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Predigten zu Richter 2,18
Der HERR erweckte ihnen Richter
Dies war besser als nichts; ja besser war sogar dieser zeitweilige Schimmer einer Erlösung, als das Herabsinken zu eintöniger Knechtschaft. Aber wie viel herrlicher wäre es gewesen, wenn die Geschichte des Volkes Israel ein steter Fortschritt gewesen wäre, von einem Siege zum anderen, gleich der aufgehenden Sonne bis zum völligen Tage! Durch Gottes Gnade und Barmherzigkeit durften die Richter von Zeit zu Zeit Ruhe schaffen; aber die Untreue und Sünde des Volks war daran Schuld, dass sie nicht immerdar erlöst wurden.
Dieses schwankende Leben ist allzu oft die Erfahrung der Kinder Gottes. Wir haben unseren Gideon, Barak und Simson; Zeiten der Erweckung, Zeiten tiefer, der seligender Erfahrung, die dann wieder von Erschlaffung und Rückfall gefolgt werden; Zeiten, da die Flut der Gnade in unserer Seele hoch steigt, um dann von der Ebbe, mit ihren langen Strecken Wüstensandes, aufs neue trocken gelegt zu werden. Danke Gott für die Richter; aber schaue aus nach den Königen, nach David und Salomo, Josia und Hiskia, – ja, nach dem Reich des großen Königs.
Die Tage der Richter waren solche, da kein König war in Israel. Das wechselhafte in unserer Erfahrung kommt oft daher, das; wir vergessen, die Königswürde Jesu anzuerkennen. Wir dienen anderen Göttern – den Göttern der uns umgebenden Völker; den Götzen des Geldmarktes, der Kunst, der Kriegsmacht und der Politik. Die Ziele und Bestrebungen der Weltmenschen, der Gottlosen, nehmen unsere Gedanken zu viel ein und beherrschen unsere Handlungsweise. Wehe uns! Ist es da zu verwundern, dass Gott uns nun viel Bitterkeit ernten lässt? Er ruft uns zu sich zurück, so oft Er kann; aber Er wollte so gern ein dauerndes Werk des Heils und der Befreiung an uns tun. O lasset uns Ihm doch gern Sein volles Recht einräumen, „auf Seinem Stuhl zu sitzen und zu herrschen!“