Ich schlug an einem Weihnachtsabend in Potsdam die Heilige Schrift auf und floh nach wenigen Kapiteln auf die kalte dunkle Straße. Denn es war klar: Unter diesem Anspruch der Wahrheit kehrt sich das Leben um. Dieses Buch ist kein Buch, sondern eine Lebensmacht. Und es ist unmöglich, auch nur eine Zeile zu begreifen, ohne den Entschluss, sie zu vollziehen. Darauf beruht ja die härteste Unmöglichkeit menschlicher Verständigung, dass den Glauben nur versteht, wer glaubt.
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Es stellt sich in Zeiten der kirchlichen Erneuerung von selbst ein, dass uns die Heilige Schrift reicher wird.
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Brüder, lest die Bibelstellen am meisten, die euch am meisten wehtun.
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Viele junge Leute forschen nicht in der Schrift; sie picken hier und da Sprüche auf, wie Tauben Erbsen aufpicken, und sehen nicht die Beziehungen der Glaubenslehren zueinander.
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Wir wissen, dass die Sprechweise Gottes seinem Geiste entsprechend eine andere ist als die unsere und von unserem Verstehen sehr verschieden und zugleich schwer zu fassen ist. Darum dürfen wir sie auch nicht nach unserem Sinn und unserem Sprechen bemessen.
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Die Bibel ist kein theologisches System, sondern ein Handbuch für den Himmel; sie ist ein Führer für das ewige Leben und ebenso geeignet für den Mann am Pflug wie für das Kind in der Schule.
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Dass die Schrift von Gott kommt, das glauben wir, weil die Kraft des Heiligen Geistes uns erleuchtet hat, aber nicht aufgrund des eigenen Urteils.
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Wir sind zu schwach, um mit der bloßen Vernunft die Wahrheit zu finden; deshalb ist uns die Autorität der heiligen Schriften vonnöten.
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So saget man: Fürstenbriefe soll man zwei- oder dreimal lesen, denn sie sind bedächtig und weislich geschrieben. Viel mehr soll man die Bibel oft lesen, denn darin hat Gott seine Weisheit schreiben lassen!
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Das Wort Gottes ist eine Speise; wer sie isst, den hungert immer mehr danach.
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Das Gebet ist der Schlüssel zur Bibel. Nur er passt.
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Ein Theologe darf die Bibel nicht bloß historisch-philologisch und auch nicht bloß dogmatisch durchforschen. Er muss einen Heißhunger nach dem Gotteswort haben.
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Die Bibel ist der Treffpunkt zwischen Gott und Menschen. Sie soll unser Denken leiten, unser Herz erfüllen, unsere Schritte lenken, unsere Hände stärken, unsere Worte prägen.
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Darin ähnelt die Bibel dem nächtlichen Himmel: Je länger man hinschaut, desto mehr Sterne sind da!
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Wenn ich etwas in der Bibel nicht verstehen kann, so ist es mir immer, als wenn Gott mir einen Stuhl davor stellt und mich einlädt, zu verweilen, zu sinnen, niederzuknien, bis mir diese "Tiefe Gottes" offenbart wird.
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