Christliche Bücher kritisch lesen
Autor: Franz Graf-Stuhlhofer
Auch fromme Autoren machen Fehler, nicht nur orthografische, sondern auch sachliche und logische. Sie vergröbern und polemisieren anstatt zu argumentieren, jedenfalls manchmal. Darin unterscheiden sie sich nicht von anderen Sachbuchautoren, selbst wenn diese Professoren sind, wie der Autor dieses Arbeitsbüchleins in einem Interview mit „Bonner Querschnitte“ zugibt. Der Wiener Historiker, der schon früher seinen kritischen Blick auf frommen Büchern ruhen ließ: „Das Ende naht! Die Irrtümer der Endzeit-Spezialisten.“ Gießen 1992. Diesmal will Graf-Stuhlhofer aber weniger die Autoren kritisieren, sondern vielmehr den Leser zum Trainieren der eigenen Urteilsfähigkeit anleiten. Deshalb besteht der größte Teil seines Buches in Beispielen, Aufgaben und deren Lösungen (60 Seiten). Schon in der Einleitung macht er auf die Gefahr aufmerksam, der viele Leser schon erlegen sind: Bestätigt der zu beurteilende Autor die eigene Meinung, gilt er als gut, andernfalls als schlecht (S. 14). Auch solche Aussagen wie: „Dies Buch hat schon viel Segen bewirkt“, können sehr problematisch sein. Ist es dadurch schon richtig und wahr? Bei den Beispielaufgaben war dem Rezensenten nicht immer klar, was der Autor eigentlich geprüft haben wollte. Nicht jeder entdeckt die Fehler, die der Autor selbst ganz deutlich sah. Manchmal stellte sich dem Leser auch die Frage: „Was hat er denn nun schon wieder zu meckern?“, um dann auch mal überrascht festzustellen, dass er das Beispiel ganz positiv fand. Ein Buch zum nachdenklichen Lesen, auch, wenn es einem nicht immer gefällt.
Die Rezension/Kritik stammt von: Karl-Heinz Vanheiden
Kategorie: Sonstiges
Jahr: 2008
ISBN: 978-3-938116-59-3
Seiten: 90
€ Preis: 12,00 Euro