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Predigten zu Psalm 84,11
"Denn der HERR, Gott, ist Sonne und Schild; Gnade und Herrlichkeit wird der HERR geben, kein Gutes vorenthalten denen, die in Lauterkeit wandeln."
Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Der Herr gibt Gnade und Ehre."
Gütig und gnädig ist der Herr in allem seinem Wesen, Geben ist seine Lust. Seine Geschenke sind über alle Begriffe köstlich und werden uns so frei gewährt, wie das Licht der Sonne. Er gibt Gnade seinen Auserwählten, weil Er's also will, seinen Erlöseten um seines Bundes willen, den Berufenen um seiner Verheißung willen, den Gläubigen, weil sie darum bitten, den Sündern, weil sie ihrer bedürfen. Er gibt seine Gnade reichlich, rechtzeitig, beständig, bereitwillig, nach seiner unumschränkten Macht; Er erhöhet den Wert seiner Geschenke ums doppelte durch die Art, wie Er sie darreicht. Er gewährt jegliche Gnadenerweisung den Seinen frei und umsonst: Trost, Bewahrung, Heiligung, Leitung, Unterweisung, Hilfe; dies alles giesst Er großmütig und ununterbrochen aus in unsre Seelen, und mag auch kommen, was da wolle, so fährt er allezeit fort, also zu tun. Krankheit mag uns beschleichen, aber der Herr schenkt uns Gnade; Armut kann uns überfallen, aber gewisslich wird uns Gnade zuteil; der Tod muss über uns kommen, aber in der dunkelsten Stunde zündet die Gnade ihren Leuchter an. Lieber Freund, wie köstlich ist's, wenn die Jahre vorüberziehen, und das Laub fällt, dass wir eine so unverwelkliche Verheißung besitzen, wie die: "Der Herr gibt Gnade."Er ist es wert, dass man Ihn ehrt; Die Liebe, die mit Gnade krönt, Hat ewig uns mit Gott versöhnt." Das Wörtchen und in unsrer Stelle ist ein diamantener Nagel, der die Gegenwart mit der Zukunft unauslöslich zusammennietet: Gnade und Ehre sind stets beisammen. Gott hat sie verbunden, und niemand kann sie trennen. Der Herr versagt einer Seele, der Er freies Leben in seiner Gnade geschenkt hat, die Herrlichkeit niemals; die Herrlichkeit ist nur Gnade im Feierkleid, Gnade in vollster Blüte, Gnade in reifster und vollendetster Frucht. Wie bald wir solcher Ehre teilhaftig werden, weiss niemand. Vielleicht erblicken wir die heilige Stadt noch vor Ende dieses Monats; aber sei die Frist auch länger oder kürzer, so werden wir dennoch in einer Kürze verherrlicht. Ehre, himmlische Herrlichkeit, ewige Ehre, Ehre Jesu, Ehre des Vaters: das will der Herr seinen Auserwählten allen schenken. O, seltene Verheißung eines treuen Gottes!