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Predigten zu Sacharja 11,7
Ich nahm zu mir zwei Stäbe: einen hieß ich Huld, den anderen hieß ich Eint racht
Des Propheten Beruf führte ihn zu den Armen des Landes: diese achteten auf ihn (Vers 11), und merkten, dass er ihnen des HErrn Wort bringe. Eines Tages erschien der Prophet unter ihnen mit zwei Stäben: Huld hieß der eine, und sollte darauf hinweisen, wie sehr Gott sein Volk liebe; Eintracht hieß der andere – anzudeuten, dass die Nation zu einem Ganzen verbunden sein sollte. Diese zwei Stäbe brach Sacharia, und zeigt damit an, dass Gott sich ein anderes Volk erwählen müsse, das sein Lob verkündigen solle; ferner, dass die Eintracht Israels aufgehoben werde. Als seine Zuhörer diese Ankündigung vernahmen, die ihm beinahe das Herz zerriss, da war ihre einzige Antwort diese, dass sie unter sich eine Kollekte veranstalteten, als Anerkennung seiner seelsorgerlichen Pflege; aber diese belief sich nur so hoch, wie ein guter Sklave geschätzt wurde (2. Mose 21,32). Welche schmähliche Heimzahlung der Tränen und Ermahnungen des Propheten! Alles dieses geschah als Vorbild auf unseren HErrn. Er verlangt darnach, seiner Kirche Huld zu erzeigen und sie einig zu sehen. Aber ach, wie bitterlich ist Er schon enttäuscht worden! Wie wehmütig hat Er die beiden Stäbe zerbrechen müssen! Wie kärglich ist sein Wert geschätzt worden! (Matth. 26,15). Das geschichtliche Gegenstück dieses Vorbildes vollzog sich während Jesu Abschiedsreden und bei dem schließlichen Verrat des Judas; auf geistlichem Gebiet wiederholt es sich Tag für Tag. O meine Seele, hast du Jesu Huld versäumt? Hast du seine Arbeit gering geschätzt? Bist du den Pharisäern gleich, die den Preis seines Blutes zum Ankauf des Töpfers Ackers verwendeten? (Matth. 27,6.7.10). Tue Buße, dass der gute Hirte nicht gezwungen werde, strengere Maßregeln zu ergreifen, und dich durch das Läuterungsfeuer gehen zu lassen.