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Predigten zu Römer 11,33

"O Tiefe des Reichtums, sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes! Wie unausforschlich sind seine Gerichte und unausspürbar seine Wege!"

Autor: Watchman Nee (* 04.11.1903; † 30.05.1972) chinesischer Prediger
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"O welch eine Tiefe des Reichtums, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unerforschlich sind seine Entscheidungen und unausdenkbar seine Wege."

Immer wieder finden wir bei den Dienern Gottes, wie mitten in der lehrmässigen Darlegung seines Wortes plötzlich aus ihrem vollen Herzen die Anbetung hervorbricht. Besonders der Apostel Paulus zeigt das. In Römer 1 unterbricht er die erbarmungslose Darlegung der menschlichen Verderbtheit mit einem Ausruf des Lobpreises für Gott, den Schöpfer, "der gelobt sei in Ewigkeit" (Vers 25) und fügt ihm sein persönliches "Amen" an. Und in Kapitel 9 unterbricht er seine Rede über die geschichtlichen Vorteile Israels mit einem Lobruf auf Christus, "der da ist Gott über alles, gelobt in Ewigkeit" . Auch hier am Schluss des Kapitels finden wir die gleiche strahlende Spontanität. Nachdem er von Gottes Barmherzigkeit gegen die Hei85

den gesprochen hat und was deren Antwort sein werde, sagt er zum Abschluss: "Gott hat alle unter den Unglauben beschlossen, damit er sich aller erbarme" (11,32), und folgerichtig fährt er dann in Kapitel 12,1 fort: "Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, bei der Barmherzigkeit Gottes .. ." Aber nochmals schiebt Paulus einen staunenden Ausruf ein - es sind die Worte unseres Textes. Er kann seine Gefühle nicht zurückhalten: "Denn aus ihm und durch ihn und zu ihm hin sind alle Dinge. Ihm sei Ehre in Ewigkeit. Amen." Diese Art Unterbrechung wirft für Gott kein Problem auf.


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Gedanken über das wunderbare Geheimnis der Gottheit

Die christliche Theologie lehrt, dass Gott Seinem innersten Wesen nach unergründlich und unbeschreiblich ist. Ganz einfach ausgedrückt bedeutet das: Man kann Ihn weder erforschen noch verstehen, und Er kann uns nicht mitteilen, was Er ist. Diese Unfähigkeit liegt nicht bei Gott, sondern in den Beschränkungen unserer Geschöpflichkeit: »Warum fragst du denn nach meinem Namen? Er ist zu wunderbar!« Nur Gott kennt Gott in des Wortes umfassendster Bedeutung: »So hat auch niemand erkannt, was in Gott ist, als nur der Geist Gottes.« Gott ist Seinem Wesen nach im wahrsten Wortsinn einmalig. Das bedeutet: Nichts im Universum ist Ihm vergleichbar. Was Er ist, kann der Verstand nicht fassen, weil Er »völlig anders« ist, als was wir sonst erfahren haben oder je erfahren könnten. Der Verstand hat nichts, von dem er ausgehen könnte. Niemand hat je einen Gedanken entwickelt, von dem man zu sagen vermöchte, er beschreibe Gott, als höchstens im verschwommensten und unvollkommensten Sinn. Wenn Gott überhaupt erkannt wird, muss es auf andere Weise geschehen als durch die geschaffene Vernunft seiner Geschöpfe. In einer Abhandlung über die Dreieinigkeit schrieb ein weiser Mann: »Jede uns mögliche Aussage über Gott beschreibt höchstens eine Eigenschaft oder Tugend Gottes, aber nicht Ihn selbst. Eine richtige Vorstellung über Gott kann nur auf einem Weg erlangt werden: Wir müssen einsehen, dass Er jemand ist, dessen Eigenschaften und Großartigkeit unsere Verstandeskräfte so weit übersteigen, dass wir sie nicht zu denken vermögen.«


Autor: Adolf Schlatter (* 16.08.1852; † 19.05.1938) schweizer evangelischer Theologe und Professor fürs Neues Testament
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Von Gottes tiefem Reichtum, der für jede Not die Hilfe, für jedes Bedürfnis die Erfüllung und für jeden Fall die Heilung hat und sich nie erschöpft, hat Paulus deshalb gesprochen, weil für seinen weissagenden Blick am Juden und am Heiden dieselbe Gnade offenbar werden wird. Gottes Erbarmen ist nicht dadurch zu Ende, dass er es dem Heiden gibt, und erschöpft sich ebensowenig dadurch, dass er es dem Juden gewährt. Vielmehr ist Er für alle, die Ihn anrufen, reich. Das gibt die Geschichte der Menschheit und der Geschichte jeden einzelnen die aufsteigende Bewegung, die niemals enden kann. Denn Gottes Geben macht ihn nicht arm und den Schatz, den Seine Güte verwaltet, wird durch keine Offenbarung seiner Gnade leer. Ich habe viel empfangen und werde noch viel mehr empfangen. In dem, was die Christenheit erlebt hat, wird große göttliche Güte offenbar; sie hat aber noch viel Größeres vor sich. Unser irdisches Leben beschenkt uns reich und es ist ein köstliches Ding, dem Herrn für das zu danken, was uns im Maß unseres irdischen Lebens zuteil wird. Allein mit dem, was in diese Zeit hineingehört, ist nicht das Ende des göttlichen Vermögens erreicht. Was drüben liegt jenseits der Grenzen dieser Welt, das öffnet uns den Reichtum Gottes in neuer Weise und schenkt uns einen neuen Blick in Seine Fülle. Hier fließt der Quell, aus dem froher Mut zu schöpfen ist. Es wäre eine drückende Lage, wenn sich unser Leben abwärts neigte und mit dem Fortgang der Zeit ärmer werden müsste. Das muss aber nicht unser Schicksal sein. Gottes Reichtum hat eine Tiefe, die wir noch längst nicht ergründet haben. Darum warten neue Gaben auf uns.

Nun mache ich mein Herz munter, Dich, Vater, zu loben und lasse die Strahlen Deiner Gnade in mich hineinleuchten, dass keine Ecke in mir dunkel bleibe. Ich habe das Ende Deines Reichtums noch nicht geschaut und werde es in Ewigkeit nicht schauen. Wir werden alle Gnade um Gnade nehmen aus Deiner Fülle, die kein Ende hat. Amen.