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Predigten zu Psalm 78,26
Zitate von Charles Haddon Spurgeon anzeigen
Winde schlafen, bis Gott sie aufweckt; aber dann antworten sie wie Samuel: »Hier bin ich! Du hast mich gerufen.« Wären wir auch nur halb so gehorsam wie die Winde, so wären wir viel weiter, als wir jetzt sind.
Ohne Glauben ist das Leben nichts. In der Wüste hin- und herzuziehen, wäre tatsächlich völlig unnütz gewesen, wenn der Unglaube sie von dem verheißenen Land ausgeschlossen hätte. Es war richtig, dass alle, die nicht der göttlichen Sinngebung entsprachen und ihrem Gott ungehorsam waren, sinnlos dahinleben und vor der Zeit unzufrieden und ungesegnet sterben sollten. Die ihre Tage in Sünden vergeudeten, hatten wenig Grund, sich darüber zu wundern, wenn Gott ihr Leben abkürzte und ihnen schwor, sie würden nicht in die von ihnen verachtete Ruhe eingehen. Ermüdende, quälende Märsche, die doch zu keinem Ruheort führten, waren alles, was sie hoffen durften. Unzählige Gräber säumten Israels Weg, und wenn jemand gefragt hätte: »Wer hat diese getötet?«, musste die Antwort lauten: »Sie konnten wegen ihres Unglaubens nicht hineinkommen. « Zweifellos ergibt sich viel Verdruss und Versagen in so manchem Leben daraus, dass es völlig vom Unglauben durchtränkt und von bösen Leidenschaften durchsetzt ist. Niemand lebt so fruchtleer und elend wie solche, bei denen sich Gefühl und Augenschein über den Glauben hinwegsetzen und bei denen Verstand und Begierden mächtiger sind als ihre Gottesfurcht. Unsere Tage gehen schon im gewöhnlichen Strom der Zeit schnell genug dahin; aber Gott kann das noch in bitterer Weise beschleunigen, so dass wir fühlen, wie der Kummer uns das Herz abfrisst und einem Krebs gleich unser ganzes Sein verschlingt. Das war die Strafe für das rebellische Israel. Gebe der Herr, dass es nicht unsere wird.
Sie waren oft genug widerspenstig; sie waren darin so beständig wie Gott in Seiner Geduld. Was uns angeht: Wer könnte seine Verirrungen zählen? Welches Buch könnte alle unsere Widerspenstigkeiten fassen? Die Wüste war ein Ort, um Abhängigkeit zu zeigen, wo die Stämme ohne Gottes Unterstützung hilflos waren, doch sie schlugen die Hand, von der sie lebten, während sie dabei war, sie zu speisen. Besteht da nicht Ähnlichkeit zwischen ihnen und uns? Treibt es uns nicht die Tränen in die Augen, wenn wir wie in einem Spiegel uns selbst erkennen? Ihre Herausforderungen bewirkten etwas; Gott waren sie nicht gleichgültig. Von Ihm wird gesagt, es hätte Ihn geschmerzt. Seine Heiligkeit konnte keine Freude an ihren Sünden finden, Seine Gerechtigkeit nicht an ihrem unrechten Verhalten und Seine Wahrheit nicht an ihrer Falschheit. Wie muss es den Gott der Liebe geschmerzt haben! Doch auch wir haben den Heiligen Geist betrübt, und Er hätte sich uns schon lange entzogen, wäre Er nicht Gott, sondern ein Mensch. Wir leben in der Wüste, wo wir unseren Gott brauchen; machen wir doch keine Sündenwüste daraus, indem wir Ihn betrüben!