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Predigten zu Römer 1,20
Knecht Jesu Christi! Dieses Wort steht im Widerspruch zur heutigen Zeit und zu den allgemein geltenden Ansichten, zu der Denkweise und den Bestrebungen der Menschen. Ein Knecht, wörtlich ein Leibeigener oder Sklave Jesu Christi – das sind verhaßte, verachtete Ausdrücke. Mußten die ersten Jünger nicht alle bereit sein, deswegen als Märtyrer im Amphitheater zu sterben, besonders Paulus, der Knecht Jesu Christi?... Und wir?
Leibeigene Jesu Christi tragen auch in unseren Tagen Seine Schmach und teilen die Schande Seiner Verwerfung. Sind wir uns bewußt, daß es in der Welt zwei Herren der Menschenseele gibt? Der erste ist Satan, der Rebell; der zweite ist Jesus Christus, der in diese Welt kam, nicht nur um uns zu retten, sondern auch um uns loszukaufen mitten aus dieser Welt, und uns dadurch zu Seinen Leibeigenen zu machen, die von der Macht Satans, ihres ersten Herrn, erlöst sind und ihrem zweiten Herrn als Zeugen dienen.
Leibeigene Jesu Christi haben – wie ihr Herr – in ihrem Aussehen nichts, was Gefallen erregen könnte (Jesaja 53,2). Aber in den Augen des Herrn haben Seine Leibeigenen die Schönheit der Ähnlichkeit mit Ihm an sich; sie gleichen Ihm in der stillen Hingabe ihrer selbst, die schließlich auch die härtesten Herzen anrührt und öffnet, so daß die Leibeigenen dieser Welt wünschen, wenn zuerst auch nur heimlich, ihre Stellung zu wechseln und diesen anderen Meister, Jesus Christus, kennenzulernen. Leibeigene Jesu Christi sind freiwillige Diener. Sie sagen wie der Sklave in 2. Mose 21,5: «Ich liebe meinen Herrn …; ich will nicht freigelassen werden!» Wir lieben Ihn, weil Er uns geliebt hat, und gehören freiwillig dem Herrn, der für uns gekreuzigt wurde.
Leibeigene Jesu Christi – dieser Name stammt aus einer anderen Welt als der heutigen; er kommt aus dem Heiligtum und bezieht sich auf die Ewigkeit. Ja, in der Ewigkeit werden diese Leibeigenen Jesu Christi in den Stand von Königen und Priestern erhoben! Die Leidensspuren auf ihrer Stirn werden dann gegen eine Krone ausgetauscht, die Wunden an ihren Händen gegen Palmen, und ihre Füße, die auch Schmerzensspuren tragen, werden endlich das unbeschreibliche Glück kennen, die Straßen aus reinem, durchsichtigem Gold betreten zu dürfen.