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Predigten zu Richter 15,13
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„Nur!" Ihr müßt auf das Wörtlein „nur" achten! Da steht der Held Simson. Er ist ein Geweihter des Herrn. Er hat es gewagt, in einer geistlich matten und toten Zeit dem Rufe Gottes zu folgen, mit der gottentfremdeten Welt der Philister zu brechen und die Verheißungen des Herrn zu glauben. Und ihm gegenüber stehen 3000 Männer. Sie sind auch aus Gottes Volk, aus Israel. Sie gehören zur Kirche des Alten Bundes. Aber für sie ist der Herr keine Wirklichkeit. Sie können nicht glauben und beten. Sie wissen nichts von der Kraft des Herrn. Aber auch nichts von Tränen der Buße. Sie sind tote Namenchristen. Darum freuen sie sich nicht über Simsons Stellung. Sie halten es für Schwärmerei, so ernst zu machen mit dem Herrn. Stehen sich in der Christenheit nicht allezeit diese zwei Gruppen gegenüber? Und ist zahlenmäßig das Verhältnis nicht immer 3000:1 ?
Die 3000 Männer sind erregt über Simson. So wird es wohl immer sein, wenn ein junges Menschenkind ernst mit dem Herrn macht. Das regt die unerweckten Christen seltsam auf. Sie halten das für eine Anmaßung. Es heißt dann: „Willst du besser sein als wir?" Und sie fürchten namentlich, das könne den Frieden stören, den man mit der Welt gemacht hat. O gewiß! Diese Furcht ist berechtigt. Teufel und Welt werden herausgefordert, wenn sich ein Mensch von Herzen zum Herrn bekehrt. Da kommen die Dreitausend. Sie wollen nichts Böses. O nein! Sie wollen Simson „nur" in der Philister Hände geben. Er soll — wie sie — dem Geiste dieser Welt Untertan werden. Nur das. Dann ist alles gut. Aber da eben heißt es: „Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele?" Ihr Geweinten des Herrn, seid auf der Hut! Amen.
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Es ist, als wenn zwischen den Zeilen vom Simson geschrieben stünde: „Da kam er zu sich." Dieser „Geweihte des Herrn", den Gott zu großen Dingen ausersehen hatte, ist hier in einer schmachvollen Lage. Willenlos hat er sich binden und mitschleppen lassen von den „3000 Mann aus Juda". Ein Geweihter des Herrn in den Fesseln der Welt! Ist das nicht ein trauriges Bild? Aber wir brauchen uns nur umzusehen, dann haben wir dieses Bild überall vor uns. Ja, vielleicht ist damit unser eigenes Elend geschildert. Da hat man einmal den Ruf des guten Hirten vernommen. Man hat es geglaubt und erfaßt: „Ich glaube, daß Jesus Christus sei mein Herr, der mich verlorenen und verdammten Menschen erlöst hat, erworben und gewonnen von allen Sünden, vom Tode und von der Gewalt des Teufels; nicht mit Gold oder Silber, sondern mit Seinem heiligen teuren Blut und mit Seinem unschuldigen Leiden und Sterben, auf daß ich Sein eigen sei..."
Ja, man hat es geglaubt und erfaßt. Aber — dann kam die Welt und legte einem die Stricke an. Und schließlich ließ man sich mitschleppen vom Geist der Welt. Und nun ist man gebunden von ihrem Sorgengeist, ihren Unehrlichkeiten, ihrem Lügenwesen, ihrer Unsauberkeit. Simson erlebte den Augenblick, wo er zu sich kam; wo er erkannte, daß die Ketten der Welt eine Schmach sind für freie Kinder Gottes. Diese Beschämung war die erste Wirkung des Heiligen Geistes, der über ihn geriet. So kam auch der „verlorene Sohn" (Luk. 15) zu sich und zerriß die Ketten. O wie heilsam ist solche Beschämung! Sie ist der Anfang einer neuen Freiheit im Heiligen Geist. Amén.