herrschenden Ausbruchssünden, wie z. B. Hurerei, Dieberei, Lüge, Unversöhnlichkeit usw., die sich mit einem wahren Glauben und einem guten Gewissen nie vereinigen lassen. Wenn ein Christ in eine solche Sünde fällt, und Beispiele der Heiligen zeigen ja, dass es wohl möglich ist, dann verliert er sofort seinen Glauben und seinen Frieden, die nur durch Buße und Vergebung der Sünden wieder aufgerichtet werden können. Der Heuchler dagegen kann in der einen oder anderen dieser Sünden fortfahren, sie verbergen oder entschuldigen und sie seine Gewohnheit sein lassen. Das heißt "Sünde tun" - und "wer Sünde tut, der ist vom Teufel." Das heißt "nach dem Fleische leben" - und "wo ihr nach dem Fleische lebt, so werdet ihr sterben müssen." Von diesen Sünden sagt der Apostel: "Die solches tun, werden das Reich Gottes nicht ererben."
Die Sünden der anderen Art sind solche, die wir "haben", die als Samenkörner und Wurzeln alles Bösen im Fleische liegen und die nie ganz ausgerottet werden können, solange wir in dieser Prüfungszeit wandern; denn würden sie ganz getilgt sein, dann brauchten wir nicht mehr zu wachen und zu streiten. Sünden dieser Art sind z.B. Mangel an Liebe zu Gott, Feigheit im Bekennen, Trägheit zum Gebete und zum Worte, Missvergnügen und Unlust an seinem Beruf, Ungeduld, Zorn, unreine Gedanken und Begierden, Geiz, Unglaube, Sorge usw.
Bezüglich dieser Sünden besteht ein Unterschied zwischen Sünde haben und Sünde tun, oder zwischen einem redlichen Menschen und einem Heuchler. Der Letztere, da er gelernt hat, dass niemand rein ist, dass wir alle schwach und Sünder sind, gibt sich damit zufrieden und will sich darum nicht mit Wachsamkeit und Streit gegen diese Sünden, von denen er doch nie ganz frei wird, mühen, sondern lässt darum den Sünden freien Lauf. Ja, es geschieht auch, dass er sie nicht einmal Sünden nennen will, sondern dass er bei ihnen ganz durch die Finger sieht, so als ob sie ein Nichts wären, so als ob z. B. Kälte gegen Gott, Unlust zum Wort und zum Gebet nicht schwere Sünden wären! Der redliche Mensch dagegen ist in einem beständigen Streit; er leidet wegen dieser Sünden, seufzt über sie, ist unzufrieden mit sich und betet und wacht gegen das Böse. "Welche Christus angehören, die kreuzigen ihr Fleisch samt den Lüsten und Begierden." Dann kann das gekreuzigte Fleisch zwar noch leben und sich am Kreuze winden, unzufrieden und rasend sein, um wieder loszukommen, einstweilen aber hängt es da und erhält seine gewünschte Freiheit nicht. Welche dagegen ihr Fleisch nicht kreuzigen wollen, gehören nach diesem Wort Christus auch nicht an.
Wie der Geist willig und redlich ist, vom Bösen befreit zu werden, so ist er es auch, dem Guten nachzustreben, und darin unterscheidet er sich von dem falschen Geist. Es gibt eine Art frommer Menschen, die ihrer Gottesfurcht, ihrem Gebet, ihrem Glauben, ihrer Liebe und ihren guten Werken gleichsam ein gewisses Maß gesteckt haben; wenn sie dies erfüllen, dann streben sie nicht weiter, kümmern sich nicht um ein Wachsen in der Gnade, sondern halten es für vollkommen genug, wenn sie sich nur auf dem Punkt behaupten können, den sie erreicht haben. Das ist ein inwendiger Tod und ein unbussfertiger Geist. Der redliche Geist dagegen strebt immer danach, im Guten zuzunehmen, strebt nach mehr Demut, mehr Glauben und Liebe, mehr Eifer und mehr Kraft, um nach dem Wohlgefallen Gottes zu wandeln. Es gibt bestimmte gute Werke und Glaubensfrüchte, die einem falschen Christen gar zu schwer sind. Dann verrät die Falschheit seines Geistes sich darin, dass er sie zuweilen wohl billigen und rühmen und prächtig von ihnen reden kann, selbst aber nie damit anfängt, sie ins Werk zu setzen.
Zitate von Aiden Wilson Tozer anzeigen
Der Teufel hasst alles, was Gott wertvoll ist
Ich habe unter geistlichen Menschen in der christlichen Gemeinschaft zwei Tendenzen beobachtet: Entweder wird der Teufel ignoriert, oder man macht zu viel Aufhebens von ihm. Beide Haltungen sind falsch! Es gibt in der Welt einen Feind, den wir nicht ignorieren dürfen. Wir sehen ihn das erste Mal im dritten Kapitel des ersten Buches Mose, und das letzte Mal im zwanzigsten Kapitel der Offenbarung, was bedeutet, dass er am Anfang der Geschichte der Menschheit schon da war und dass er bis zu ihrem irdischen Ende da sein wird. Dieser Feind ist nicht das Gebilde religiöser Fantasie, auch nicht die Personifizierung des Bösen, damit wir dieses besser begreifen, sondern ein Wesen so real wie der Mensch selbst. Die Bibel schreibt ihm zu detaillierte personale Attribute zu, um ihn nur bildlich verstehen zu können. Er spricht und handelt in verschiedenen Situationen hart und praktisch, weit entfernt von jeder poetischen Bildhaftigkeit. Es heißt von ihm, dass er ein Lügner ist, ein Verführer und ein Mörder, der seine Ziele durch List und Verschlagenheit erreicht. Er ist zwar nicht allgegenwärtig (Allgegenwart ist ein Attribut, das nur Gott zukommt) – aber er ist überall zu finden, was für seine Zwecke aufs Gleiche hinausläuft. Satan hasst Gott um Seinetwillen, und er hasst alles, was Gott wertvoll ist, eben aus dem Grund, weil Gott es liebt. Weil der Mensch nach dem Bilde Gottes geschaffen ist, verfolgt der Satan ihn mit besonders böswilligem Hass, und weil der Christ doppelt wertvoll ist, wird er von der Macht der Finsternis mit unüberbietbarer Wut gehasst. In Anbetracht dessen kann es nur eine gewaltige Torheit für uns Christen sein, die Realität und die Anwesenheit eines solchen Feindes gering zu achten – aber wir kennen den, der stärker ist.
Zitate von Aiden Wilson Tozer anzeigen
Satan möchte uns mit unseren eigenen Grabtüchern fesseln
Zu der Wirksamkeit des Teufels gehört es, den Geist der Christen einzukerkern. Er weiß, dass der gerechtfertigte Christ auferstanden ist aus dem Grab der Sünden und Übertretungen. Darum strengt sich Satan umso mehr an, uns in Ketten und Knebeln zu halten; so sperrt er uns tatsächlich in unseren eigenen Grabtüchern ein! Er weiß: Solange wir in dieser Knechtung bleiben, werden wir niemals unser rechtmäßiges geistliches Erbteil in Anspruch nehmen können. Er weiß auch: Solange wir in dieser Weise gebunden bleiben, sind wir nicht besser dran als die geistlich Toten. Das ist ein Grund dafür, dass sich die Christen in den Gemeinden der Gegenwart wie eine Herde ängstlicher Schafe betragen – sie sind vom Teufel so eingeschüchtert, dass sie kaum »Amen!« sagen können. Ich bin mir sicher, dass es nicht zur Ehre Gottes gereicht, wenn Christen heutzutage so verzagt und schweigsam sind. Jesus Christus selbst, der Herr der Herrlichkeit, war es doch, der herabkam und unseren menschlichen Körper annahm. Er war ein Mensch, geboren von einer Frau; ein Mensch, der unserer Natur teilhaftig war – doch gleichzeitig war Er Gott! Er ging hinaus an das Kreuz, und sie töteten Ihn dort. Der Vater, der allmächtige Gott, nahm Sein Opfer als das eine, alles erfüllende und alle jüdischen Opfer zum Ende bringende Opfer an. Nach drei Tagen kam Er aus dem Grab hervor und stieg dann als Sieger über Tod und Hölle in den Himmel hinauf! Wenn wir das glauben, sollten wir die furchtlosesten und glücklichsten Menschen sein, denen niemand ihr Gottvertrauen nehmen kann.