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Predigten zu Römer 8,28

"Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach Vorsatz berufen sind."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum besten dienen."

Über etliche Stücke ist der Gläubige ganz im klaren. Er weiss z.B., dass Gott im Hinterteil des Schiffes sitzt, und das Steuer lenkt mitten im heftigen Sturm. Er glaubt, dass eine unsichtbare Hand das Fahrzeug der Weltgeschichte regiert, und dass Jehovah es leitet nach seinem Rat, wie wunderbar auch die Fluten der göttlichen Vorsehung wogen. Die sichere Erkenntnis beruhigt ihn über alles und bereitet ihn auf alles vor. Er schaut hinaus in die tobenden Wellen, und sieht die Gestalt Jesu einhergehen auf den Tiefen, und vernimmt seine Stimme, die ihm zuruft: "Sei getrost, ich bin es, fürchte dich nicht." Er weiss auch, dass Gott immer weise handelt, und weil er das weiss, ist er voll Zuversicht, dass ihm kein Unglück schaden und kein Missgeschick begegnen kann; dass nichts geschehen kann, was nicht kommen sollte. Er darf getrost sprechen: "Und sollte ich auch alles verlieren, was ich besitze, so ist's besser verlieren als behalten, wenn's Gottes Wille ist; das größte Unglück ist das Beste und Zuträglichste für mich, wenn's Gott so ordnet."Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum besten dienen."

Der Christ hält hieran fest, nicht wie wenn's eine blosse Einbildung wäre, sondern er weiss, dass es wirklich so ist. Alles hat bis jetzt zum besten gedient; die giftigen Stoffe, im rechten Verhältnis gemischt, haben die Heilung bewirkt. Der scharfe, sichere Schnitt des Messers hat das brandige Fleisch der Wunde entfernt und die Heilung erleichtert. Jede Schickung hat bis jetzt die wohltätigste, göttliche Wirkung geübt; und so wird des Gläubigen Herz durch den Glauben an Gottes allwaltende Obhut, an seine weise Regierung, an seine Macht, das Böse zum Guten zu wenden, fest und gewiss gemacht, und tüchtig gemacht, jeder Trübsal ergeben und vertrauensvoll zu begegnen, wie Er sie sendet. Der Gläubige vermag durch den Geist des Gottvertrauens zu beten: "Sende mir, was Du willst, mein Gott, solange es von Dir kommt; nie ward irgend einem Deiner Kinder Böses zuteil." Sei, Seele, ruhig, unverzagt, Wenn irgend dich ein Kummer plagt; Befiehl Gott deine Sachen! In aller Pein vertrau' allein Auf Ihn; Er wird's wohl machen


Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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GOTTES VORSEHUNG

Gott wendet regelmäßig und beständig alle Dinge, die sich in unserem Christenleben ereignen – selbst die vermeintlich schlimmsten Umstände und Begebenheiten, die er zuließ – zu unserem Besten. Dazu sagt man: Gottes Vorsehung in Aktion. Egal wie deine Umstände auch sein mögen – glücklich, wohlhabend und zufrieden; oder traurig, schmerzvoll, leidvoll und schwierig – letztendlich macht Gott, dass alle Dinge dir zum Guten und zum Segen mitwirken.

In seiner Vorsehung benutzt Gott „alle Dinge“, sowohl böse und unvorteilhafte als auch gute und hilfreiche Umstände, um dich so umzugestalten, wie er dich haben will. Wenn du mit dem Leben zu kämpfen hast, dann erinnere dich daran, was Gott dem Apostel Paulus versprach: „Meine Gnade genügt dir, denn meine Kraft kommt in Schwachheit zur Vollendung“ (2Kor 12,9). Dieses Versprechen gilt auch dir.


Autor: William MacDonald (* 07.01.1917; † 25.12.2007) US-amerikanischer Prediger der Brüdergemeinden
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"Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach Vorsatz berufen sind."

Dies ist einer der Verse, die uns dann am meisten Not bereiten, wenn unser Leben am schwierigsten ist. Solange der Wind sanft weht, können wir problemlos sagen: "Herr, ich glaube." Aber wenn die Stürme des Lebens kommen, schreien wir: "Hilf meinem Unglauben."

Und doch wissen wir, dass der Vers wahr ist. Gott lässt alle Dinge zum Guten mitwirken. Wir wissen es, weil die Bibel es sagt. Der Glaube macht es sich zu eigen, auch wenn wir es nicht sehen oder verstehen können.

Wir wissen, dass es wahr ist - aufgrund des Charakters Gottes. Wenn Er ein Gott unendlicher Liebe, unendlicher Weisheit und unendlicher Macht ist, dann folgt daraus, dass Er alles zu unserem Besten plant und wirkt.

Wir wissen, dass es wahr ist - aufgrund der Erfahrung des Volkes Gottes. In einem Andachtsbuch wird die Geschichte eines einzigen Überlebenden eines Schiffsunglücks erzählt, der auf eine unbewohnte Insel verschlagen wurde. Er konnte sich eine Hütte bauen, in der er alles verwahrte, was er von dem Wrack gerettet hatte. Er betete zu Gott um Rettung und suchte ängstlich den Horizont ab, um sich einem eventuell vorbeifahrenden Schiff bemerkbar zu machen. Eines Tages sah er zu seinem Schrecken seine Hütte brennen: alles, was er besass, ging in Flammen auf. Aber was wie das denkbar Schlimmste ausgesehen hatte, war in Wirklichkeit das Beste, was ihm hätte geschehen können. "Wir bemerkten ihr Rauchsignal" , sagte der Kapitän des Schiffes, das zu seiner Rettung kam. Wir wollen immer daran denken, dass dann, wenn unser Leben in Gottes Hand ist, "alle Dinge zum Guten mitwirken" .

Zugegeben, es gibt Zeiten, wo der Glaube wankt, wo die Last erdrückend und die Dunkelheit unerträglich scheint. In unserer Verzweiflung fragen wir uns: "Wie kann aus dieser Situation je Gutes entstehen?" Darauf gibt es eine Antwort. Das Gute, das Gott daraus wirkt, finden wir im nächsten Vers (Römer 8,29) - nämlich dass wir "dem Bilde seines Sohnes gleichförmig werden" . Es ist der Meißel des Bildhauers, der den Marmor weghämmert, um dadurch das Bild des Menschen hervorzubringen. Indem die Schicksalsschläge des Lebens alles Untaugliche an uns wegmeißeln, werden wir in Sein herrliches Bild verwandelt. Wenn wir also in den Nöten des Lebens absolut nichts Gutes finden können - dann doch dies eine: Verwandlung in das Bild Christi.


Autor: Hermann Friedrich Kohlbrügge (* 15.08.1803; † 05.03.1875) niederländischer reformierter Theologe

Ja, in Gottes Wegen wird es erfahren: der Mensch kann es so schief nicht setzen, dass Gott es für ihn nicht recht zu setzen wüsste; er kann es so krumm nicht machen, dass Gott es für ihn nicht grade machen wird. Gehe du deinen Gang, wie du nun mal kannst und bist, geht es dir um Gerechtigkeit, so wird Gott seinen Weg mit dir gehen und wird alle deine Dissonanzen in diese wohlklingendesten Akkorde verschmelzen lassen: Das hast du allein gekonnt. Es heiße die Sache, wie sie wolle, die Sünde sei, welche sie sei, das Elend auch noch so verflochten, die Not auch noch so verwickelt, die Angst auch noch so sehr alles verwirrend, der Schlamm, in welchen du versunken, auch noch so tief, dein Leiden auch noch so zahllos, dein Verlust auch noch so groß, so herzzerreißend, die Ungerechtigkeit auch noch so übermächtig, – wie fein, wie ganz fein wird er, der Himmel und Erde gemacht, es alles machen; wie wunderbar wird er's alles so kommen lassen, so lenken und fügen, dass deine Ungerechtigkeit seine Gerechtigkeit, dein Unglaube seine Treue, deine Not seine Erbarmung an's Licht bringen wird, so dass du heilig, lachen wirst und sagen: das hätte ich nie gedacht, dass Gott so gut, so treu, so gnädig war. Ja. Amen, er leitet seine Heiligen wunderbar.

Durch Trauern und durch Plagen,
durch Not, durch Angst und Pein,
durch Hoffnung und durch Klagen,
durch Sorgen groß und klein
bin ich, gottlob, gedrungen;
dies Jahr ist nun dahin:
Dir, Gott, sei Lob gesungen,
bewegt ist Herz und Sinn.


Autor: Dora Rappard (* 01.09.1842; † 10.10.1923) Schweizer Missionarin und evangelische Kirchenlieddichterin

"Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen."

Das ist ein wohlbekanntes aber ein wunderbares Wort. Glaubst du es? Glaubst du's in der täglichen Praxis, nicht allein in der Theorie? Alle Dinge dienen dir zum Besten, wenn du Gott liebst. O, so mache mit dieser einen Bedingung vollen Ernst! - Gott lieben heißt: ihn wollen, ihm als Heiland vertrauen, ihn zum König unseres Herzens, zum innigsten Freund, zum Führer unseres Lebens erwählen. Denen, die ihn also lieben, müssen alle Dinge zum Besten dienen.

Alle Dinge! Da ist gar nichts ausgeschlossen: Freude und Leid, Sonnenschein und Regen, gewaltige Hammerschläge der Trauer, kleine Nadelstiche der Verleumdung, Armut, Krankheit, Verlust, aber auch Wohlstand, Gesundheit, Gaben, alles wirkt zusammen zum Besten.

Was ist das Beste? Es wird in unserer Stelle angedeutet: wir sollen ähnlich werden dem Ebenbilde Jesu. Es ist kein Wunder, dass es dem großen Werkmeister so viel Mühe, auch so mancherlei Schläge kostet, um aus dem rohen Felsblock ein Denkmal seiner Gnade zu machen, zu seinem Lob. Schon hienieden merken wir beim Rückblick, dass Dinge, die wir als Verlust achteten, reiner Gewinn waren. Darum wollen wir allezeit, auch in der Trübsal, wissen, dass alle Dinge zum Besten dienen, und wollen unseren guten Herrn durch Glauben ehren.

Herr, mache mich zu Deinem treuen, tapferen Kind, das in der Trübsal nicht verzagt, sondern weiss, dass Du alles wohl machst.


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Zunächst muss einmal darauf aufmerksam gemacht werden, dass es sich hier nicht um eine tröstliche Vermutung handelt – was übrigens auch Unsinn wäre; denn eine Vermutung ist nie tröstlich –, sondern um eine felsenfeste Gewissheit derer, „die nach dem Vorsatz Gottes berufen sind".

Man hat sich oft den Kopf darüber zerbrochen, ob ein dunkles Geschehnis, ein schweres Erlebnis von Gott oder vom Teufel komme; ob es von Gott gewollt sei, oder ob es nur „zugelassen" sei von Ihm. Diese Frage ist für den geistlichen Menschen überflüssig geworden. „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen." Das ist schwer zu fassen. Es geschieht doch so viel, was uns zum Schaden ist. Wenn ein Jünger Jesu um seines Glaubens willen leiden muss – wenn in einer gläubigen Familie der Hausvater durch ein Unglück herausgerissen wird – das ist doch ein Schade!

Nein", sagt der Glaube, „es ist zum Besten." Das sagt der Glaube gegen alle Vernunft. Denn er kann es nicht beweisen. Er sagt es in der Hoffnung, dass es einmal am Tag Christi offenbar werden wird. Aber er sagt es in großer Gewissheit: „Wir wissen aber…" Dies „Aber" erklärt dem Augenschein und der rechnenden Vernunft den Krieg und fasst die Hand Gottes.

Wie getrost können wir sein: Nichts ist uns ein Schade. Amen.