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Predigten zu Richter 4,9
Zitate von Alfred Christlieb anzeigen
"Ich will mit dir ziehen aber der Preis wird nicht dein sein auf dieser Reise."
Israel blieb Gott ungehorsam. Es rottete die Kanaaniter nicht aus. Da ließ Gott die unterworfenen Völker so erstarken, dass sie Israel unterjochten und die furchtbare Drohung 4. Mose 33, 55 sich erfüllte: "Sie werden zu Dornen werden in euren Augen und zu Stacheln in euren Seiten." Wenn dann Israel schrie, erweckte Gott ihnen einen "Heiland", einen Richter, d. h. einen Menschen, der Israel aufrichtete, ihm zurechthalf. Von einem solchen Mann erzählt Richter 4. Er hiess Barak und war ein Mann des Glaubens und des Gebets. Zu seiner Zeit wurde Israel geknechtet durch den Kanaaniterkönig Jabin, der einen besonders tüchtigen Feldherrn hatte, namens Sisera. 900 eiserne Streitwagen mit Sichelmessern machten sein Heer zu einer für Israel unüberwindlichen Macht. Da rief Gott den Barak auf, eine Streiterschar zu sammeln und das Joch Jabins abzuschütteln. Aber - Baraks Glaube reichte nicht hin, den Kampf aufzunehmen! Nun hatte Gott in Israel noch andere übrigbehalten, die ein Glaubens- und Gebetsleben führten. Sie versammelten sich um eine Prophetin namens Debora. Diese wackere Frau sandte Boten zu Barak und ließ ihm sagen: "Hat Gott dir nicht befohlen:"Geh hin, ich will Sisera in deine Hand geben?"Barak antwortete:"Nur wenn du mit mir ziehst, will ich gehen!" Es kam bei Barak etwas zum Vorschein, was auch uns öfter Not macht. Gottes klarer Befehl, sein Wort allein genügt uns nicht. Wir möchten noch Rückhalt und Schutz von Menschen haben, statt es auf Gottes Wort allein zu wagen. - Debora ist damals um der Sache willen mit in den Kampf gezogen. Gott gab Barak auch den Sieg über Sisera. Aber dem Barak wurde das schönste Blatt aus dem Siegeskranz herausgebrochen. - Dass doch unser Glaubens- und Gehorsamsleben allein auf dem Herrn und seinem Wort ruhte.Der Preis wird nicht dein sein auf dieser Reise
Barak zog die ihn begeisternde Begleitung Deboras, der unsichtbaren aber gewissen Hilfe des allmächtigen Gottes vor. Jehovah hatte ihm befohlen, seine Streitkräfte an dem Bache Kison zu sammeln, und Er hatte verheißen, Sisera in seine Hand zu geben. Er aber schien unfähig, sich dieser hohen Stellung anzupassen. Wenn er nur Debora neben sich haben könnte, dann wollte er gehen, sonst aber nicht. Im 11. Kapitel des Hebräerbriefes wird er unter den Glaubenshelden aufgezählt; aber sein Glaube ruhte mehr auf Deboras Stellung zu Gott, als auf seiner eigenen; deshalb wurde ihm der Siegeskranz versagt an jenem großen Schlachttage. Es ist das Kennzeichen des fleischlichen Christen, dass er nicht selbst mit Gott verkehren kann, sondern notgedrungen sich der Gebete, der Worte, der Leitung anderer, als Mittelspersonen, bedienen muss. Barak musste Debora haben. Glaube war zwar da: aber er war sehr geschwächt durch die menschliche Vermittlung, an die er gebunden war. Solche werden nicht zu den „drei Ersten“ gerechnet unter des Königs Helden. Gott kann sie nicht ehren wie jene, die ihre Hoffnung ausschließlich auf Ihn setzen und von Ihm die Hilfe erwarten. „Wer Mich ehrt, den will Ich auch ehren; wer aber Mich verachtet, der soll wieder verachtet werden.“
Wenn Gott dich heißt allein an eine Arbeit gehen, so gehorche unbedingt; gehe um jeden Preis. Wage es, allein zu stehen, wenn Gott mit dir ist. In solchen Stunden erfahren wir, was Jesus verheißt: „Wer zu diesem Berge spräche: Hebe dich und wirf dich ins Meer, und zweifelte nicht in Seinem Herzen, sondern glaubte, dass es geschehen würde, was er saget, so wird es ihm geschehen, was er saget.“ Wenn du aber nicht glaubst. So kann dein Unglaube Gottes Treue nicht aufheben. Er kann sich nicht verleugnen: Er wird dennoch Israel erlösen.