Wir pflügen und wir streuen (Alle gute Gabe)    

1) Wir pflügen, und wir streuen
den Samen auf das Land,
doch Wachstum und Gedeihen
steht in des Himmels Hand:
der tut mit leisem Wehen
sich mild und heimlich auf
und träuft, wenn heim wir gehen,
Wuchs und Gedeihen drauf.

Ref.: Alle gute Gabe kommt her
von Gott dem Herrn,
drum dankt ihm, dankt,
drum dankt ihm, dankt
und hofft auf ihn!

2) Er sendet Tau und Regen
und Sonn- und Mondenschein,
er wickelt seinen Segen
gar zart und künstlich ein
und bringt ihn dann behende
in unser Feld und Brot:
es geht durch unsre Hände,
kommt aber her von Gott.

3) Was nah ist und was ferne,
von Gott kommt alles her,
der Strohhalm und die Sterne,
der Sperling und das Meer.
Von ihm sind Busch und Blätter
und Korn und Obst von ihm,
das schöne Frühlingswetter
und Schnee und Ungestüm.

4) Er lässt die Sonn aufgehen,
er stellt des Mondes Lauf;
er lässt die Winde wehen
und tut den Himmel auf.
Er schenkt uns so viel Freude,
er macht uns frisch und rot;
er gibt den Kühen Weide
und unsern Kindern Brot.

5) Auch Frommsein und Vertrauen
und stiller, edler Sinn
ihm flehn und auf ihn schauen,
kommt alles uns durch ihn.
Er gehet ungesehen
im Dorfe um und wacht
und rührt, die herzlich flehen,
im Schlafe an bei Nacht.

Englische Übersetzung: We plough the fields and scatter

Dieses besonders für Erntedankfeiern beliebte Lied findet sich zum ersten Mal in einem Hannoveraner Schulgesangbuch von 1800. Sein Text geht zurück auf ein Gedicht, das der Hamburger Dichter Matthias Claudius 1783 in seine Erzählung „Erdmanns Fest“ eingebaut hatte. Es heißt dort „Bauernlied“, beginnt mit den Worten „Im Anfang war’s auf Erden nur finster, wüst und leer“ und zeichnet in kunstvoller Naivität ein harmonisches Bild des Zusammenwirkens von Schöpfer und Mensch und des Zusammenlebens der verschiedenen Stände. Die Melodie aus dem erwähnten Schulbuch setzt offensichtlich voraus, dass der deutlich anspruchsvollere erste Teil mit seinem großen Stimmumfang und den weiten Sprüngen von einer Solostimme oder einer kleinen Gruppe gesungen wird und der ganze Chor oder die ganze Gemeinde beim Refrain einsetzt. (Andreas Marti)

Originaltitel: We plough the fields and scatter

Text-Erklärung:

Bei diesem Lied geht es um die Dankbarkeit gegenüber Gott für alle guten Gaben des Lebens und die Erkenntnis, dass alles, was wir haben, letztendlich von ihm kommt. Der Text reflektiert die Macht und Güte Gottes, die sich in der Natur und im täglichen Leben zeigt.

Strophe 1: In dieser Strophe wird das Säen und Pflügen beschrieben, was die menschliche Anstrengung symbolisiert. Doch das Wachstum und die Fruchtbarkeit der Ernte hängen von Gott ab. Sein Einfluss geschieht oft unauffällig, und es wird betont, dass Gott Einfluss auf alles nimmt, was wir tun.

Refrainz: Hier wird die zentrale Aussage zusammengefasst: Alle guten Gaben kommen von Gott. Dies ist ein Aufruf zur Dankbarkeit und zu einer Hoffnung auf Gott, der die Quelle allen Lebens und Segens ist.

Strophe 2: Diese Strophe hebt hervor, dass Gott als Schöpfer die wesentlichen Elemente des Lebens wie Tau, Regen und Sonne sendet, die alles zum Wachsen bringen. Der Segen Gottes wird in die Nahrung für das tägliche Leben verwandelt, und obwohl der Mensch das Erreichte in die Hände nimmt, kommt es alles von Gott.

Strophe 3: Hier wird die Allumfassendheit von Gottes Schöpfung dargestellt – alles, was nah und fern ist, ist seine Schöpfung. Das Bild von einem Strohhalm und den Sternen zeigt die Vielfalt und das Wunder des Lebens, und der Text betont, dass alles, von den kleinsten Dingen bis zu den größten, durch Gott entsteht.

Strophe 4: In dieser Strophe wird die Kontrolle Gottes über die Natur beschrieben: Er lässt die Sonne und den Mond aufgehen und lenkt die Winde. Gott wird als Quelle der Freude und des Lebens präsentiert, die für das Wohlergehen von Mensch und Tier sorgt.

Strophe 5: Diese letzte Strophe thematisiert den inneren und seelischen Frieden, den Gott bringt. Frommsein, Vertrauen und innere Ruhe sind ebenfalls Geschenke von Gott, der unbemerkt über uns wacht und denen hilft, die im Gebet zu ihm flehen.

Zusammenfassung: Das Lied thematisiert die Dankbarkeit für die unzähligen Gaben, die Gott seinen Geschöpfen bietet. Durch die Betrachtung der Natur und der alltäglichen Bedürfnisse wird die Allgewalt und Güte Gottes betont, welche alles Lebendige nährt und beschützt. Der Text schließt mit der Idee, dass selbst die inneren Werte und der seelische Frieden als Geschenke von Gott betrachtet werden.

Text: (1783)
Melodie: (1790), (1800)
Bibelstelle: Jakobus 1,17
CCLI-Nr.: 4353810
Info: https://de.wikipedia.org/wiki/Wir_pflügen_und_wir_streuen

Das Lied "Wir pflügen und wir streuen" ist in 44 Liederbüchern enthalten:

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