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Predigten zu 1. Johannes 2,15

"Liebet nicht die Welt, noch was in der Welt ist. Wenn jemand die Welt liebt, so ist die Liebe des Vaters nicht in ihm;"

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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Sophronius hatte eine schöne Tochter, Eulalia mit Namen. Diese bat ihn eines Tags um die Erlaubnis, einem Schauspiel beiwohnen zu dürfen. "Das kann ich dir nicht gestatten, mein Kind," sagte der griechische Vater. "Du musst mich doch für außerordentlich schwach halten," sagte das Mädchen sehr gereizt. Sophronius nahm eine kalt gewordene Kohle vom Herd und reichte sie der Tochter dar. Sie weigerte sich, dieselbe in die Hand zu nehmen. "Nimm sie, mein Kind, sie brennt nicht und wird dir nicht schaden." Eulalia gehorchte, und sofort wurden ihre Finger schmutzig, und es fiel auch ein wenig von der Kohle auf ihr Kleid. "Vater," sagte die betrübte Tochter, "wenn man Kohlen in die Hand nimmt, kann man sich gar nicht genug vorsehen."Das ist so,"antwortete Sophronius feierlich;"denn selbst, wenn sie nicht brennen, schwärzen und beflecken sie." O ihr, die ihr zuweilen lüstern nach den Freuden der Welt hinüberschauen mögt, es mag sein, dass die Weltlust euch nicht brennt; aber selbst, wenn sie das nicht tut, so verunreinigt sie euch doch, und darum flieht sie!


Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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Die Welt widersteht allem, was Gott gefällt.

"Liebt nicht die Welt noch was in der Welt ist! Wenn jemand die Welt liebt, ist die Liebe des Vaters nicht in ihm"

Die Liebe zur Welt beginnt mit dem Gedanken, Gott wüsste nicht, was für dich das Beste ist und gönne dir nicht, was dir zukommt. Dieser Gedanke reift sehr bald zu der Bereitschaft, Gottes Warnungen insgesamt zu missachten und alles zu nehmen, was Satan anzubieten hat.

Die Liebe zur Welt begann im Garten Eden und hält bis heute an. In 1. Mose 3,6 heißt es: "Und die Frau sah, dass der Baum gut zur Speise und dass er eine Lust für die Augen und dass der Baum begehrenswert war, Einsicht zu geben; und sie nahm von seiner Frucht und ass und sie gab auch ihrem Mann bei ihr und er ass." Wie kam sie auf die Idee, die Frucht sei "gut zur Speise" und könne Einsicht geben? Gott hatte ihr das nicht gesagt. Im Gegenteil, Er hatte sie gewarnt, sie würden sterben, wenn sie von der Frucht ässen (1. Mo. 2,17). Aber Eva glaubte der Lüge der Schlange und Adam folgte ihr willig.

Satan verkündet auch heute noch seine Lügen; aber du brauchst ihnen nicht zum Opfer zu fallen, wenn du Gott liebst und dich erinnerst, dass die Welt alles bekämpft, was Gott wohlgefällt. Sie ist geistlich tot, hat den Heiligen Geist nicht (Joh. 14,17), ist moralisch befleckt und von Stolz, Gier und bösen Wünschen beherrscht. Sie erzeugt irrige Ansichten, selbstsüchtige Ziele, sündige Vergnügungen, wirkt verrohend, verdirbt das Zusammenleben, fördert eitle Ehre und wetterwendische Liebe.

Du kannst nicht gleichzeitig Gott und die Welt lieben, denn die Liebe wendet sich stets nur einem zu, dem räumt sie den ersten Platz ein. Wenn du Gott liebst, hat Er die erste Stelle in deinem Leben. Liebst du aber die Welt, so ist die Liebe des Vaters nicht in dir (1. Joh. 2,15).

Galater 1,3-5 erklärt, dass der Herr Jesus Christus "sich selbst für unsere Sünden hingegeben hat, damit er uns herausreiße aus der gegenwärtigen bösen Welt nach dem Willen unseres Gottes und Vaters, dem die Herrlichkeit [sei] von Ewigkeit zu Ewigkeit!" Christus starb, um uns von dem bösen satanischen System zu erlösen. Welche stärkere Motivation könnte es geben, die Welt abzulehnen und zur Ehre Gottes zu leben?


Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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SICH CHRISTUS ANPASSEN

Als Christen sind wir eine neue Schöpfung und Glieder der Gemeinde Jesu Christi; wir sind wirklich einzigartig. Folglich sollten wir aber auch nicht leben wie diejenigen in der Welt. Die Welt ist stolz, wir sind demütig. Die Welt ist gespalten und uneinig, wir sind eins. Die Welt ist machtlos und unfähig, wir sind begabt. Die Welt ist hasserfüllt, wir sind voller Liebe. Die Welt kennt die Wahrheit nicht, wir schon. Wenn unser Lebenswandel sich nicht von demjenigen der Welt unterscheidet, dann werden wir Christi Ziele niemals erreichen und unseren Auftrag nie erfüllen. Entspricht unser Leben dem der Menschen in der Welt, dann imitieren wir die Toten (Eph 2,1-5), und das ergibt einfach keinen Sinn.

Christen bilden eigentlich eine völlig neue Rasse. Wir besitzen einen geistlichen, unvergänglichen Samen, und unser Wandel muss damit übereinstimmen. Wir sind eine neue Schöpfung und passend gemacht für das Leben in der Ewigkeit. Deshalb sind wir auch in der Lage, unseren alten Lebensstil abzulegen, um Christus ähnlich und in sein Bild umgestaltet zu werden.


Autor: William MacDonald (* 07.01.1917; † 25.12.2007) US-amerikanischer Prediger der Brüdergemeinden
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"Liebet nicht die Welt, noch was in der Welt ist. Wenn jemand die Welt liebt, so ist die Liebe des Vaters nicht in ihm."

Die Welt stellt sich im Neuen Testament als das gottfeindliche Reich dar. Satan ist sein Herrscher, und alle Ungläubigen seine Untertanen. Dieses Reich übt seine Anziehungskraft auf die Menschen durch die Lust der Augen, die Lust des Fleisches und den Hochmut des Lebens aus. Es ist eine Gesellschaft, wo der Mensch ohne Gott glücklich zu werden versucht, und wo der Name Christi nicht willkommen ist. Dr. Gleason L. Archer sagt, dass die Welt "das organisierte System von Rebellion, Selbstsucht und Feindschaft gegen Gott ist, welches das menschliche Geschlecht in seinem Widerstand gegen Gott kennzeichnet" .

Die Welt hat ihre eigenen Vergnügungen, ihre Politik, Kunst, Musik, Religion, ihre eigenen Denkmuster und ihren eigenen Lebensstil. Sie versucht, jeden zu vereinnahmen und hasst die, welche sich weigern. Das erklärt ihren Hass gegen den Herrn Jesus.

Christus ist gestorben, um uns von der Welt zu befreien. Jetzt ist die Welt für uns gekreuzigt und wir für sie. Es ist Verrat, wenn Gläubige die Welt in einer ihrer Formen lieben. Ja, der Apostel Johannes sagt sogar, dass jeder, der die Welt liebt, ein Feind Gottes ist.

Die Gläubigen sind nicht von der Welt, aber sind in sie hineingesandt, um gegen sie zu zeugen, ihre Werke als böse anzuprangern, und die Errettung aus ihr durch den Glauben an den Herrn Jesus Christus zu verkündigen.

Christen sind berufen, in Absonderung von der Welt zu wandeln. In der Vergangenheit wurde das vielleicht zu ausschließlich auf Tanz, Theaterbesuch, Rauchen, Trinken, Karten- und Glücksspiel beschränkt. Aber vieles, was im Fernsehen gezeigt wird, ist weltlich und spricht die Lust der Augen und die Lust des Fleisches an. Stolz ist weltlich, ob es nun Stolz auf Titel, akademische Grade, hohes Einkommen, berühmte Vorfahren oder einen bekannten Namen ist. Luxuriöses Leben ist weltlich, ob es sich nun um palastartige Häuser, teures Feinschmecker-Essen, auffallende Kleidung und Schmuck oder Luxusautos handelt. Darunter fällt auch ein Leben in Vergnügungen und Bequemlichkeit, das sich hauptsächlich auf Kreuz- und Einkaufsfahrten, Sportveranstaltungen und Urlaubsreisen abspielt. Unsere Ambitionen für uns selbst und unsere Kinder können weltlich sein, sogar während wir selbst geistlich und gottesfürchtig scheinen. Schließlich ist natürlich auch sexuelle Aktivität außerhalb der Ehe eine Form von Weltlichkeit.

Je mehr wir dem Herrn hingegeben sind und uns ihm ausgeliefert haben, desto weniger Zeit haben wir für weltliche Vergnügungen und zweifelhaften Zeitvertreib. C. Stacey Woods sagte: "Das Maß unserer Hingabe an Christus ist das Maß unserer Absonderung von der Welt."

Wir sind nur Fremde hier, wir ersehnen uns nicht Ein Heim auf dieser Erde, die für Dich nur ein Grab hatte; Dein Kreuz hat die Bande zertrennt, die uns hier festgehalten haben, Unser Schatz bist Du Selbst in einer herrlicheren Welt.


Autor: Hermann Friedrich Kohlbrügge (* 15.08.1803; † 05.03.1875) niederländischer reformierter Theologe

Ich schätze diejenigen glücklich, die nicht zu fromm sind, um von sich zu glauben, zu bekennen, dass sie die Welt, und was in der Welt ist, lieb haben; die aber, es sei ehrfurchtsvoll, es sei mit Zittern und Zagen, vor den Worten des heiligen Geistes stehen bleiben und darüber nicht hinweg können, wenn sie auch wollten, und nicht hinweg wollen, wenn sie auch könnten, vor den Worten nämlich: Habt nicht lieb die Welt, noch was in der Welt ist.

Es scheint darin ein Widerspruch zu liegen, dass Gläubigen gesagt wird: Habt nicht lieb die Welt; dass sie also die Welt lieben, und dass die Liebe des Vaters deshalb nicht in ihnen sein sollte, wo es doch heißt: Ihr kennt den, der von Anfang ist; ihr seid stark; ihr habt den Bösewicht überwunden. Wenn wir aber vor den Worten wegsinken: Habt nicht lieb die Welt, so werden wir selbst wohl eingestehen, dass, wenn die Liebe der Welt in uns ist, die Liebe des Vaters nicht in uns ist; – und es werden uns solche Worte einen heiligen Schrecken einjagen, so dass wir die Liebe zur Welt drangeben und dieses erwählen, dass die Liebe des Vaters in uns sei. Da wird uns eine Drohung zu einer Verheißung und zu einem festen Trost: Wenn ihr die Welt, und was in der Welt ist, nicht lieb habt, so ist die Liebe des Vaters in euch.

Ach, unselig ist zu nennen,
wer die Lust der Erden liebt,
dessen Herz nicht mag erkennen,
was sie uns für Güter gibt.
Stückwerk, eitles, armes Wesen
ist es, was die Welt erlesen.
Alles und in allem bist
du mir nur Herr Jesu Christ.


Autor: Ludwig Hofacker (* 15.04.1798; † 18.11.1828) deutscher evangelischer Pfarrer
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Es gibt eine Welt in und außer uns; es gibt eine gelehrte, es gibt eine feine und gebildete, es gibt eine honette und ehrbare Welt, es gibt eine Handelswelt, und jede dieser Arten hat ihre besonderen Versuchungen, welche ein Jünger und Nachfolger des Heilands überwinden muß. In der gelehrten Welt herrscht der Verstandes- und Willenshochmut; sie nehmen Ehre voneinander und geben Gott die Ehre nicht; in der feinen und gebildeten Welt herrscht die Lüge, die feine Lüge, die Schmeichelei, die feinere oder gröbere Wollust, das Schöntun und Freundlichsein in das Gesicht hinein, während das Herz voll Falschheit und Heuchelei ist; in der ehrbaren Welt herrscht der Stolz auf gute Werke und Tugend, die Scheinheiligkeit, das Sich- Brüsten mit seiner Rechtschaffenheit; in der Handelswelt, welche überall anzutreffen ist, wo es sich um das Mein und Dein handelt, herrschen allerhand Vorteile und Künste, die man gebraucht, um sich sein Gut zu vergrößern, um sich reich zu machen und Schätze zu sammeln. Aber sei es nun eine Welt, welche es will, Welt ist Welt und bleibt Welt, und muß überwunden werden, wenn man nicht mit der Welt will verloren gehen. Aber gesetzt auch, du habest dies alles überwunden, du habest aus der Gnade Christi heraus durch Einfalt, durch Demut, durch Liebe und Sanftmut, durch Keuschheit und Geduld der Welt Art überwunden, habest die Schlange unter den Füßen und werdest nicht mehr von derselbigen vergiftet: So ist noch eine Welt übrig, lieber Mensch, eine Welt in dir, eine Welt in der Einbildungskraft und Phantasie, und das ist eigentlich die gefährlichste Welt, diese innere Welt, dieser Markt des Herzens, dieses Getreibe der Gedanken und Empfindungen, diese Bilder und Phantasien, welche der Seele vorschweben, welche aus der Eigenliebe, aus dem Geiz und der Wollust, aus dem verderbten Herzen emporsteigen. Dies ist eigentlich der gefährlichste Feind, ohne den der äußere Feind nichts wäre. O, in diese giftigen Grundlagen des eigenen Herzens schleicht sich dann die äußere Welt mit ihrer Annehmlichkeit und ihrem Reiz erst recht ein, macht die Lust erst recht rege, und wenn dann die Lust rege und lebendig geworden ist, so sucht sie dich, auch wenn du schon manchen Sieg davongetragen hast, wieder zu fällen.

Jesus werde uns recht groß in dem Bilde seiner Leiden und mach uns vollkommen los von den selbstgefundnen Weiden! Denn an jedem Selbstgesuch hänget immerdar ein Fluch.

O Herr Jesu rette mich, rette mich vom Widersacher! Denn wie oftmals liege ich vor dir als ein Kranker, Schwacher! Hilf, ach hilf mir in dem Streit gegen meine Eigenheit!


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Ein großes Übel: Die Welt als unsere Heimat betrachten!

Von allen Übeln, die uns in dieser Welt begegnet sind, ist die Anpassung des menschlichen Geistes an den Zeitgeist und an seine Anschauungen zweifellos das schlimmste! Kein orientalischer Despot regierte jemals so grausam über seine zitternden Untertanen, wie Dinge – sichtbare, hörbare, betastbare Dinge – die Menschheit beherrschen. Dass wir, die zum Umgang mit Engeln, Erzengeln und Seraphim erschaffen wurden, ja, mit Gott selbst, der sie alle gemacht hat – dass wir, zu freien Adlern in den Lüften berufen, jetzt so weit herabgesunken sind, dass wir mit den gewöhnlichen Hühnern auf dem Bauernhof scharren – dies, so meine ich, ist das Schlimmste, was dieser Welt geschehen konnte! Es scheint unglaublich, dass wir, die für viele Zeitalter geschaffen wurden, mit diesem Zeitalter als unserem einzigen Wohnort zufrieden sind. Der Mensch wurde nach dem Bilde Gottes gemacht und ist jetzt ein gefallenes Geschöpf, das seinen Ort in der himmlischen Welt verließ und wie ein fallender Stern immer tiefer nach unten stürzte. Jetzt, in dieser Welt, hat er ganz und gar vergessen, woher er kam. Darum trachtet der Teufel danach, dass wir selten allein sind, um nachzudenken und uns mit der Realität der anderen Welt zu beschäftigen. Denn wenn der Mensch wirklich zu sich selbst findet, kommt er zu der Ahnung, dass diese Welt nicht die letzte Antwort, nicht das Ende ist. Ganz praktisch und einfach gesagt: Der Christ ist ein Mensch, der sich Gott hingibt, um in eine andere, bessere Welt zu gelangen.