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Predigten zu Psalm 29,10
"der HERR thront auf der Wasserflut, und der HERR thront als König ewiglich."
Autor: Alfred Christlieb (* 26.02.1866; † 21.01.1934) deutscher Theologe
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"Der Herr bleibt König in Ewigkeit."
Diese Worte bilden den Schluss des 29. Psalms, in welchem die Herrlichkeit Gottes unter dem Bild eines sich entladenden Gewitters geschildert wird. Wir stehen seit Jahren in Gewitterzeiten, wo Gott die Herrlichkeit großer Länder zerbricht, wie der Wettersturm eine Eiche. In solchen Zeiten gilt es den Trost zu behalten, den obige Worte bieten: "Der Herr bleibt König in Ewigkeit." Menschliche Königsthrone wanken und fallen in Kriegsstürmen. Wir sahen etliche dahinsinken. Nur Ein König - Gott, der allein Gewaltige - bleibt ewig. Das ist ein tiefer Trost für die Gläubigen. Manche sagen: Wenn wirklich ein Gott im Himmel regiert, könnte er solche Greuel nicht zulassen. Das ist gerade so töricht, als wenn man bei schönem Frühlingswetter an Gott glauben, bei einem vernichtenden Orkan aber den Glauben aufgeben wollte. Nein: Der Herr bleibt König in Ewigkeit, und seine Reichssache behält den Sieg. - Ein zweiter Trost lautet: "Der Herr wird seinem Volk Kraft geben." Wie gebeugt liegt manche Seele darnieder. Der Blitz des Kriegsgewitters hat ihm sein Liebstes zerschmettert! Mancher ruft aus: Es ist zu viel, als dass ich es tragen könnte. Nun: auch heute lebt noch der Gott, der dem Elias eine Speise reichte, in deren Kraft er vierzig Tage und vierzig Nächte wandern konnte. Er lebt noch, der den David stärkte, gegen Goliath anzugehen, der Stephanus Kraft gab, mit leuchtendem Angesicht vor den mordgierigen Feinden den Heiland zu bekennen, der auch seinem Volk Kraft geben wird, die Zeit der letzten Trübsal zu durchstehen. - Der letzte Trost lautet: "Er wird sein Volk mit Frieden segnen." - Kennen wir diesen Frieden?