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Predigten zu Sprüche 27,7
Eine satte Seele zertritt wohl Honigseim
Der Honig wurde nicht gebraucht bei dem Opferdienste des HErrn. Sein süßer Geschmack mag ihn zum Sinnbild weltlicher Freuden gestaltet haben. Wie die Biene von Blume zu Blume fliegt und dort nippt von ihrem süßen Safte, so irrt das natürliche Herz in der Welt herum und sucht überall Befriedigung: nirgends lässt es sich lange nieder; aber aus den verschiedensten Quellen, die es anziehen, saugt es Süßigkeit. Eine weltliche Gesinnung wird am besten dadurch bekämpft, dass das Herz mit Besserem gesättigt wird. Sie satte Seele zertritt wohl den Honigseim. Wenn der verlorene Sohn das gemästete Kalb hat, wird er nicht länger nach den Träbern begehren, die die Säue fressen. Das junge Mädchen, dem echter Schmuck geschenkt wird, wirft den falschen weg; und ist der Knabe zum Mann herangewachsen, so hat er keinen Geschmack mehr für das kindische Spielzeug, das ihm einst so wichtig war. Dies ist die Bedeutung des alten Spruches: „Liebe Gott und dann tue was du willst.“ Wo in einer Gemeinde der Geist der Welt überhand nimmt, so kann man dessen gewiss sein, dass die Seelen nicht zu der reich besetzten Tafel geführt werden, die Gott uns bereitet hat.
Wir erinnern uns hier der Worte, die der Psalmist auf das Wort Gottes anwendet: „Süßer denn Honig und Honigseim.“ Wenn dein Herz erfüllt ist mit Gott und seiner heiligen Wahrheit, so werden die Dinge dieser Welt ihren Reiz verlieren. Kennst du diese alles verzehrende Liebe Jesu? Wir können wenigstens darnach verlangen, sie kennen zu lernen, und uns dem heiligen Geiste aufschließen, damit Er sie in unsere Herzen ausgieße. O dass wir davon erfüllt würden! Erfüllt von dem überschwänglichen Leben, von dem der HErr spricht, von der unaussprechlichen Freude, dem Frieden, der höher ist, denn alle Vernunft – mit einem Worte von Jesu, dem höchsten, besten Gut!