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Predigten zu Psalm 34,7
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Beim Gebet hängt so viel von der rechten Herzensstellung ab. Als der Herr Jesus am Kreuz hing, riefen beide Übeltäter, die mit Ihm gekreuzigt waren, Ihn an. Der eine forderte frech und höhnisch: „Bist du Christus, so hilf dir selbst und uns!" Der redete, als hätte er ein Recht, etwas zu fordern. Und während er forderte, sprach doch aus jedem Wort der Unglaube. Es war, als wenn er sagen wollte: „Ich will dir, Herr Jesus, mal eine Gelegenheit geben, Glauben zu wecken oder doch dich beliebt zu machen. Aber ich vermute, es wird wohl nichts werden."
Auf dieses Gebet hat der Herr nicht geantwortet. „Da dieser Stolze rief, hörte der Herr nicht und ließ ihn in allen seinen Nöten." So könnten wir sinngemäß das Psalmwort umkehren.
Auf die Forderungen ungebeugter Herzen antwortet der Herr mit Schweigen. Aber dem anderen Schächer, der gebeugten Herzens Ihn anrief, öffnete Er die Tore des Himmelreichs. „Da dieser Elende rief, hörte der Herr und half ihm aus allen seinen Nöten."
Darauf kommt alles an, ob wir klein geworden sind in unseren eigenen Augen. Darauf sieht Gott, ob einer zerschlagenen und elenden Herzens ist. Das freche, stolze Reden des Pharisäers im Tempel war ein vergebliches Reden. Aber das Rufen aus der Tiefe eines Sünderherzens, das Gebet des Zöllners: „Gott sei mir Sünder gnädig!" ward erhört. Die Gebete aus der Tiefe hört unser Gott gern. Amen.
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Es gibt sehr viele Menschen, die überall zu erzählen wissen, wie das Christentum sie enttäuscht habe. „Ich habe auch einmal gebetet", heißt es da, „aber es hatte doch keinen Wert."
Hier im Psalm 34 erzählt David von gegenteiligen Erfahrungen. Er berichtet von wunderbaren Gebetserhörungen. Und wir tun gut, auf solche Berichte zu hören; denn da können wir lernen, wie man recht beten soll. „Ich rief", sagte David.
Das ist etwas sehr Wichtiges. Er wünschte nicht nur etwas. Er gab auch nicht diesen Wünschen nur eine allgemeine Richtung auf Gott. Nein, er brachte die Sache wirklich vor den Herrn. Er ging in sein Kämmerlein und schloss die Türe hinter sich zu und redete mit seinem himmlischen Vater im Verborgenen. Und zwar war dies Reden ein sehr ernst gemeintes Reden. David berichtet nicht: „Ich sprach", oder „ich sagte". Nein, „ich rief". Die Tonstärke gab zwar nicht so sehr der Mund an als vielmehr das Herz.
So hat es Jesus in Seinen Erdentagen auch gemacht: „Jesus rief laut und sprach: Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände!" So lehrt uns auch der Heilige Geist beten. Paulus sagt: „Wir haben einen kindlichen Geist empfangen, durch welchen wir rufen: Abba, lieber Vater." Und im 50. Psalm fordert uns der Herr auf: „Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten…" Es bleibt schon so – und viele Knechte Gottes haben die Wahrheit dieses Wortes erfahren: „Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist." Amen.
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„Dieser!" Da deutet David auf sich selbst. Wer ist denn „dieser" David, der so herrliche Gebetserfahrungen machte? Er war ein Mann, der von Jugend auf dem Herrn angehörte. Als er noch ein Knabe war, hütete er die Herden seines Vaters Isai bei Bethlehem. Und in seinem aufgeschlossenen Herzen bewegte der Junge die Geschichten, die er in seinem Elternhaus gehört hatte: Wie Gott die Welt erschuf; wie Abraham berufen wurde; wie Gott Sein Volk erlöste.
Und da kam der Herr zu ihm und klopfte bei ihm an. Und Er fragte ihn wohl: „Willst du nicht auch so ein Gottesmann werden wie Abraham und Moses?" Und der Junge tat sein Herz weit auf und machte mit dem Herrn einen ewigen Bund. Er tat auf, als der Herr bei ihm anklopfte. Nun durfte er auch im Gebet bei dem Herrn anklopfen und Erhörung finden.
„Da dieser Elende rief, hörte der Herr und half ihm aus allen seinen Nöten." Es gibt so viele, die widerstreben dem Geist Gottes. Sie lehnen eine klare Bekehrung für sich ab. Sie verschließen ihr Herz, wenn der Herr anklopft. – Aber wenn die Nöte kommen, dann soll der Herr sie hören und erretten. Wir dürfen uns nicht wundern, wenn der Herr den Unbußfertigen Sein Ohr verstopft. Aber das Rufen Seiner Kinder hört Er. Und es ist Ihm eine Lust, ihnen Gutes zu tun. Amen.
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Wer ist „dieser", der so herrliche Gebetserhörungen erlebte? Und wie kam er dazu? „Dieser" Mann ist David. Und er machte darum so wunderbare Erfahrungen, weil er seinem himmlischen Herrn wirklich alles Gute zutraute. Das können wir so fein sehen in der Geschichte von Goliath. Alles fürchtete den schrecklichen Riesen. Nur der Knabe David war bereit, mit ihm zu kämpfen. Als er gewarnt wurde, antwortete er: „Der Gott, der mich von den Bären und Löwen errettete, der wird mich auch erretten von diesem Philister." Unsere Gebete sind oft wie geknickte Pfeile. Wir beten wohl. Doch die Vernunft spricht dazwischen: „Du kannst es ja mal versuchen. Aber es wird wohl nicht viel helfen." Wir trauen dem Herrn nicht recht zu, dass Er Wunder tun könne. Und wenn wir Ihm das auch zutrauen, dann glauben wir doch nicht recht, dass Er auch helfen wolle.
So fehlt unserem Gebet die Kraft des Glaubens. Wir dürfen uns dann nicht wundern, wenn der Herr auf solches Gebet des Unglaubens nicht antwortet. Dieser Elende", dieser David, hat es anders gemacht. Er hat wohl zuerst recht erwogen, ob er seine Bitte vor Gott bringen dürfe, ob sie auch nach Seinem Willen sei. Aber als er darüber klar war, da hat er sich voll Vertrauen in Gottes Arme geworfen. Und er ist mit diesem kindlichen Glauben nicht zu Schanden geworden. So wollen auch wir beten lernen. Amen.