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Predigten zu Sprüche 23,23
Zitate von Watchman Nee anzeigen
"Kaufe dir Wahrheit und verkaufe sie nicht wieder, Weisheit und Zucht und Einsicht."
Lügen bekommt man beinahe umsonst. Sie sind billig und überall massenweise zu haben. Für die Wahrheit dagegen muss man immer einen Preis zahlen. Da ist zunächst der Preis der Demut, denn die Bescheidenen sind es, denen von Gott Erleuchtung gegeben wird: Wer Wahrheit zu erwerben versucht, ohne sich selbst zu erniedrigen, wird keine bekommen. Der zweite Preis heißt Geduld. Rasche Urteile und ungeduldige Entscheidungen haben mit göttlicher Erleuchtung wenig zu tun - sie wird nur denen zuteil, die auf Gott harren. Und vor allem gibt es den Preis des Gehorsams. "Wenn jemand seinen Willen tun will, wird er erkennen." Bedingungsloser Gehorsam ist unerlässlich, wenn wir Gottes Willen und Gottes Wege erkennen wollen. Gehört unser Glaube zu der billigen, bequemen Sorte, die nichts zahlt? Oder sind wir bereit, ihn auf Gottes Wahrheit zu gründen, gleichgültig, wieviel es uns kostet, an diese Wahrheit heranzukommen?Zitate von William MacDonald anzeigen
"Kaufe Wahrheit und verkaufe sie nicht."
Man muss oft etwas dafür hergeben, wenn man die Wahrheit Gottes haben will, und wir sollten bereit sein, diesen Preis zu zahlen, was es auch sein mag. Und wenn wir die Wahrheit einmal bekommen haben, dann sollten wir sie auch nie wieder loslassen.
Nun ist der Vers nicht so streng wörtlich zu verstehen, dass wir so viele Bibeln und christliche Bücher wie nur möglich kaufen müssten, sie aber unter keinen Umständen wieder verkaufen dürften. Die Wahrheit kaufen bedeutet hier vielmehr, große Opfer auf sich nehmen, um Kenntnisse über Gott und Seine Grundsätze zu erwerben. Das kann einem beispielsweise die Feindschaft der eigenen Familienmitglieder eintragen, den Verlust der Arbeitsstelle bedeuten, oder die Trennung von früheren religiösen Bindungen, finanzielle Verluste oder auch körperliche Misshandlungen mit sich bringen.
Die Wahrheit verkaufen, bedeutet, faule Kompromisse zu schließen oder sie ganz preiszugeben. Dazu sollten wie niemals bereit sein.
Arnot schreibt in seinem Buch "Die Kirche zu Hause" : "Es ist eine allgemeine Regel in der Natur des Menschen, dass das, was mit Leichtigkeit kommt, auch mit Leichtigkeit wieder geht. Was wir aber durch einen schweren Kampf errungen haben, das halten wir auch energisch fest, sei es nun unser Vermögen oder auch unser Glaube. Die Menschen, die ohne nennenswerte eigene Sorgen und Mühen zu einem großen Reichtum gekommen sind, vergeuden ihn oft und sterben schließlich in Armut. Es ist dagegen selten, dass ein Mensch, der ein Vermögen durch riesige Anstrengungen erworben hat, diesen schwer errungenen Reichtum einfach verschwendet. Genauso geht es dem Christen, der seinen Weg zum Glauben erkämpft hat. Falls er durch's Feuer und durch's Wasser gehen musste, um diesen Platz des Reichtums zu finden, wird er dies köstliche Erbe auch nicht leichtfertig wieder aufgeben."
Zu allen Zeiten haben sich heilige Menschen von ihren Familien, ihrem Ruhm und ihrem Vermögen abgewandt, um durch die enge Pforte einzugehen und auf dem schmalen Pfad zu wandern. Wie der Apostel Paulus haben sie alles andere für wertlos gehalten im Vergleich zu der Herrlichkeit der Erkenntnis Jesu Christi, des Herrn. Wie Rahab haben sie auf die Götzen des Heidentums verzichtet und den Herrn als den einzig wahren Gott anerkannt, selbst wenn es so aussah wie Verrat an ihrem eigenen Volk. Wie Daniel haben sie sich geweigert, die Wahrheit zu verkaufen, selbst wenn das für sie bedeutete, in den Feuerofen geworfen zu werden, der so heiss war, dass man sogar Eisen darin hätte schmelzen können.
Wir leben heute in einer Zeit, in der der Geist des Martyriums weitgehend verlorengegangen ist. Die Menschen würden eher ihren Glauben aufgeben, als für ihn zu leiden. Die Stimme des Propheten kann man nirgends mehr hören. Der Glaube ist schlaff. Feste Überzeugungen des Glaubens werden als Dogmatismus verurteilt. Und um das Bild der großen Einigkeit nicht zu stören, sind die Menschen auch bereit, grundlegende Lehren aufzugeben. Sie verkaufen die Wahrheit und kaufen sie nicht.
Aber Gott wird immer einige auserwählte Menschen haben, die den verborgenen Schatz der Wahrheit so hoch schätzen, dass sie bereit sind, alles, was sie haben, zu verkaufen, nur um diese Wahrheit zu erhalten; und wenn sie sie erworben haben, sind sie nicht mehr bereit, sie zu irgendeinem Preis wieder herzugeben.
Zitate von Adolf Schlatter anzeigen
Kaufe Wissen! Das wäre nicht dieselbe Mahnung wie die, die dieser Spruch uns gibt. Freilich muss uns Wissen zufließen, damit Wahrheit unser Eigentum werde, und die Mahnung: erwirb Wissen und mühe dich darum, hat guten Sinn. Nun muss uns aber noch etwas Größeres gelingen, nämlich dies, dass uns unser Willen in die Wahrheit führt. Viel Wissen kann uns auch mit viel Unwahrheit belasten, und dies geschieht dann, wenn in uns die Risse entstehen, die das zerspalten, was nur geeint uns ins rechte und fruchtbare Leben helfen kann. Die Wahrheit kommt nicht aus uns heraus, sondern wird uns durch das zugetragen, was uns gezeigt wird. Das haben wir aber nicht nur zu sehen, sondern auch mit unserem eigenen Urteil zu erfassen. Hier kann ein Riss entstehen, der uns tief verwunden kann. Das Sehen und Begreifen ist aber nicht das einzige, was uns mit dem Wissen zuteil wird. Denn es wird uns dazu gegeben, damit wir wollen und handeln, und an dieser Stelle kann wieder ein Riss entstehen, der uns inwendig entzweit. Dann erst ist die Wahrheit bei uns eingekehrt, wenn sich ohne Bruch und Spaltung Glied an Glied in unserem inneren Leben aneinanderreiht. Mit jeder Verkrümmung geraten wir in die Unwahrhaftigkeit hinein. Deshalb wird es für uns ein hohes Ziel, Wahrheit zu empfangen und durch sie wahr zu werden. Ich will mich willig mahnen lassen: Kaufe sie um jeden Preis und verkaufe sie nicht um keinen Preis. Freilich ist sie wie alles Gute Geschenk der freien Güte und sie kommt zu mir wie das Licht und die Luft als mir dargereichte Gabe. Weil sie aber wirklich mir dargeboten wird, muss ich nach ihr greifen und ihr meine Liebe geben, damit sie mein eigen wird. Sie hat aber viele Feinde nicht nur um mich her, sondern auch in mir selbst, und es mag leicht geschehen, dass es mich hart ankommt, den Preis zu zahlen, mit dem ich sie erwerben kann. Ich müsste mit ängstlicher Sorge zweifeln, ob es mir wohl gelinge, diesen teuren Besitz zu gewinnen, gäbe es nicht eine Wahrheit, die über allen Wahrheiten steht und zu ihnen allen führt, die in der Mitte meiner Seele leuchtet und alles, was sie denkt und will, bestrahlt. Das ist der Aufblick zu Gott, die Erinnerung an den, aus dem und zu dem alle Dinge sind. Wenn die Gewissheit Gottes in mir befestigt ist, dann macht sie meinen Verkehr mit allem, sei es Sichtbares oder Unsichtbares, Natur oder Geist, der Wahrheit untertan. Ist mein Blick auf Gott gerichtet, so wird mir das Auge geöffnet, so dass ich die Dinge sehen kann, und mein Urteil geregelt, so dass es nicht fabeln und schwärmen kann. Dann ist es mir weiter verwehrt, mich zum Herrn der Dinge und Menschen zu machen, damit ich an ihnen meine eigensüchtige Macht bewähre, sondern ich empfange nun durch meine Lage meine Pflicht und meinen Dienst. Nun bin ich in die Wahrheit hineingesetzt.
Wo soll ich, Herr Christus, die Wahrheit kaufe, wenn nicht von Dir? Bei Dir ist mir der Ort bereitet, an dem ich Gottes gewiss zu werden vermag. Weil ich der Wahrheit bedarf und nach ihr verlange, komme ich als Dürstender zu Dir. Tue an mir nach Deiner Verheißung, die alle, die dürfen, zu Dir ruft. Amen.