Bevor wir wirkungsvoll ermahnen, sollten wir zunächst unser eigenes Gewissen erforschen.
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Diejenigen, die das Kreuz Christi und ihre eigenen Herzen gut kennen, werden mit Ermahnungen sehr vorsichtig sein. Lässt es sich aber nicht vermeiden, dann werden solche Brüder ernsthaft und gewissenhaft handeln, denn sie wissen, wieviel Böses entstehen kann, wenn man unweise mit den Fehlern anderer umgeht.
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Wollen wir fleischlichem Verhalten von Brüdern mit Weisheit begegnen, dann sollten wir zunächst dem Beispiel Christi folgen und für die Gnade, in der sie leben, danken und sie dem HERRN anbefehlen.
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Bevor wir nicht ein geistliches Verständnis über diese göttliche Einheit erlangt haben, können wir auch nicht über die Spaltungen unter den Kindern Gottes wirklich traurig sein. Indem wir in den Spiegel des Wortes Gottes schauen, entdecken wir Wesen und Schuld von Spaltungen und Parteiungen.
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Die Gemeinschaft der Glieder Christi untereinander wird durch den in ihnen wohnenden Heiligen Geist bewirkt. Es bringt sie in die Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn. Die Einheit mit dem Vater, dem Wort und dem Heiligen Geist ist Quelle und Maßstab der neuen Gesinnung, die in und an jedem Glied Christi zu finden sein sollte.
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Stellen wir uns vor, alle Gläubigen einer Stadt kämen an einem Ort, ohne sichtbares Zeichen von Trennung, zusammen. Wenn es dann nicht ihr gemeinsames Ziel wäre, mit Gott eines Sinnes zu sein, dann wäre der Geist Gottes durch Spaltungen der Herzen und durch ungleiche Beurteilung geistlicher Tatsachen betrübt.
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Das Geheimnis einer dauerhaften Freundschaft liegt darin, Christus die Mitte sein zu lassen. Er erhält, beherrscht und heiligt die zarte, gegenseitige Liebe und das gegenseitige Vertrauen, welches in dem Maß wachsen wird, wie wir dem Bild Christi ähnlicher werden und in Ihm bleiben. Wenn Er dann einmal in Herrlichkeit wiederkommen wird, was wird es dann für eine Freude sein, sich der frühen Freundschaften zu erinnern und dabei Jesus - die Quelle und Stütze derselben - anzuschauen.
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Es ist wunderbar, mit unseren Geschwistern über den Herrn Jesus zu reden; aber wieviel wunderbarer ist es, mit dem HERRN selbst zu reden.
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Die Gemeinschaft der Gläubigen sollte so sein wie die Gemeinschaft zwischen Gott-Vater und Gott-Sohn: deshalb sollte jede in den Grundsätzen unterschiedliche Auslegung des Wortes Gottes zwischen Geschwistern Grund zur Demütigung und nicht Anlass zu Eifer und Spaltung sein.
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Wenn Christus nicht das Band der Freundschaft und unserer Gemeinschaft und Sein Blut nicht das Leben der Liebe wäre, wie schnell wechselte Zuneigung zu Zwietracht, würden Freunde zu Feinden. Selbstsucht, verletzter Stolz und die dem Menschen angeborene Unbeständigkeit prallten dann aufeinander.
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Die Herzen der wahren Gläubigen sehnen sich nach bleibender Gemeinschaft - einer Gemeinschaft des Geistes, die deshalb besteht, weil alle gemeinsam die Gemeinschaft des Vaters und Seines Sohnes Jesus Christus genießen.
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Die Schwächen unserer Geschwister sind eine gute Gelegenheit, unsere Geduld zu erproben: Möge Gott uns für jede dieser Gelegenheiten Gnade schenken.
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Wir wissen nur durch Worte und Taten, was im Herz eines anderen Menschen vor sich geht. Wenn uns ein Bruder verletzt, dann sollten wir ihn zuerst anhören und zwar gründlich, bevor wir meinen, er wäre im Unrecht. In vielen Fällen wird es eher so sein, das wir uns nicht weniger tadeln müssen als ihn.
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Wenn wir alle Heiligen so lieben wollen, wie es Gott gefällt, dann sollten wir immer das Wissen im Herz tragen, dass ihre Namen im Himmel und im Herz des Herrn Jesus angeschrieben sind, sonst werden wir einige lieben, weil sie liebenswert sind, andere dagegen wegen ihrer Fehler weniger achten.
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Wahre himmlische Liebe lebt und wurzelt im Kreuz Christi; sie hat nur ein Ziel und ist gleichzeitig ihre eigene Belohnung; sie erträgt Undankbarkeit, Gleichgültigkeit und Verachtung; sie hat ein feines Gespür für Unrecht, vergibt aber schnell und bedeckt eine Menge von Sünden.
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