10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...

Predigten zu Sprüche 4,18

"Aber der Pfad der Gerechten ist wie das glänzende Morgenlicht, das stets heller leuchtet bis zur Tageshöhe."

Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
Zitate von Aiden Wilson Tozer anzeigen

Lass den Tag heraufdämmern!

Die Bibel sagt, dass es, wenn jemand Christ wird, so sei, als wäre die Sonne aufgegangen, als sei die Morgendämmerung angebrochen. Solch ein Christ müsste auf seinem Lebensweg erfahren, dass dieses glimmende Licht immer heller wird - bis zu jenem Tag, an dem alles vollendet wird!

Das stellt uns vor eine Frage: Wenn sich alle Christen in ein und demselben Zustand befinden, warum sprach dann Jesus von drei Arten - »einiges trug dreißigfach und einiges sechzigfach und einiges hundertfach«? Wenn wir Christen alle gleich sind und alle an derselben Stelle »angekommen« sind und denselben Stand haben, warum sprach dann der Apostel Paulus den Philippern gegenüber davon, dass er alles, was für ihn Gewinn war, als Schaden betrachtete »gegenüber der überschwänglichen Erkenntnis Christi Jesu«, denn: »Ihn möchte ich erkennen und die Kraft Seiner Auferstehung und die Gemeinschaft Seiner Leiden und so seinem Tode gleichgestaltet werden, damit ich gelange zur Auferstehung von den Toten.«

Ich bin der Meinung, dass wir das nicht erfahren können, was wir nicht glauben. Ich denke immer noch, wir müssten Männer und Frauen, die sich mit einem durch- schnittlichen und gewöhnlichen Christentum abplagen, unterweisen und dahin bringen, dass sie im Glauben vorwärts schreiten und den geistlichen Sieg in Anspruch nehmen, den sie zuvor nicht gekannt haben.


Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Wenn wir auf dem rechten Weg sind, dürfen wir diesen Ausspruch der Weisheit Gottes auf uns beziehen. Das Thema des angeführten Kapitels ist der Gehorsam eines Sohnes gegenüber den Lehren seines Vaters und seine Wahl zwischen zwei Wegen: dem des Vaters für sein Kind und dem des trotzigen Kindes, dem breiten Weg, der ins Verderben führt.

Unsere Wahl ist getroffen. Obwohl wir oft versagten und ntreu waren, hat Gott uns doch auf dem «Pfad des Gerechten» bewahrt; wir können das nur feststellen und Ihn für Seine Treue loben. Wir haben also viel Grund zum Danken, und wird es in Zukunft nicht ebenso sein? «Ich will die Blinden auf einem Weg führen, den sie nicht kennen, und auf Pfaden leiten, die ihnen unbekannt sind; ich werde die Finsternis vor ihnen zum Licht machen und das Hügelige zur Ebene» (Jesaja 42,16).

Wir sollten uns nie an die Güte Gottes gewöhnen, sondern Seine Leitung zu erkennen wissen und sorgfältig befolgen. Auch sollten wir uns Zeit nehmen, immer wieder an die Zeichen Seiner Treue, die Beweise Seiner Gnade und die Früchte Seiner väterlichen Erziehung zurückzudenken. Seine Verheißung ist klar und deutlich: das Licht wird immer heller leuchten, bis es in der Herrlichkeit zur Vollendung kommt. O laßt uns nie im Gehorsam nachlassen, nie vom Weg abweichen, sondern uns vor allen Nebenwegen fürchten, und laßt uns wachsam sein! Die Schwierigkeiten, die es stets auf dem Pfad des Gerechten gibt, dürfen uns nicht aufhalten. Neben dem Weg Gottes sind die Fallen des Versuchers ausgelegt, der uns vom geraden Pfad weglocken will. Da heißt es kämpfen und widerstehen! Unser himmlischer Vater läßt uns dabei erleben, daß Seine Kraft und Seine Verheißungen herrliche Wirklichkeit sind.

Als Gott durch die Urgemeinde die Offensive in der Heidenwelt begann, stieß Er sie wie einen Keil dort hinein. Immer weiter drang sie vor in die furchtbaren Mächte, die sich Seinem Reich widersetzten. Wenn wir für Gott kämpfen, sind wir ein kleiner Teil dieses Keils, den Gott in die feindlichen Reihen hineinstößt. Die Finsternis muß dem Licht weichen, diesem Licht, das auf unserem Pfad immer heller leuchtet, bis zur Herrlichkeit des Himmels.


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Der Pfad der Gerechten ist wie das glänzende Morgenlicht, das stets heller leuchtet, bis auf den vollen Tag

Er, der da hieß das Licht aus der Finsternis hervorleuchten, hat einen hellen Schein der Erkenntnis Gottes in unser Herz gegeben. Anfänglich nur ein leises Aufleuchten, nimmt das Licht Gottes in der Seele immer mehr zu; es offenbart uns Ihn und unser eigenes Wesen, bis wir so nahe zu Ihm herangezogen werden, dass sich unser Leben statt um uns selbst, nur um Ihn dreht.

Dies zunehmende Licht kann auch auf die Beziehungen des Kindes Gottes zu anderen angewandt werden. Zuerst zeigt es sich in kleinen Beweisen der Liebe an Kindern oder Armen; aber der Kreis erweitert sich, bis aus dem anfänglichen Schimmer der Dienstwilligkeit, die Liebe hervorbricht wie die helle Sonne. Der Sonntagsschullehrer wird zum Prediger; der Besucher der Armen und Kranken zum Wohltäter der Menschheit; der Zeuge des Evangeliums in der Werkstatt, wird berufen zu zeugen auf dem großen Schauplatz der Welt. Hierzu gehört aber ein unwandelbarer Gehorsam gegen die leisesten Mahnungen und Winke Gottes.

Lasset uns die Vergleichung in ihrer zarten Schönheit noch näher betrachten: Das Licht ist sanft und stille; kein Laut ist dabei hörbar; dies gilt auch von dem Einfluss der von geheiligten Seelen ausgeht. Ihr Leben wird zum Licht der Menschen, wie von dem Engel auf Bethlehems Fluren zuerst Licht ausstrahlte, ehe er die Hirten anredete. Gleich dem Golfstrom, der unser Klima statt eines winterlich rauen, zu einem gemäßigten macht, so beeinflusst ein heiliges Leben mit sanfter, unwiderstehlicher Segensmacht die Welt um uns her. Dass es auf Erden nicht noch viel schlimmer aussieht, kommt nicht sowohl von den heiligen Worten her, die an des HErrn Tage geredet werden, als von dem heiligen Leben mancher verborgener Gottesmenschen.