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Predigten zu Richter 3,20
Ich habe Gottes Wort an dich
1. Gottes Botschaften sind oft geheimnisvoll
Als Eglon überzeugt war, dass Ehud ihm eine göttliche Botschaft zu bringen habe und dass diese nur im Geheimen könne ausgerichtet werden, so gebot er ganz furchtlos seinem ganzen Gefolge, das Audienzzimmer zu verlassen. In gänzlicher Einsamkeit übergab alsdann der eine dem anderen die Botschaft des Todes. So gibt es auch zuweilen in unserem Leben Augenblicke, wo Gottes Boten uns geheime Aufträge auszurichten haben und niemand sich einmischen oder unterbrechen darf.
2. Gottes Botschaften müssen mit Ehrfurcht aufgenommen werden
Auf die Anrede Ehuds: „Ich habe Gottes Wort an dich,“ erhob sich Eglon von seinem Stuhl. Dies war ein Zeichen der Achtung, die Stellung der Aufmerksamkeit. In ähnlicher, heiliger Scheu sollten wir stets der Offenbarung des göttlichen Willens harren.
3. Gottes Botschaften treffen uns oft von unerwarteter Seite
Ehud war links; daher hing sein Schwert auf der rechten Seite und er schien unbewaffnet zu sein. Niemand hätte das Schwert anderswo als auf seiner linken Seite gesucht; deshalb ward ihm ohne Bedenken der Zutritt zum Könige gewährt. So schritt auch Nathan auf David zu, der seine Sünde unentdeckt wähnte, und sprach: „Du bist der Mann.“ Solche Überraschungen sind uns Sündern sehr heilsam.
4. Gottes Botschaften sind scharf wie ein zweischneidiges Schwert
Ein türkischer Säbel ist scharf auf der einen und stumpf auf der anderen Seite, während ein zweischneidiges Schwert durchschneidet. Gottes Wort dringt durch, einem zweischneidigen Schwert gleich, bis in die innersten Falten unsers Wesens; es scheidet Seele und Geist, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens. Wenn dann der Eglon des alten Menschen seine Todeswunde erhalten hat, dann wird die helle Posaune der Freiheit geblasen von Hügel zu Hügel.