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Predigten zu Sprüche 13,7
Die Sicht des Himmels von den Menschen und Dingen ist völlig anders als die Sicht der Erde.
Unser heutiger Text erinnert an die letzte Warnung, die der Herr an Seine Kinder richtet: «Denn du sprichst: Ich bin reich und habe Überfluß, und mir mangelt es an nichts!» (Offenbarung 3,17). Wo dieser Geist der Selbstzufriedenheit und Selbstgenügsamkeit herrscht, fühlt man sich beruhigt und hält sich für reich, reich an Selbstgerechtigkeit ... In Wirklichkeit aber ist man arm, einsam und unbrauchbar. Der Herr sagt es und fügt hinzu, daß nichts weniger als ein Eingreifen seinerseits notwendig ist, damit Seine Kinder zur Wirklichkeit erwachen, Seinen Rat befolgen und sich Augensalbe kaufen, damit sie sehend werden. Was lehrt uns aber das Wort: «Ein anderer stellt sich arm und besitzt doch viel»? Gewiß nicht die Auslöschung der Persönlichkeit. Nein, wir sollen uns aus Liebe zum Herrn Jesus und zu den Menschen bewußt und ganz Gott ausliefern und echte Selbstverleugnung üben, damit andere Menschen gesegnet werden. Wir sollen wirkliche Opfer bringen und nicht eigene Interessen im Auge haben, damit andere durch uns reich werden.
Solche Entscheidungen zur Hingabe und Weihung werden nicht in der Öffentlichkeit, sondern im Verborgenen gefaßt, tief im Herzen und im Gewissen, in der Gegenwart Gottes und im Licht geistlicher, ewiger Werte. Das bedeutet Herzensentschlüsse, die aus Liebe zu Ihm gefaßt werden, an einer Weggabelung, dort, wo andere den breiten Weg wählen.
Davon hat Jesus Christus ein Beispiel gegeben, der, «obwohl er reich war, um euretwillen arm wurde, damit ihr durch seine Armut reich würdet » (2. Korinther 8,9). Das erwartet Gott von uns, und dadurch werden wir, wie Paulus es in 2. Korinther 6,10 ausdrückt, «Arme, die viele reich machen».
Nur ein Leben, das diesen Preis bezahlt hat, kann andere bereichern und der Welt die herrliche Gabe der Gnade Gottes bringen. Der Geist Jesu Christi, der uns dazu treibt, ist eine wirkliche, obschon verborgene Kraft, und wenn Er auf diese Weise in uns wirkt, werden die Menschen die Früchte sehen.